''Suga? Bist du so langsam mal fertig? Wir müssen los!'', zischte ich durch die geschlossene Badezimmertür, darauf achtend, ja nicht zu laut zu sein, da ich die anderen nicht wecken wollte.
Die letzten Tage waren wir im Flug vergangen, das Training war einigermaßen erfolgreich und zumindest das Gröbste des Tanzes konnten die Jungs schon.
Sie mussten immer mal wieder zu kleinen Besprechungen, bei denen ich nicht gebraucht wurde, was mir die Möglichkeit gab, wieder etwas für mich zu tanzen.
Nachdem mich die Jungs zum dritten Mal nicht in der Wohnung, sondern im Tanzstudio aufgefunden hatten, nachdem sie von einem Treffen wiederkamen, hatten sie verstanden, dass ich dort mehr als meine halbe Freizeit verbrachte, weshalb es sich nicht vermeiden ließ, dass mir immer mal wieder zugeguckt wurde, aber ich hatte mich dran gewöhnt, also machte mir das nicht mehr allzu viel aus.
''Wir können gleich los, lass mich eben noch eine passende Jacke raus suchen'', murmelte mein Freund, nachdem er endlich, nach einer halben Ewigkeit, aus dem Bad herauskam.
''Nimm dir am Besten auch eine mit, um diese Uhrzeit ist es relativ frisch draußen'', riet er mir und ich hielt, die Augen verdrehend, die Jacke hoch, die ich die ganze Zeit in meiner Hand gehalten hatte.
Meine Tasche hing schon über meiner Schulter und meine Schuhe befanden sich schon an meinen Füßen, was hieß, dass alle Welt, oder in dem Fall nur ich, auf Suga wartete, der, seitdem wir zusammen waren, noch mehr Wert auf sein Äußeres legte, als sowieso schon, was aber ziemlich knuffig war, wenn man genauer darüber nachdachte.
Nervös und ungeduldig tappte ich mit meinen Schuhen auf den Boden und raschelte leicht mit meinem Schlüssel.
''Ich bin ja schon da'', meinte mein Freund und stellte sich vor mich, was ich ausnutze um ihn mir einmal von Kopf bis Fuß anzugucken.
Sein Outfit war perfekt aufeinander abgestimmt, was kein Wunder war, da er am Abend zuvor bereits eine halbe Stunde damit verbracht hatte, es zusammenzustellen.
Im Gegensatz zu mir, hatte er die Wahl seiner Kleidung und der Accessoires gut durchdacht, während ich an dem Morgen einfach irgendetwas aus meinem Kleiderschrank gezogen hatte, ohne wirklich darauf zu achten, ob es zusammenpasste.
Suga drückte mir einen Kuss auf die Stirn und seufzte, als ich mich ohne Worte umdrehte und zur Tür ging.Wie mit dem Manager besprochen, wurden wir von einem Mitglied des Personals von BigHit in der Lobby des Gebäudes abgeholt.
Bevor wir jedoch raus gingen, drückte mir Suga einen schwarzen Mundschutz aus Stoff und eine Sonnenbrille in die Hand und stülpte die Kapuze meines Pullis über meinen Kopf.
''Nur zur Sicherheit, Yesung meinte, dass sich jetzt schon Reporter vor dem Eingang befinden.''
''Reporter?! So früh schon?'', hakte ich schockiert nach.
Das hatte mir noch gefehlt.
Da ist man auf dem Weg, um seine Familie am Flughafen zu verabschieden und muss auf dem Hinweg Reportern aus dem Weg gehen. Wenn das nicht ein toller Start in den Tag war, der für meinen Geschmack schon viel zu früh begonnen hatte.
''Wir gehen einfach an ihnen vorbei, wir gucken auf den Boden und sagen nichts, beantworte auf keinen Fall irgendwelche Fragen, sollten sie welche Stellen. Lass dich nicht davon irritieren, dass sie Fotos machen, es ist alles mit dem Entertainment abgesprochen und jetzt zieh dir Maske und Sonnenbrille auf, damit wir los können'', versuchte er mich zu beruhigen und nahm mich an der Hand.
Yesung, der Bodyguard und zugleich Fahrer des Wagens, mit dem wir zum Flughafen fahren würden, ging voran, Suga und ich Hand in Hand hinterher.
Es waren zwar nur vier bis fünf Reporter, aber ätzend war es trotzdem.
Ich hätte auf diese Erfahrung, also auf das bedrängt werden, durchaus verzichten können und ich wollte mir gar nicht vorstellen, was los wäre, wenn mehr, nach Wissen lechzende, Reporter dagewesen wären.Auf dem Weg zum Flughafen schrieb ich mit meinem kleinem Bruder ein paar Nachrichten hin und her, während Suga sanft immer wieder über meinen Oberschenkel strich, um meine Nervosität abklingen zu lassen. Mit nur mäßigem Erfolg.
Mein Bruder berichtete mir, dass sie bereits die unzähligen Stücke Gepäck aufgegeben hatten und nun im Wartebereich vor der Sicherheitskontrolle auf mich warten würden.
''Sie wissen nicht, dass ich auch komme, oder?'', fragte Suga plötzlich nach.
''Nein, das wird eine kleine Überraschung für meine Eltern...''
''Das heißt, du sagst ihnen, dass wir zusammen sind?''
''Ja, ich will das nicht irgendwann über Nachrichten, ein Telefonat oder Skype machen.''
Mein Freund nickte und lächelte mich an, während ich mein Handy in meine kleine Handtasche packte, da ich, nach meinem Blick aus dem Fenster, wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir am Flughafen ankommen würden.
''Sorry, dass ich vorhin so unausstehlich war. Ich hab im Moment meine Gefühle einfach nicht wirklich unter Kontrolle'', sagte ich in die Stille, nachdem ich mich dran erinnert hatte, wie ich ihn vorhin einfach so hatte stehen lassen, nachdem er mich auf meine Stirn geküsst hatte.
''Alles gut, du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Ich kann das absolut verstehen, mach dir heute einfach mal keine Gedanken darum, wie es mir geht, sondern lass mich darum kümmern, dass es dir gut geht, ja?''
Diesmal nickte ich und schloss meine Augen, während ich tief durchatmete, um das Gefühlschaos, das in mir herrschte und die Kopf- und Bauchschmerzen auslöste, wieder etwas zu ordnen.
Wieder nahm mein Freund meine Hand in seine und drückte sie ganz fest.
''Wir schaffen das.''
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I Need U (german)
Fanfiction''...Oh Scheiße.'' Ja, diese Worte meiner besten Freundin beschrieben meine anfängliche Situation erstaunlich gut. Und immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, oder in diesem Fall eher sieben Lichtlein, von d...