I Need U (german)

Kapitel 49

Das Shooting war zum Glück irgendwann dann auch zu Ende und wir konnten endlich zum Fan Sign.
Da wir auch diesmal von unserem Manager zu dem Event gefahren wurden, und sonst nur die anderen von BTS mit mir und Min in dem Auto saßen, hatten sie und ich für kurze Zeit die Chance dazu, uns wie ein normales Paar zu verhalten.

Ihre rechte und meine linke Hand lagen verschränkt auf ihrem Schoß und meine linke Schulter diente ihr als improvisiertes Kopfkissen.
Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich ahnte, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Doch sie schlief nicht, was man dadurch bemerkte, dass sie mit ihrer freien Hand an dem Saum ihres Shirts herum nestelte.

Jin und Namjoon, welche neben dem Manager auf den beiden Beifahrerplätzen saßen, hatten sich zu uns umgedreht und Jimin, welcher links neben Min saß, hatte seinen Kopf in unsere Richtung gedreht.
Die Blicke der drei waren direkt auf uns gerichtet, ebenso, wie die von Jungkook, Hoseok und Taehyung, welche in der Reihe hinter uns saßen.
Alle sechs zeigten Herzen mit ihren Händen, hatten ein breites Grinsen in ihrem Gesicht oder zwinkerten mir zu. In Taehyung's Fall sogar alles drei gleichzeitig.
Schließlich bemerkte ich, dass auch unser Manager ab und zu durch den Rückspiegel zu uns guckte und man konnte an seinen Augen sehen, dass er lächelte.

''Hey Min... Ich glaube die Jungs shippen uns'', flüsterte ich, sodass hoffentlich nur meine Freundin mich hören konnte.
''Sie tun was?''
''Sie shippen uns. Du weißt schon.. So was wie Yoonmin oder Namjin oder so...''
''Davon hat mir Yuna erzählt.. Also davon, dass manche Fans sich wünschen, dass gewisse Leute von euch eine Beziehung führen...''
''Genau das meine ich, halt nur mit uns...''
Sie hob ihren Kopf an und schaute mir lächelnd in die Augen.
Plötzlich hörte man eine Stimme von hinten, welche ganz laut ''Küssen!'' rief und das immer wieder, woraufhin sechs andere Stimmen mit einstimmten.

Min schaute mich abwartend an, als würde sie mir die Entscheidung überlassen, ob wir der Aufforderung nachgingen, oder nicht.
Ich zuckte mit den Schultern und dann hörte man noch eine Stimme, welche die Rufe unterstützte und da nur noch eine andere Person mit uns im Auto saß, wussten natürlich alle, wer es war.
Kurz schaute ich verwirrt zu unserem Manager, welcher sich aber nur ein breites Grinsen im Gesicht stehen ließ.

Mein Blick wanderte wieder zu Min, ich zuckte erneut mit den Schultern, beugte mich dann nach vorne und schon lagen unsere Lippen aufeinander.
Sie legte ihre freie Hand an eine meiner Wangen und drückte mit ihrer anderen einmal etwas fester zu.
Im Auto erklang lautes Grölen und ich hätte meine Lieblingsschuhe darauf verwetten können, dass die Jungs Konfetti geschmissen hätten, wenn welches da gewesen wäre.

Dadurch, dass wir kurz nach dieser kleinen, sehr sonderbaren, Aktion in einen Stau geraten waren, lagen wir ungefähr eine viertel Stunde im Zeitplan zurück, was erst mal nicht wirklich schlimm klang, bis man daran dachte, dass das die 15 Minuten gewesen wären, in der wir uns kurz hinsetzen und ausruhen hätten können.
Aufgrund dessen, dass wir nun aber zu spät angekommen waren, hatten wir keine kurze Pause und wurden beinahe direkt auf die Bühne geschickt.
Natürlich erst, nachdem nochmal unsere Frisuren zurechtgemacht und unsere Gesichter erneut etwas geschminkt wurden.
Von den Fans wurden wir mit einem tosenden Applaus und lautem Geschrei empfangen, was mir direkt ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Während wir sieben uns einzeln mit den Fans unterhielten und ihre Sachen unterschrieben, wuselte Min hinter uns herum, immer darum bemüht, die zahlreichen Geschenke, die uns gegeben wurden, anzunehmen und uns zum Beispiel die Katzenöhrchen, die man uns zum Aufsetzten gegeben hatte, abzunehmen, damit Platz für den nächsten süßen Haarreifen war.
Manche Fans schienen sie sogar wiederzuerkennen und grüßten sie, manche lobten sie sogar für den Tanz und einige sagten ihr, wie hübsch sie doch war.
Und bei jedem Lob, das sie bekam, dachte ich mir, wie glücklich ich mich doch schätzen konnte, dass ausgerechnet ich sie als Freundin haben durfte.
Wie gerne hätte ich ihr das bewiesen, indem ich sie beispielsweise zwischendurch kurz küsste, wenn sie mal kurz einfach nur in der Gegend herum stand, oder meine Hand auf ihre legte, wenn sie mir eine neue Wasserflasche hinstellte.
Doch wusste ich gleichzeitig auch, dass es uns strengstens verboten worden war, so was in der Öffentlichkeit zu machen, besonders, wenn Fans um uns herum waren.
Und das Verstecken unserer Beziehung würde so lange andauern, bis das Management meinte, es wäre Zeit dafür, unsere Beziehung offiziell bekanntzugeben und ich konnte mir schon denken, dass das noch ziemlich lange dauern würde.

''Suga-Oppa?'', hörte man das Mädchen, welches vor mir saß, sagen.
''Ja?''
''Ist irgendwas? Du siehst so traurig aus'', bemerkte sie und legte ihren Kopf schief.
So sah sie schon echt niedlich aus und ich war stolz darauf, solch hübsche Fans zu haben, doch
niemand würde meine Min jemals übertrumpfen.
''Nein, alles in Ordnung.. Ich vermisse nur mein Bett'', erwiderte ich mit einem Lächeln im Gesicht und nahm ihre kleinen Hände in meine.
Sie lachte und meinte dann: ''Du siehst auch echt müde aus! Geh früher ins Bett und sitz nicht noch Stunden vor deinem Computer, nur, weil du die eine Sache noch zu Ende bringen möchtest, um uns Armys glücklich zu machen. Wir sind glücklich, wenn es euch gut geht!''
Ich lächelte sie dankbar an.
''Das bedeutet mir echt viel, dass du das sagst, Danke.''
Das Mädchen nickte lächelnd, ich ließ ihre Hände los, unterschrieb auf dem Album, welches vor mir lag und dann rückte sie einen Platz weiter zu Jimin.