Skyla
Zischend schlossen sich die Zug Türen hinter uns. Ich hatte meine Tasche in der Hand und sah mich erst einmal auf dem Bahnsteig um. Es waren nur wenige Menschen hier um diese Uhrzeit. Klar, die meisten waren jetzt auf der Arbeit oder in der Schule. Wo wir jetzt auch gleich hin mussten.
Ich nahm meine Freundin beim Handgelenk und zog sie in die Richtung in der ich die Bahnhofstreppe sah.
"Komm, wir haben es eilig. Nicht das uns doch noch jemand gefolgt ist. Amelie, komm schon!" Ich zog sie hinter mir her, während sie nur stöhnte. Schließlich nahm ich ihre Tasche in meine Hand und ließ dafür ihr Handgelenk los. Amelie sah mich dankbar an. Offensichtlich hatte der Tag, obwohl es noch so früh war, ihr einiges abverlangt. Ich fragte mich, ob sie die Schule noch durchhalten würde. Zumal alles neu war. Egal, wir würden das schon hinkriegen. Sie wusste ja, dass sie sich immer auf mich verlassen konnte.
"Komm, schnell. Draußen müsste schon ein Taxi stehen. ich habe vor einer halben Stunde angerufen.", meinte ich mehr zu mir selbst, als zu meiner Freundin.
Mittlerweile waren wir vor dem Bahnhof und sahen uns nach dem Taxi um. Ich entdeckte es ein paar Sekunden eher, als Amelie und gemeinsam liefen wir zu dem Taxi.
Ich schmiss unsere Taschen in den Kofferraum und wir beide stiegen auf der Rückbank ein, um uns noch ein wenig ungestört zu unterhalten.
"Kaltblüteninternat!", sagte ich zu dem Fahrer und bei diesem Namen musste Amelie neben mir kichern. Allerdings fing sie sich schnell wieder und die ängstliche Miene beanspruchte wieder ihr Gesicht. es tat mir fast weh sie so zu sehen. Aber was sollte ich tun? Auch wenn ich am liebsten auf die Angreifer eingedroschen hätte, konnte ich das nicht, also musste ich meine beste Freundin am besten so weit wie möglich von denen weg bringen. Sie musste in Sicherheit sein, sonst würde ich gar nicht mehr schlafen können.
Das Auto fuhr los und ich betrachtete im Vorbeiziehen, die Landschaft.
"Meinst du, alles wird wieder gut werden?", fragte Amelie mich da.
"Natürlich. Du wirst sehen, bald sind wir wieder Zuhause. Ein oder zwei Wochen, dann können wir zurück. ganz sicher.", versuchte ich sie aufzubauen und es gelang mir. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem hübschen Gesicht und Hoffnung blitzte in ihren Augen. Ich bemühte mich, das Lächeln zu erwidern, wusste aber, dass es nicht so sein würde, wie ich ihr gerade gesagt hatte. Angreifer waren da und bis sie erfolgreich in die Flucht geschlagen waren, würde es wohl dauern. Außerdem mussten wir dann ja auch noch warten, bis Amelie sicher wieder zurück konnte. Alles in allem, würde ich mit mindestens einem Monat rechnen, den wir hierbleiben mussten, aber das würde ich meiner Freundin nicht sagen. Sie brauchte Hoffnung, damit sie dies alles überstehen konnte und ich wollte nicht an einem Zusammenbruch von ihr schuldig sein.
"Glaubst du, wir werden zurechtkommen, alleine?", fragte sie mich jetzt.
"Natürlich. Du bist schon 17 Jahre alt und ich bald auch. Wir sind fast erwachsen und außerdem hätte ich in einem Monat ehe meinen Abschluss gemacht, da müsste ich dann auch selbstständig zurechtkommen. Überhaupt, ich glaube zu zweit werden wir super zu Recht kommen!" Dieses Mal war ich ehrlich überzeugt. wenn wir mit Angreifern zurechtkamen, wieso dann nicht auch mit einer neuen Schule?
Amelie lehnte sich in die Polster des Sitzes und schloss die Augen. So blieb sie sitzen, bis wir angekommen waren.
"He, Amelie. Wir sind da.", rief ich, da ich dachte meine Freundin hätte sich ins Reich der Träume verabschiedet. Hatte sie aber wohl eher nicht, da sie wie ein Blitz hochfuhr.
"Was? Oh cool!", rief sie begeistert aus und hüpfte aus dem Auto. ich reichte dem Fahrer noch sein Geld und stieg dann auch aus. Das Gepäck holte ich schnell aus dem Kofferraum und das Taxi fuhr davon.
"Oh, wow. Schau dir das an Skyla. Wunderschön, fast so wie unser Palast."
Ich nickte und freute mich darüber, dass meine Freundin lachte.
"Komm, gehen wir hinein.", lachte ich und sie wollte ihr Gepäck nehmen.
"Ne, das trag ich.", meinte ich.
"Aber, das ist viel zu schwer für dich allein!", erwiderte sie und wollte es mir wieder aus der Hand nehmen.
"Jaja, Klar. Ich merke fast gar nicht, dass ich etwas trage. ich wurde dazu ausgebildet viel schwerere Sachen zu schleppen. So eine Tasche ist nichts. Außerdem sehe ich wie ausgelaugt du bist."
Sie ließ die Hände sinken und stimmte mir zu. Dann liefen wir gemeinsam in das Gebäude hinein. Es war wirklich schön. Weiße Wände, hohe Türme, um die sich Efeu rankte. ich fühlte mich fast wie in einem Märchen, aber als wir hineingingen, schon nicht mehr ganz, sondern eher wie in einer Schule.
"So sieht also eine Schule aus?!" Amelie betrachtete alles neugierig. Bisher hatte sie Privatunterricht gehabt, bei einer Prinzessin nicht ganz fern.
"Genau und jetzt komm!"
Ich hatte ein Schild mit der Aufschrift "Sekretariat" entdeckt und steuerte auf die Richtung in die der Pfeil zeigte zu.
Amelie folgte mir sah sich dabei aber immer wieder staunend um.
"Ach, Amelie, vergiss nicht. Wir sind Zwillinge und unser Nachname ist Benson. Nicht das du noch was Falsches sagst!", sagte ich noch zu ihr, bevor ich die Tür zum Sekretariat aufgestoßen hatte. Amelie hatte nur genickt, wirkte aber abwesend, da sie sich immer noch mit voller Ehrfurcht umsah. Auch ich war noch nie auf einer öffentlichen Schule gewesen, allerdings hatte unsere Privatschule, in der wir Bodyguards ausgebildet wurden, so ähnlich ausgesehen.
Hey. Hier kommt ein Kapitel aus Skylas Sicht. Wir hoffen es gefällt euch.
Vielen Dank an alle die die Geschichte gelesen haben. Ein besonderer Dank an die zwei Leser, die unser erstes Kapitel gevotet haben. ♡
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Liebe geht ihren eigenen Weg
RomanceAmelie, eine Prinzessin, muss zusammen mit ihrer besten Freundin und gleichzeitig persönlichem Bodyguard, in einem Internat untertauchen, da bei ihnen Zuhause die Hölle los ist. Angreifer überall. Die beiden Freundinnen stürzen sich schon am ersten...