Beim Essen herrschte angespannte Stimmung und ich wusste ganz genau wieso, denn ich hatte die beleidigten, enttäuschten und wütenden Blicke, die Young unserem Vater zuwarf bemerkt, doch sagte nichts dazu.
Mein Bruder beeilte sich mit seiner Portion Suppe und verschwand so schnell, wie es ihm erlaubt wurde in seinem Zimmer. Es würde eine Weile dauern, bis er sich wieder beruhigt hatte, besonders der baldige Umzug half nicht dabei die Situation zu verbessern.
Nach dem Essen, wieder bei einer Tasse Tee, erzählte ich dann meinen Eltern, was heute alles passiert war, wie ich mich entschieden hatte und wie es mit meiner Zukunft in Seoul aussah.
''Du willst also unser Geld, was wir dir geben würden, nicht annehmen? Und nimmst dafür lieber einen Job als Hausmädchen bei einer Bande Jungs an?'', fragte meine Mutter sichtlich verwirrt.
''Ja, ich möchte die enorme Summe an Geld, die ihr jeden Monat an mich abtreten wollt, nicht annehmen. Ich fürchte dafür bin ich irgendwie zu stolz, auch wenn das keinen Sinn macht. Und ich sage es noch einmal: Ich arbeite nicht als Hausmädchen, sondern als Tanzlehrerin und passe nebenbei so ein wenig auf, dass sie nicht so viel Quatsch machen, wie sie es anscheinend bisher tun.''
''Und wann ist das Vorstellungsgespräch?''
''Nächste Woche Freitag. Also in einer Woche.''
''Und solltest du den Job nicht kriegen?''
''Dann würde ich so weiter arbeiten, wie bisher und ihr müsstet mir monatlich nur ein wenig Geld überweisen, bis ich irgendwas gefunden habe.''
''Ich weiß nicht Min... Wir wollen, dass du hier ein gutes Leben hast und nicht in einer Bruchbude
leben und jeden Tag billiges Essen essen musst. Wir wollen, dass es dir hier gut geht, auch, wenn wir nicht mehr da sind'', meinte mein Vater und schaute mich misstrauisch an.
''Das wird schon. Ich werde das Beste daraus machen!''
Ich lächelte noch ein mal und fragte dann, ob ich in mein Zimmer dürfte.
''Tu, was du nicht lassen kannst'', sagte meine Mutter, wahrscheinlich eher bezogen auf das ganze Gespräch, dennoch lief ich nach oben.
Oben angekommen rief ich Yuna an, um ihr die Neuigkeiten zu erzählen.
Bitte lass die nächste Woche schnell vorüber gehen. Bitte.Mein Wecker klingelte, diesmal nicht ganz so früh, wie sonst immer, da das Vorstellungsgespräch erst um 07:00 war, normalerweise war ich da schon längst in der Tanzschule, das hieß ich durfte um 5:50 aufstehen. Reiner Luxus.
Ich stellte mich ratlos vor meinen Kleiderschrank, zwar hatte ich mir extra ein seriös aussehendes Kleid gekauft, zusammen mit Yuna natürlich, doch war ich mir am Ende gar nicht mehr so sicher, was ich anziehen sollte, weshalb ich zu meiner Mutter ging, die bereits in der Küche stand und den Tisch für's Frühstück deckte.
''Mama! Hilf mir! Ich weiß nicht, was ich anziehen soll...'', quengelte ich und sah sie mit meinem Dackelblick an.
''Geh wieder nach oben, gib mir einen Moment, dann komm ich auch'', antwortete sie mir und ich grinste sie an und verschwand wieder.Am Ende entschied ich mich gegen das Kleid und für ein lockeres Outfit, in dem ich notfalls auch tanzen konnte, sollte man das von mir fordern.
Es bestand aus einer Hot Pants, für die es eigentlich noch viel zu kalt war, aber ich hatte kein Zwischending zwischen Hot Pants und Skinny Jeans außer einer weiten Jogginghose und die ging ja mal gar nicht für ein Vorstellungsgespräch.
Des Weiteren hatte ich einen dunkelgrauen, dünnen Pulli an, dessen ersten beiden Knöpfe ich aufließ. Ich wollte nicht zu schlampig wirken, aber meine schöne Bräune zeigen, die ich von unserem letzten Urlaub im Herbst noch übrig hatte.
Außerdem zog ich meine schwarzen, hohen, nicht ganz so kaputten Converse an.
Zufrieden stand ich vor dem Spiegel, während mir meine Mutter einen ordentlichen und hohen Pferdeschwanz machte, sie konnte es schon immer besser, als ich es je können würde. Mütter eben.
''Du siehst gut aus, mein Schatz'', meinte sie und sah mich bewundernd an.
''...Ich hab mich nicht sonderlich anders angezogen, als ich es in meiner kaum vorhandenen Freizeit auch tue, das weißt du doch, oder?''
''Ach lass mich doch... Ich freu mich nur, dass mein Baby schon so erwachsen ist...'', flüsterte sie und die erste Träne kullerte.
Genau diese Situation hatten wir schon mal durchgemacht, vor meinem Vorstellungsgespräch bei der Tanzschule, das hieß aber nicht, dass ich sie nicht tröstete.Meine ganze Familie hatte mir noch viel Glück und Erfolg gewünscht, bevor ich das Haus verlassen hatte.
Nun saß ich in dem kleinen Wartebereich in der Personalabteilung des BigHit Entertainments und wartete nervös darauf endlich mit dem Personalleiter sprechen zu können.
Denn erst, wenn er mir grünes Licht gab, konnte ich am selben Tag noch zum Management von „BTS" und, sollte auch er mir grünes Licht erteilen, würde ich die , wie ich mittlerweile wusste, sieben Jungs kennenlernen.
Ich hatte nochmal eine ordentliche Bewerbung und einen Lebenslauf geschrieben und vorab schon per E-Mail geschickt, außerdem hatte ich mich ein wenig über „BTS" informiert und mir versucht die Namen zu merken.
Es kam jemand ins Wartezimmer und forderte mich auf in das Büro des Personalleiters zu gehen.
Ich klopfte an der Tür und wischte noch einmal meine Hände an meiner Hose ab. Es würde schon irgendwie gut gehen, ging es doch immer, oder?-----
835 Wörter.Sorry für das kurze Kapitel :/
Das nächste wird wieder länger! :3
LG Zö :*
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I Need U (german)
Fanfic''...Oh Scheiße.'' Ja, diese Worte meiner besten Freundin beschrieben meine anfängliche Situation erstaunlich gut. Und immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, oder in diesem Fall eher sieben Lichtlein, von d...