Mein Kopf dröhnte, mein Magen rebellierte und mein Körper fühlte sich so an, als sei ein 10 Tonnen schwerer Truck über ihn gefahren. Also kurz gesagt, mir ging es scheiße. Während ich langsam meine Augen öffnete, versuchte ich mich an den gestrigen Tag zu erinnern, um auf die Ursache meines Zustandes zu kommen, aber ich wusste nichts mehr. Es war als wurden mir jegliche Erinnerungen ausgelöscht. Das Einzige was ich wusste war nur noch, wie ich mit Jamie ein ganz klein bisschen getrunken habe, aber niemals so viel, dass es mir jetzt so dreckig ginge.
Nachdem ich meine Augen langsam an das helle Licht gewöhnt hatte, schaute ich mich um. Ich lag alleine auf einer mir fremden Couch. Auf dem Boden lagen millionen Glasscherben, an denen ein bisschen Blut klebte und auf dem Tisch standen mindesten 20 Bierflaschen. Wo war ich? Erst, als ich aufstehen wollte, bemerkte ich etwas, was mir noch viel mehr Sorgen bereitete. Ich war nackt! Panisch sprang ich auf, suchte meine Sachen auf dem Boden zusammen und zog sie mir über. Was zur Hölle hatte ich hier bitte gemacht? Hatte ich...? Nein! Das konnte nicht sein!
"Hallo?", fragte ich leise in den Raum hinein und wartete auf eine Antwort. Ich konnte hier ja schlecht alleine sein! Doch nachdem immernoch keine Antwort folgte, beschloss ich so schnell wie möglich die Wohnung zu verlassen. Kurz bevor ich an der Tür, die mir den Weg nach draußen verschaffen würde, ankam, durchbrach aber eine mir bekannte Stimme die Stille. Jamie. "Hey Dornröschen, warum so eilig?"
Glücklich darüber, mich nicht in einer Wohnung eines 65 jährigen Mann zu befinden, grinste ich Jamie an. Aber wo waren wir hier?
"Wo sind wir?" Zögerlich nahm ich das Glas Wasser entgegen, das mir Jamie reichte, während ich mich umschaute.
"Immernoch in meiner Wohnung, Schätzchen" Er lachte leicht. "Kannst du dich etwa nicht mehr an Gestern erinnern?"
Ich schüttelte mit leicht mit dem Kopf und schaute auf die, am Boden liegenden, Bilder. Auf jedem war er und eine Frau zu sehen.
"Ist vielleicht auch besser so!" Er lachte auf einmal laut los und warf sich auf die Couch. Seine Lippen zierte ein Lächeln, das ich nicht identifizieren konnte.
"Was meinst du damit?" Ein wenig ängstlich schaute ich ihn an.
Er schaltete grinsend den Fernseher an und sagte, so als ob es das normalste der Welt wäre: "Wir hatten Sex"
Das Wasser, welches kurz davor den Weg in meinen Mund gefunden hatte, landete augenblicklich auf dem Boden. Das konnte nicht sein ernst sein! "Wir hatten was?!" Panisch schaute ich ihn an, doch er verzog immernoch keine Miene.
"Richtig gehört Audrey, wir haben miteinander geschlafen! Wo ist das Problem? Wir sind beide alt genug" Er lächelte mich an.
Das war doch alles nicht war! Fuck! Schneller denn je zog ich meine Schuhe und meine Jacke an und verschwand aus der Wohnung. Ich hatte mit meinem besten Freund geschlafen! Mein erstes Mal, hatte ich mit meinem besten Freund! Verdammt, das war eine Katastrophe!
Der kalte Wind traf erneut auf meine Haut, doch dieses Mal war es mir egal. Alles woran ich denken konnte war, dass ich den größten Fehler meines Lebens begangen hatte! Mein erstes Mal sollte etwas Besonderes sein, mit einer besonderen Person. Plötzlich schoss Denise mir in den Kopf. Wieso? Wieso musste ich ausgerechnet jetzt an sie denken?
Erst als ich die komischen Blicke der anderen Leute auf mir sah, spürte ich die Tränen wie sie meine Wangen runter liefen, aber auch das war mir egal! Mir war alles einfach egal.... Du hast mit deinem besten Freund geschlafen!, war alles worüber ich mir Gedanken machte. Wie konnte das alles nur passieren?
Mein Handy vibrierte. Ein Anruf von Danny.
"Audrey, endlich! Wie geht es dir? Wo bist du?", fragte sie sofort besorgt und ich musste unweigerlich grinsen. Irgendwie war es süß von ihr.
"Kannst du mich vielleicht abholen?" Ich kannte mich hier kein bisschen aus, weshalb ich niemals den Weg zum Hotel zurück finden würde, also blieb mir nichts anderes möglich als Denise um Hilfe zu bitten
"Klar, wo bist du?"
"Ähm... ich weiß nicht so genau." Schnell schaute ich mich um. "Hier ist ein Kino und ein Blumenladen und-"
"Ok, ich weiß wo du bist!" Sie lachte leicht auf. "Warte kurz, ich bin gleich da, Süße"
Lächelnd legte ich auf. Irgendwie schien mein Herz schneller geschlagen zu haben als sonst, als sie mich 'Süße' genannt hat. Irgendwie versetzte allein ihre Stimme mich in diesen Zustand. Es war alles so neu für mich, die plötzlichen Glücksgefühle, die hochkamen wenn ich sie sah, diese Unsicherheit wenn ich mit ihr redete.... War ich etwa? War ich vielleicht verliebt? Nein das konnte nicht sein! Ich kannte sie doch nicht einmal... Und das was ich von ihr kannte, war alles andere als 'gut', oder?
"Heyyy, da bist du ja!" Danny kam lächelnd auf mich zu und zog mich in ihre Arme. "Verdammt Audrey, ich hab mir Sorgen gemacht!"
"Du hast dir sorgen um mich gemacht? Wieso das?" Auch ich fing an zu lächeln und atmete ihren Duft ein. Sie roch so wunderschön.
"Klar hab ich mir Sorgen gemacht, was denkst du denn?" Sie schlug mir lachend auf den Oberarm. "Aber Audrey.... es tut mir leid dass ich das so sagen muss, aber du stinkst wie als ob du in einer Badewanne voll Wodka übernachtet hast. Am besten wäre es wenn wir ins Hotel fahren und du dich frisch machst." Und erneut lächelte sie mich einfach nur an und mein Herz raste. Wieso grinste ich sie an überhaupt an? Das was sie gerade gesagt hat, war alles andere als nett.
Während wir im Auto hockten und ein paar Straßen weiter fuhren, musterte Denise mich die ganze Zeit. "Sag mal, hab ich was im Gesicht, Danny?" Ich lachte und schaute in den Spiegel.
"Sag mal, kannst du dich eigentlich noch an Gestern erinnern?"
"Nicht wirklich..." Das war die Wahrheit! Das einzige was ich wusste war, das mein bester Freund und ich Sex hatten.
"Auch nicht mehr an meine Nachricht?" Sie durchbohrte mich mit ihrem Blick. Was für eine Nachricht?
"Sorry, aber ich hab so gut wie alles vergessen. Was hast du denn geschrieben?" Ich schaute sie schuldbewusst an.
"Egal, nicht so wichtig...."
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The day after yesterday ||girlxgirl
Teen Fiction"Alle legen sich jetzt sofort auf den Boden! Das hier ist ein Überfall!" * "Wieso vertraust du mir eigentlich, Danny?" "Um ehrlich zu sein weiß ich es gar nicht genau. Normalerweise hätte ich jeden Anderen schon sofort abgeknallt, wenn er mir zu mei...