Seit dem Antrag waren ungefähr 14 Monate vergangen.
Mindestens 12 Monate davon waren mein Verlobter, eine Hochzeitsplanerin und ich damit beschäftigt, die ultimative Traumhochzeit zu planen, wobei ich mich eher im Hintergrund hielt und Suga einfach machen ließ.
Wir hatten bei vielen Sachen den gleichen Geschmack und oft auch die selbe Denkweise, weshalb es kein Problem war, ihn alles aussuchen zu lassen, doch nur bei einer Sache waren wir unterschiedlicher Meinung: Der Anzahl an Gästen.
''Meinst du wirklich, wir müssen so viele Leute einladen? Ich kenne mehr als die Hälfte doch nicht mal!'', beschwerte ich mich, während ich dabei war, die gefühlt tausendste Hochzeitseinladung auszufüllen. Natürlich hatte Suga darauf bestanden, dass wir bei jeder Karte den Namen, an den sie gerichtet war, selber eintrugen, wer wären wir gewesen, es einfach einzutippen?
''Natürlich kennst du alle, die zu unserer Hochzeit kommen'', erwiderte mein Verlobter, der ebenfalls Karten ausfüllte.
''Wow, ich kenne ihre Namen..''
''Das ist doch schon mal was!''
Ich seufzte und arbeitete dann leise weiter, weil ich wusste, dass es eigentlich sowieso schon zu spät war, darüber zu diskutieren.Endlich mit meinem Stapel fertig, stand ich von meinem Platz am Esstisch auf und ließ mich müde auf die Couch im Wohnzimmer fallen.
Suga und ich hatten glücklicherweise die Erlaubnis, vom CEO von BigHit höchstpersönlich, bekommen, in eine eigene kleine Wohnung zu ziehen, wäre ja auch ziemlich doof geworden, als verheiratetes Paar immer noch in dem Dorm zu wohnen.
''Warum bist du so müde? Du hast doch nur ein paar Wörter in ein paar Karten geschrieben'', fragte mich Suga, der anscheinend ebenfalls fertig war und auch ins Wohnzimmer kam.
''Du fragst, wieso ich so müde bin? Hast du vergessen, dass du nach unserem Filmabend gestern unbedingt noch etwas länger auf bleiben wolltest um.... du weißt schon was zu tun?''
Lachend antwortete mir mein Verlobter, der sich zu mir auf das Sofa gesellt hatte: ''Vergessen hab ich es nicht, wie könnte ich so was schönes auch vergessen? Aber abgesehen davon wolltest du es auch, ich war also nicht der einzige, der noch wach bleiben wollte, um du weißt schon was zu tun, wie du so süß gesagt hast.''
Ich drehte meinen, zuvor noch zu ihm gewandten, Kopf weg und schaute auf meinen Schoß, da ich eindeutig spüren konnte, wie ich rot wurde.
Um wieder von diesem, für mich, ein wenig unangenehmen Thema wegzukommen, fing ich wieder an, mich über die lange Gästeliste zu beschweren: ''Aber jetzt mal ernsthaft.. Ich kann verstehen, dass du deinen Manager und auch den CEO deiner Company eingeladen hast.. Und ich bin auch vollkommen damit einverstanden, dass SHINee, EXO, ein paar andere Gruppen und sogar auch euer Producer kommen, aber... Zwei der Co-Stars aus dem Drama, bei dem Tae mitgespielt hat und die Leute, die bei deinen beiden Mixtapes mitgemacht haben? Wirklich?''
''Ich bin mit denen befreundet, deswegen habe ich sie eingeladen'', erwiderte Suga und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ''Und ich habe dir auch gesagt, dass du natürlich auch so viele einladen kannst, wie du willst.''
Ich wandte mich wieder dem Jungen zu und sah ihn entgeistert an: ''Du weißt ganz genau, dass ich nicht jemand bin, der 1000 Kontakte hat. Außer meiner Familie kommen gerade mal acht Leute, die du nicht sowieso schon auf deiner Gästeliste hattest, und du kennst alle von ihnen und hast sogar schon mal mit ihnen geredet, wenn es auch nur einmal war.''
''Ich weiß, ich weiß.. Es tut mir leid, dass ich so viele Leute eingeladen habe, okay? Bitte sei nicht sauer'', murmelte Suga in mein Ohr, während er sich an mich schmiegte.
''Ich bin nicht sauer, ich weiß nur nicht, ob ich eine Feier mit über 150 Leuten überleben werde'', flüsterte ich zurück.
''Das wirst du, es sind genug Leute da, die du sehr gut kennst.. Außerdem solltest du es so sehen: Mehr Gäste bedeuten mehr Geschenke.''
Suga lachte, nachdem er seinen Satz beendet hatte.
Ich haute ihn leicht auf den Oberschenkel, lachte aber ebenfalls.
