35. Turn around

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Nachdem Perrie mich gemeinsam mit El abgeholt hatte, fuhren wir direkt zur Coco Nail Bar in der Portobello Road. Die Besitzerin war eine gute Freundin von Perrie und so genossen wir natürlich eine bevorzugte Behandlung. Als erste Amtshandlung bekamen wir Champagner serviert, bevor wir uns dann den Nägeln widmeten.

„Ich würde dir ja Shellack empfehlen", sagte Perrie. „Der hält zwei bis drei Wochen, blättert nicht ab und deine Nägel sehen immer top gepflegt aus."

Sie streckte ihre Finger aus, um mir zu zeigen, wie das ausschaute.

„Das sieht cool aus", musste ich zugeben. „Also Shellack."

Als ich jedoch fragte, was das kosten würde, mischte Perrie sich sofort ein.

„Das ist dein Geburtstagsgeschenk, Süße. Ich bezahle das Nagelstudio und El den Friseur."

„Welchen Friseur?", fragte ich irritiert.

„Den, wo wir anschließend noch vorbeischauen werden", kam es lässig von El.

„Das habt ihr mir aber nicht gesagt. Ich muss Niall dann anrufen, sonst denkt er noch, dass ich in London verloren gegangen bin."

„Du musst gar nichts. Niall hat genug mit seinen Vorbereitungen zu tun. Er wird nicht merken, wenn du eine Stunde später auftauchst."

Seufzend beugte ich mich über die Palletten der Farben, welche die Besitzerin des Nagelstudios mir hingelegt hatte. Es fiel mir sehr schwer, mich zu entscheiden.

„Ich weiß nicht, welche Farbe ich nehmen soll", seufzte ich laut.

„Was trägst du denn heute Abend für ein Kleid?", wollte Perrie wissen.

„Ein kurzes, aus schwarzer Spitze, mit langen Ärmeln und im one shoulder look", gab ich zur Antwort.

„Hui", machten Perrie und El gleichzeitig.

„Dazu kannst du alles tragen", klärte die Besitzerin des Nagelstudios mich auf.

Dann schaute sie in meine Augen. „Wie wäre es mit diesem Grün?"

Sie tippte auf ein dunkles Grün mit Glitzerelementen.

„Grün!? Niall dreht durch, wenn ich mit grünen Fingernägeln nach Hause komme", lautete meine Aussage.

„Ich finde das Grün spitze!", kam es von Perrie und El schoss mit ihrem Kommentar den Vogel ab. „Er soll ja nicht deine Nägel vögeln, oder?"

„Eleanor!" Perrie tat entsetzt, musste dann aber lachen, genau wie ich.

Die ganze Prozedur des Auftragens der vier Shellack Schichten nahm ungefähr eine Stunde Zeit in Anspruch. Währenddessen plauderten wir angeregt, vor allem über den bevorstehenden Abend im Funky Buddha Club, in welchem wir in meinen Geburtstag hineinfeiern würden.

„Schade, dass meine kleine Schwester nicht dabei sein kann", seufzte ich.

„Ist sie denn schon achtzehn?", erkundigte sich El.

„Nein, siebzehn."

„Dann hätte sie sowieso keinen Zutritt zum Club", erklärte Perrie, während sie unkonzentriert eine Zeitschrift durchblätterte.

„Stimmt auch wieder", musste ich zugeben.

Trotzdem hätte ich Nelia gerne dabeigehabt. Erst gestern hatte sie mich angerufen, um mir zu sagen, wie sehr sie mich vermisste. Ich dachte so oft an unsere Zeit in Irland zurück und manchmal wünschte ich mir, wieder dort zu sein, weil alles so unkompliziert gewesen war, bis auf meine Berührungsängste. Aber die hatte mir Niall Gott sei Dank nach und nach genommen.

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