Wir schauten uns seufzend an und ich fragte: „Erwartest du noch Besuch?"
Während Niall seinen Kopf schüttelte, zog er sich schnell die Boxershorts und ein T-Shirt über und ging dann mit gemächlichen Schritten zur Haustür. Kurz darauf vernahm ich sowohl Darraghs, als auch Nelias Stimmen. Was zum Teufel wollten die beiden ausgerechnet jetzt hier?
Schnell zog ich mich an und gesellte mich zu den dreien, die nun im Wohnzimmer saßen. Darraghs süffisantes Grinsen trug keineswegs dazu bei, dass ich ihm und meiner Schwester vor Freude um den Hals fallen wollte. Stattdessen fragte ich nur: „Hättet ihr nicht vorher anrufen können?"
„Was ist das denn für eine Begrüßung?", wunderte sich Nelia, doch Darragh erfasste die Situation mit einem Blick.
„Wir haben die beiden wohl in einem wichtigen Augenblick gestört", meinte er und schaute grinsend zu Niall, der immer noch halbangezogen herumlief.
„Du sagst es, Kumpel", brummte mein Freund nur. „Also, was gibt's?", wollte er dann wissen.
Nun war es Nelia, die ihr Anliegen vortrug. „Ich..., also wir wollten gerne nochmal mit euch beiden nach Dublin fahren."Das kam mir nun wirklich sehr gelegen, denn ich brauchte unbedingt ein Geburtstagsgeschenk für Niall! Nun wäre ich meiner kleinen Schwester am liebsten doch um den Hals gefallen und verkündete sofort: „Das ist eine super Idee, Püppi! Ich wollte nämlich auch nochmal dorthin."
Niall schaute mich nur erstaunt an, sagte jedoch kein Wort, doch Darragh äußerte sich dazu. „Na, dann sind wir schon zu dritt. Horan du bist überstimmt und du fährst morgen, ob du willst oder nicht."
So redete man in Mullingar also mit einem Star aus einer Boy Band, wirklich nett! Doch Niall schien seinem Freund diesen Spruch keineswegs übel zu nehmen, sondern fragte ruhig: „Nur wir vier?".
„Ja, die anderen zwei sind anderweitig verplant", entgegnete Darragh grinsend.
„Ok, dann morgen gegen halb zwölf. Dann sind wir pünktlich zum Mittagessen in Dublin", meinte Niall.
Dass er auch immer nur ans Essen dachte! Ich musste dringend ein Geschenk für ihn finden und er träumte wahrscheinlich von Burger oder anderen kulinarischen Köstlichkeiten.
„Möchtest du etwas Bestimmtes kaufen?", fragte ich an Nelia gewandt.
Meine kleine Schwester nickte energisch, bevor sie mir antwortete: „Ja, ich brauche dringend neue Chucks. Ich habs irgendwie geschafft in meine alten ein Loch hineinzukriegen."
Das laute Seufzen, welches ich nun von mir gab, war nicht zu überhören. Nelia und ihre Chucks! Sie benötigte etwa alle sechs Monate ein neues Paar. Es war mir ein Rätsel, wie man so mit seinen Schuhen umgehen konnte aber vielleicht lag es auch daran, dass die Anzahl meiner Schuhe es mir ermöglichte, an jedem Tag in einem Monat, ein anderes Paar tragen zu können. Somit wurden sie nicht überbeansprucht und hielten wesentlich länger.
Da unsere Mutter ebenfalls einen Schuhtick besaß, hatte ich immer recht gute Karten, wenn es darum ging, ein neues Paar kaufen zu wollen. Wenn man es so betrachtete, hatte ich mich in Irland bisher ziemlich zurückgehalten, was das Schuhe kaufen anging, doch das konnte man ja durchaus noch ändern.
„Also gut, dann steht Schuhe kaufen auf jeden Fall auf dem Programm", stellte ich erfreut fest.
Für mich würden es wohl eher keine Chucks werden, denn davon besaß ich bereits acht Paar in unterschiedliche Farben. Aber gegen ein Paar neue Stiefel hatte ich durchaus nichts einzuwenden.Wir beendeten diesen Abend mit einem Abstecher in Nialls Lieblingspizzeria und einer anschließenden feucht-fröhlichen Runde im Pub. Als Niall sich später vor der Bed and Breakfast Pension von mir verabschiedete, wollte unser Kuss nicht enden und er flüsterte mir ins Ohr: „Schlaf schön, Süße, bis morgen."
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Teach me to touch you
FanfictionBerührungsängste! Die 18- Jährige Belita leidet seit vier Jahren unter einem Trauma, ausgelöst durch ein schlimmes Erlebnis aus ihrer Vergangenheit. Sie kann es nicht ausstehen, wenn ein fremdes männliches Wesen ihr zu nahe kommt und sie berührt, eg...