''Du bist doof.''''Mum? Kannst du bitte einen der Jungs, vorzugsweise Jin, herholen und mich kurz mit ihm alleine lassen?'', fragte ich mit etwas Panik in der Stimme, nachdem ich auf die Uhr geguckt hatte und mir klar wurde, dass es nur noch 15 Minuten waren, bis Suga und ich uns das Ja-Wort geben würden.
''Klar, Schatz..'', antwortete mir meine Mutter, bevor sie mir einen Kuss auf die Wange drückte und mit einem letzten aufmunternden Lächeln aus dem Raum verschwand, in dem ich die letzten vier Stunden verbracht habe.
Während ich nervös darauf wartete, dass einer meiner sechs besten Freunde an die Tür klopfen würde, betrachtete ich mich in dem großen Spiegel, vor welchem ich sowohl frisiert und geschminkt, als auch angezogen wurde.
Ich zupfte ein wenig an meinem Kleid herum, bevor ich mich einmal um meine eigene Achse drehte.
Es fühlte sich komisch an, mit 23 Jahren schon ein Hochzeitskleid anzuhaben und diesmal ohne das Wissen, dass man es gleich wieder ausziehen würde, wenn das Fotoshooting vorbei war. Denn auch das hatte ich schon hinter mir, da Suga und ich nach unserer Verlobung fast schon gezwungen wurden, mit Anzug und weißem Kleid vor einer Kamera zu posieren.
An dem Tag war das Kleid jedoch ziemlich schlicht gehalten, keine Spitze, kein Tüll. Einfach ein weißes, langes Kleid ohne Ärmel, was, in einer anderen Farbe, auch gut ein normales Ballkleid hätte sein können.
Dieses mal hatte ich zwar wieder eins ohne Ärmel an, doch es war eindeutig eleganter, prunkvoller und passte deutlich besser zu so einer ausladenden Hochzeit, und es stand mir auch besser, als das vorherige.
Ich war so mit meinem Outfit beschäftigt, dass ich gar nicht hörte, dass jemand an die Tür geklopft hatte und hereingekommen war.
''Min? Du wolltest mich- Wow! Du siehst fantastisch aus! Oh mein Gott! Das Kleid steht dir so gut und die Frisur erst!''
Mit etwas roten Wangen drehte ich mich zu Jin um, der mich breit angrinste und immer noch an der Tür stand, das aber sogleich änderte, als er sah, wie aus dem leicht schämenden Gesichtsausdruck ein eher ängstlicher wurde. Auch meine Wangen verloren allmählich wieder ihre rosarote Farbe.
''Hey! Was ist los? Ist alles in Ordnung?'', fragte Jin besorgt nach und kam noch ein Stückchen näher.
''Ich hab Angst.''
Ich schaute den Jungen mit einem panischen Blick an, als ich erneut kurz auf die Uhr geschaut hatte, die an der Wand hing.
''Wovor? Davor, dass es nicht die richtige Entscheidung war, sich mit Suga verloben zu wollen?''
''Nein! Ich liebe Yoongi, ich bereue meine Entscheidung auf gar keinen Fall... Ich fühle mich nur einfach zu jung... Ich bin doch erst 23...''
''Für die Liebe ist man nie zu jung oder zu alt. Wenn es sich richtig anfühlt, ist jedes Alter in Ordnung, klar?''
''Und was ist mit den ganzen Leuten, die mir Morddrohungen geschickt haben? Mir deutlich gemacht haben, dass es nicht in Ordnung ist?''
''Die sind nicht wichtig, denk nicht an solche Schwachköpfe. Wichtig sind nur die Menschen, die dir wichtig sind und die hinter dir stehen. Und davon hast du gleich nebenan mehr als genug, also mach dir darum keine Sorgen.''
Seufzend nickte ich.
Jin lächelte mich einmal an und guckte dann auf die goldene Uhr, die er am Handgelenk trug.
''Ich sollte dann wieder zurück in den Saal, es ist gleich soweit. Und denk dran, heute ist dein Tag, du bist heute die Queen! Lass dir von niemandem die Laune verderben!''
Mit diesen Worten ging der Junge wieder aus dem Raum raus und ließ mich alleine zurück, doch das nicht für lange Zeit, da fast schon im nächsten Moment mein Vater in das Zimmer kam.
''Können wir?'', fragte er mich bis über beide Ohren grinsend.
Ich schaute nochmal in den Spiegel, atmete tief durch und ging dann auf meinen Vater zu, wobei gehen relativ war, da mich die hohen Schuhe und das schwere, lange Kleid eher schleichen ließen.
''Wir können.''
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I Need U (german)
Fanfiction''...Oh Scheiße.'' Ja, diese Worte meiner besten Freundin beschrieben meine anfängliche Situation erstaunlich gut. Und immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, oder in diesem Fall eher sieben Lichtlein, von d...