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*Jamie's POV*

Der tätowierte Mann baute sich bedrohlich vor mir auf. "Was willst du hier?" Seine tiefe Stimme schallte in meinen Ohren, doch das alles beeindruckte mich wenig. Ich war ein Profi in diesem Geschäft!

"Maik.", erklärte ich kurz und knapp. Der Mann mir gegenüber runzelte die Stirn, nickte dann aber kaum merklich und trat in die Tür hinter ihm ein. "Ich bringe dich zu ihm."

Still folgte ich dem Muskelpaket und lies meinen Blick auf seinen Oberarm werfen. Ein großes 'M' fand seinen Platz darauf. Ich kannte dieses Tattoo. Ich selbst hatte genau das Selbe. Alle die für Maik arbeiteten, trugen dieses Zeichen.

"Hier." Der Mann deutete auf die Tür. Ich verstand schnell und nickte ihm kurz zu, ehe ich den Raum betrat. Die stickige Luft füllte meine Lungen, was ein brennendes Gefühl auslöste. Ich kannte diesen Moment nur zu gut. Wie oft ich dieses Büro betrat, vergaß ich im Laufe der Zeit. Es wurde zur Gewohnheit.

"Ahh... Jamie..." Ein junger Mann mit einer langen Narbe im Gesicht, schaute kurz auf und nahm seine Zigarre aus dem Mund. Ein kleines fieses Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich hab einen neuen Auftrag. Der Klient erwartet, dass die Person in genau einer Woche tot ist. Keinen Tag früher und keinen Tag später!"

Maik, oder eher gesagt sein Stellvertreter hier in Seattle (den man aber dennoch Maik nennen musste), drückte mir einen Umschlag in die Hand. Den 'echten' Maik hatte ich zwar noch nie gesehen, aber das war in meinem Job auch nicht wichtig. Als Auftragskiller musste man seinen Arbeitgeber nicht unbedingt kennen.

"In 7 Tagen. Geht klar." Ich nickte ihm noch kurz zu und wollte gerade den Raum verlassen, als er wieder das Wort ergriff. "Ach Jamie... in der Garage steht dein neuer Wagen und deine Ausrüstung. Wir haben von dem Missgeschick letztes Mal gehört! Wenn das gleiche nochmal passiert, kannst du davon ausgehen, dass Maik keine Gnade mehr empfindet." Der Mann unterstrich seine Aussage in dem er kurz auf seine Pistole deutete, die auf dem Tisch lag.

Ich nickte nur kurz. Das damals war ein kleiner Fehler, der mir nie wieder passieren wird. Ich hatte das Opfer nicht lange genug beobachtet um all seine Gewohnheiten zu kennen und verpasste daher das er eine Waffe hatte. Als ich ihn dann umbringen wollte, schoß er auf mich. Ich konnte zwar noch flüchten und ihn erledigen, aber leider wurde sowohl das Auto als auch meine Ausrüstung sicher gestellt.

Ohne weiter darüber nachzudenken lief ich durch den dunklen Flur zum Ausgang zurück. Ich müsste mich beeilen. Ich hatte nur eine Woche Zeit, das Opfer zu finden und auszuspionieren. Nicht sehr viel Zeit, nach meinem Geschmack, aber solange die Bezahlung stimmte, beschwerte ich mich nicht. Ich lief zur Garage, die praktischer Weise direkt neben dem Club war indem Maik sein Büro hatte und schloss das Tor auf. Zum Vorschein kam das, wovon wahrscheinlich jeder Mann einmal träumte. Ein schwarzer Sportwagen stach einem sofort ins Auge. Ich musste grinsen. Das war ein Vorteil bei so einem Job, man hatte das Beste vom Besten. Ich ging zum Kofferraum und öffnete ihn. Dort war alles was ein Mann meines Geschäftes brauchte. Geld und Waffen. Eine Menge Waffen. Waffen jeglicher Art und Größe.

