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"Wo sind wir hier?" Bewundernd betrachtete ich die modern eingerichtete Wohnung, die Jamie soeben aufgeschlossen hatte. Nachdem mein bester Freund auf mysteriöse Art und Weise auch den Ausgang nach draußen gefunden hatte, liefen wir noch eine ganze Zeit lang, dirch die Stadt. Mittlerweile müsste der Morgen schon wieder anbrechen. Ein Teil des Alkohols haben wir zum Glück schon abgebaut, sodass wir zumindest reden konnten und nicht bei jedem Schritt drohten umzufallen.

"Bei mir zu Hause" Jamie warf seine Schlüssel auf die Glastheke und nahm zwei Bierflaschen aus seinem Kühlschrank. Grinsend bot er mir eins an, doch als ich dankend ablehnte, schüttelte er nur kurz den Kopf und öffnete sich selber eine Flasche.

"Du verarscht mich, Junge. DU wohnst HIER?!" Ungläubig lief ich im Wohnzimmer umher, doch er schien die Wahrheit zu sagen. An den Wänden hingen ein paar Bilder von ihm und einer jungen Frau.

"Nein Schätzchen, ich verarsche dich nicht" Er lief lachend auf mich zu uns stellte sich neben mich. Ein Arm legte sich auf meine Schulter und ich spürte sind grinsen förmlich.

"Wer ist die Frau?" Ich deutete auf das Mädchen, dass auf fast allen Bildern grinsend neben ihm stand. Die Beiden wirkten glücklich zusammen.

"Amalia, meine Ex" Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und redete dann weiter. "In der Nacht in der du mich auf dem Parkplatz gefunden hast, hat sie schluss gemacht."

Mittleidig schaute ich ihn an. "Das tut mir Leid"

"Das muss es nicht, sie ist eine Schlampe!" Noch bevor ich etwas realisieren konnte, hörte ich wie das Bild mit einem lauten Knall auf den Boden flog und das Glas in tausend Stücke zersprang.

Schockiert schaute ich ihn an, doch schon in der nächsten Sekunde nahm er ein weiteres Bild und warf es voller Wut auf den Boden. Ich beobachtete also, wie Bild für Bilde, das Glas auf dem Boden zersprang. Bei jedem Mal, öffnete sich mein Mund ein Stück mehr, doch Jamie grinste nur.

Nachdem auch das letzte Bild seine Wand verlassen und den Boden geküsst hatte, setzte er sich zufrieden auf die große Couch. "So, und jetzt, Süße, erzählst du mir alles was du in den letzten drei Jahren gemacht hast." Er klopfte neben sich auf den Paltz und lächelte mich warm an. Das konnte nicht sein ernst sein. Gerade eben hatte er einen kleinen Wutanfall und jetzt war er so entspannt?

Zögerlich trat ich vorsichtig, darauf bedacht auf keine Glasscherben zu treten, zu ihm und setzte mich neben ihn. "Was ich gemacht habe, weißt du doch schon. Jetzt erzähl mir lieber was du gemacht hast!" Ich klopfte ihm lachend auf den Oberschenkel und legte meinen Kopf auf seine Brust.

Und dann fing er an zu erzählen. Von seiner Freundin. Von seinen Aufenthalten in den ganzen verschiedenen Städten, bis sie sich dann hier niedergelassen haben. Er erzählte mir alles, so glaubte ich, was in den letzten drei Jahren geschah. Aufmerksam hörte ich zu. Jedes seiner Worte interessierte mich.

"So... das wars eigentlich..." Er holte einmal kurz tief Luft. "Ich hole mir was zu trinken, willst du auch etwas?" Er lächelte mich warm an.

"Ja, danke"

Nachdem er verschwunden war, vibrierte mein Handy und ich zog es müde aus meiner Hosentasche.

Denise {5:05}: Wo bist du? Ich mache mir Sorgen, Audrey... Du liegst falsch, natürlich mag ich dich!

Audrey {5:05}: Nein, ich liege richtig. Vielleicht magst du mich, aber garantiert nicht auf die Art, auf die ich dich mag und von der ich mir wünsche dass du mich magst!

Denise {5:06}: Was soll das heißen?

Audrey {5:06}: Dass ich mich in dich verliebt habe...

Hatte ich das gerade wirklich geschrieben?! Panisch warf ich mein Handy von der Couch. Warum hab ich das getan?! Was war nur los mit mir?

"Alles ok?" Jamie kam besorgt auf mich zu und drückte mir das Glas in die Hand. "Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen"

Ich schüttelte nur kurz den Kopf, ignorierte das Vibrieren meines Handys und trank das Glas, von dem ich ausging dass es Alkohol war, in einem Zug leer. Jamie machte es mir nach und füllte unsere beiden Gläser erneut. So ging es weiter, bis wir zum zweiten Mal in dieser Nacht betrunken waren.

"Babyyyyy!" Er kam meinem Gesicht lachend näher, weshalb ich den Alkohol in seinem Atem roch. Seine weißen Zähne blitzen kaum merklich hervor und bevor ich etwas realisieren konnte, drückte er seine Lippen auf meine. Es war kein Kuss, es war eher ein aggressives aufeinander pressen zweier Münder, aber das reichte in diesem Moment schon um die Sache zwischen uns etwas hitziger zu machen. Ich war mir zwar durchaus sicher, dass es an dem Alkohol lag, doch das war mir egal.

Ich streifte ihm sein T-Shirt vom Körper und betrachtete sein sehr stark ausgeprägtes Sixpack. Ein grinsen schlich sich auf seine Lippen, als ich über jede seiner Bauchmuskeln strich und immer weiter nach oben wanderte. Während ich meine Hände über ein großes 'M' wandern ließ, zog er mir kurzer Hand ebenfalls mein Shirt aus und grinste mich an. Wie er sich verführerisch über die Lippen leckte, war das letzte was geschah, bevor ich mitten in der Nacht, total betrunken, meine Unschuld an meinen besten Freund verlor.

*
Schweratmend lagen wir nebeneinander. Jamie malte kleine Kreise auf meinen Bauch und schloss die Augen. Zwar lag eine dünne Decke über uns, aber dennoch zitterte mein Körper, weshalb ich mich an ihn kuschelte. Bevor ich jedoch einschlief, packte mich die Neugier und ich las die Nachricht, die mir Denise geschrieben hatte.

Denise {5:09}: Audrey ich... ich kann das nicht. Du kennst mich doch nicht mal, wie willst du wissen, ob du etwas für mich empfindest oder nicht? Glaub mir, ich bin nicht die Richtige für dich! Du bist mir unheimlich wichtig und ich will dich nicht verletzen.... Seit langem bist du der einzige Mensch, der mir wirklich etwas bedeutet und ich will dich nicht verlieren! Ich weiß wie absurd sich das alles anhört, aber ich glaube du bist mir wichtiger als es ein normaler Freund sein sollte und genau deshalb, kann aus uns auch nichts werden! Ich will dich nicht verletzen, denn ich glaube ich habe mich auch in dich verliebt.

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Danke für die 2K Reads und die über 200 Votes, ihr seit die Besten xD

The day after yesterday ||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt