Skyla
Die Sportstunde war ziemlich langweilig gewesen (Und ziemlich langweilig heißt, zum Einschlafen) und so hatte ich beschlossen, nach Schulschluss noch ein wenig zu trainieren. Jetzt war ich wieder in der Sporthalle und probierte einige Tritte an dem Box Sack. Mein Vater hatte mir die Anweisung erteilt so viel wie möglich zu trainieren, damit ich Amelie auf Teufel-komm-raus beschützen konnte. So hatte er mir per E-Mail ein paar Anleitungen für ziemlich schwierige, aber im Kampf auch ziemlich wirkungsvolle Tritte, geschickt.
Nachdem ich die Tritte einigermaßen konnte, joggte ich noch ein paar Runden.
Meine Lungen füllten sich mit Sauerstoff und in diesem Moment fühlte ich mich frei. Frei, wie immer wenn ich joggte oder mit meinen Freunden zusammen war.
Ich vergaß meine Probleme, was ziemlich viele waren, und genoss einfach den Moment. Man hörte nur meine Schritte in der Halle und meine regelmäßigen Atemzüge.
Nach einer Weile beschloss ich noch einmal das Abrollen nach einem Absprung zu üben. Aus einer Höhe von zwei Metern konnte ich es schon vorher perfekt, aber ich wollte von noch höher üben.
So zog ich ein Gerüst mit Griffen, aus seiner Verankerung in der Wand und kletterte daran hoch.
Ich schätzte mal, dass ich so ungefähr zwischen drei und vier Metern hoch war, als ich nach unten blickte. Nach einem langen Atemzug sprang ich und versuchte ich auf dem Boden abzurollen, was aber nicht ganz gelang. Meine Schultern schrammten über den Boden und hinterließen leichte Blutspuren. Als ich an ihnen herunterblickte, sah ich auf jeder Schulter eine leichte Schürfwunde. Nun gut, für mich leichte. Andere, wie zum Beispiel Bitches, hätten herumgeschrien, bis irgendein Junge käme und sie auf seinen Armen hinaustrug.
Aber mich kümmerte so eine Verletzung nicht.
Ich probierte dies noch mindestens zehn Mal, bevor ich versuchte, während des Sprunges Tritte auszuführen.
Ich wünschte mir in diesem Moment einen Trainigspartner, da ich alleine nicht wirklich kämpfen konnte. Besonders mit Jason hätte ich so etwas gerne ausprobiert, aber da er leider nicht hier war, versuchte ich wieder das Abrollen nach dem Sprung. Dieses Mal von fünf Metern.
Nach einer Weile, ungefähr eine Stunde, schaffte ich es auch von sechs Metern, dann war das Gerüst zu Ende und ich kletterte wieder herunter.
Einige Prellungen und blaue Flecken würde ich zwar kriegen, aber es war nicht wirklich schlimm, da ich so etwas fast jeden Tag erlebte. Nein, eigentlich jeden und meistens noch härter.
In diesem Moment war ich überglücklich hier zu sein, auch wenn der Grund nicht so toll war, aber hier ging es mir viel besser als Zuhause. Ich wusste das Amelie ihr Zuhause vermisste und ich tat es auch, aber alles was ich wirklich brauchte, außer Jason und Brian, war hier. Na ja, meine Mum hätte ich gebrauchen können, aber die war ja schon Tod, also wurde daraus nichts.
Amelie war hier und sie war eine der wenigsten Personen, die ich brauchte.
In diesem Moment hörte ich Schritte, die sich der Turnhalle näherten. Schnell drückte ich das Gerüst, an dem ich bis eben geübt hatte, wieder in ihre Verankerung.
Ich überlegte, wer ein Grund hätte zukommen, allerdings gab es ziemlich viele Schüler und es konnte jeder sein, da die Halle für alle geöffnet hatte. Bis eben hatte ich Glück gehabt, dass ich alleine gewesen war.
Die Tür öffnete sich und herein kam... Dyan.
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Liebe geht ihren eigenen Weg
Roman d'amourAmelie, eine Prinzessin, muss zusammen mit ihrer besten Freundin und gleichzeitig persönlichem Bodyguard, in einem Internat untertauchen, da bei ihnen Zuhause die Hölle los ist. Angreifer überall. Die beiden Freundinnen stürzen sich schon am ersten...