Nocheimal schaute ich mir alles an uns stieg dann in den Wagen. Immerhin wollte ich noch hier weg kommen. Den Briefumschlag, den mir Maik gegeben hatte, legte ich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an, ehe ich los fuhr. Eine Polizeikontrolle, nur weil ich nicht angeschnallt war, konnte ich gar nicht gebrauchen! Die Musik dröhnte in meine Ohren, während ich durch die Gegend raste. Ich liebte diesen Wagen jetzt schon!

Auf einem abgelegenem Parkplatz kam ich schließlich zum stehen, um mein Ziel zu begutachten. Ich musste es ja immerhin in nur einer Woche aufspüren. Ich musste leicht grinsen, als ich das Bild aus dem Umschlag nahm. Ich liebte meinen Job.

Ich konnte es nicht glauben! Audrey Moore! Mein Ziel war meine Audrey! Ich musste grinsen. Das war perfekt! Es war mehr als perfekt! Sie vertraute mir! Ich kannte ihren Aufenthaltsort und wenn ich lange genug an den Beiden dran bleiben würde, wäre es win Kinderspiel für mich, sie zu töten. Heute war anscheinend mein Glückstag!

*Audrey's POV*

Schweigend betrachtete ich den Muffin vor mir auf dem Teller. Wie er mich ansah, so als ob er außließlich dazu gebacken wurde um Leute mit seinem Aussehen zu verführen. Mit seiner Schokoladenseite, wollte er auch mich verführen.

"Audrey? Hörst du mir überhaupt zu?" Schell riss ich meinen Blick von Karl, (ja ich habe meinem Muffin soeben einen Namen gegeben, wo ist das Problem?) und schaute auf die Frau gegenüber von mir. Danny. "Ist alles ok?"

Ich nickte nur kurz zur Bestätigung und richtete erneut meine Konzentration auf Karl. Länger konnte ich ihm nicht wiederstehen, das wusste ich. Langsam führte ich den, mir lieb gewordenen Freund, zu meinem Mund und biss genüßlich ab.

"Ok... Es ist wegen heute Morgen... Du willst wahrscheinlich darüber reden was passiert ist, aber ich kann das nicht! Ich bin nicht gut im Reden...", sagte sie während sie einen Schluck Kakao aus ihrer Tasse trank.

Augenblicklich verschluckte ich mich. Karl strengte sich wohl sehr an, damit ich mich vor Denise blamierte! Sorgenfalten bildeten sich auf ihrer Stirn, während sie mir ihre Tasse vor die Nase stellte, von der ich sofort kräftige Schlücke nahm, um meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen und Karl loszuwerden.

"Jaja so Muffins sind schon gemein, was?", lachte sie, während sie mich dabei beobachtete wie ich, wahrscheinlich mit feuerrotem Kopf, versuchte meine Atmung in den Griff zu bekommen. Mit einem Killerblick versuchte ich sie davon abzuhalten mich weiter auszulachen, doch das bewirkte genau das Gegenteil. Anstatt dass sie nun aufhörte, wurde es nur noch schlimmer. Mit beiden Händen hielt sie ihren Bauch fest, der ihr wahrscheinlich vom Lachen weh tat und sofort stimmte auch ich mit ein.

Unser Lachen erfüllte den kompletten Laden. Alle Leute starrten uns entweder amüsiert oder genervt an. Ein paar Gäste schienen sich beschwert zu haben, denn der Geschäftsführer höchst persönlich lief auf unseren Tisch zu. "Entschuldigung die Damen, aber dürfte ich sie vielleicht bitten leiser zu sein, oder mein Café zu verlassen?" Er lächelte uns gespielt freundlich an, weshalb wir noch mehr anfingen zu lachen. Der Mann schien langsam die Geduld zu verlieren. "Dort ist die Tür!" Mit seinem knochigem Zeigefinger, zeigte er auf den Ausgang. Sein Gesicht war rot vor Wut und seins Halsschlagadern stachen unter der Haut hervor.

"Hier, bittesehr, HULK!", gab Danny immernoch lachend von sich und knallte das Geld für unsere Bestellung auf den Tisch, bevor wir zusammen den Laden verließen.

The day after yesterday ||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt