14.

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Dyan

Eigentlich hatte ich mit einem Protest ihrer Seite gerechnet, aber es kam nichts, stattdessen nickte sie. Ok, wenn sie so scharf darauf war mich zu küssen. Ich merkte dass sich ein überhebliches Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. Fast konnte ich schon ihre Lippen auf meinen schmecken. Nach dem Aussehen zu urteilen, waren sie weich und zart.
Ich riss mich zusammen und fragte, „Fertig?"
Sie nickte und rief, „ Los, du darfst schon loslaufen sonst überholte ich dich zu schnell und die Niederlage ist zu groß."
Ich grinste, „Guter versuch, aber vielleicht brauchst du einen Vorsprung."
Skyla verzog keine Miene, sondern rief, „Ok los!"
Ich sprintete die ersten Meter und verfiel dann in ein lockeres Tempo. Skyla hielt mühelos mit mir mit. So liefen wir eine Weile bis wir acht Runden gelaufen waren. Ich muss zugeben, so langsam war ich echt fertig, aber Skyla sah noch richtig frisch aus. Offenbar hatte sie Lust auf ein Gespräch, denn sie fragte, „Kannst du noch?"
Ich nickte. Vor ihr würde ich keine Schwäche zeigen. Ich gab noch einmal Gas und sie folgte mir, als plötzlich ihr Handy klingelte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie es noch in der Hand trug.
Grinsend joggte ich weiter, während sie den Anruf entgegen nahm, allerdings stoppte sie nicht, sondern lief weiter.
„ Dad?", fragte sie in den Hörer. Offenbar hatte ihr Vater sie angerufen. Tat mir aber leid, dass sie nicht schneller weiterjoggen konnte. Wie es aussah würde ich mit weitem Vorsprung gewinnen.
„Ne, Amelie geht es gut."
Als die Stimme am anderen Ende etwas sagte,zuckte sie zusammen, als hätte man sie geschlagen.
„Ja, entschuldige Prinzessin Amelie!", sagte sie etwas leiser, aber nicht leise genug. Ich hatte sie verstanden. Prinzessin Amelie? Was sollte das jetzt heißen? Egal, jetzt würde ich erst einmal gewinnen. Danach blieb genug Zeit um Fragen zu stellen. Nachdem ich sie flachgelegt hatte, würde sie mir sicher einiges sagen...
Während sie weiter telefonierte, warf sie mir immer wieder nervöse Blicke zu. Ob wegen dem Telefonat oder wegen der Wette, wusste ich nicht.
Trotzdem joggte ich weiter. Ich war schon bei runde neun, Skyla auch, aber sie lag ein Stück zurück. Kurz sah ich sie zögern, aber dann ließ sie sich weiter zurückfallen, bis sie schließlich ganz stehen blieb. Als ich die Runde beendet hatte, lief ich langsam wieder zu ihr zurück. Die Wette hatte ich gewonnen und jetzt würde ich einen Kuss von Skyla kriegen. Tja, Sky, leg dich nicht mit mir an. Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Als ich auf sie zusteuerte, beobachtete ich sie. Ihre Miene wechselte von grimmig bis zu erschrocken und entsetzt. Ich fragte mich was ihr Vater ihr so Entsetzliches mitzuteilen hatte. Kurz bevor ich bei ihr ankam, hörte ich sie sagen, „ Ja Dad, sie ist bei mir sicher und außerdem haben wir hier nichts zu befürchten. Alle sind bei euch und wenn sie herkommen, dann wird irgendwer von euch das bemerken. Ich pass auf sie auf. Du weißt dass ich mein Leben für sie geben würde. Immer."
„Ich...aber...gut...Auf Wiedersehen Dad!" Sie sperrte ihr Telefon wieder und ich wunderte mich über ihre letzten Worte.
Du weißt, dass ich mein Leben für sie geben würde.
Von wem sprach sie? Für wen würde sie ihr Leben geben? Und was war das für ein Vater, der einfach dabei zusah und nichts unternahm? Wut kochte in mir auf, aber Skyla schien das eher weniger etwas auszumachen, da sie nach ihren letzten Worten leise seufzte und ich glaubte Tränen in ihren Augen schimmern. Aber Kurt darauf hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Nichts schien darauf hin zu deuten, dass sie eben davon gesprochen hatte zu sterben. Dieses Mädchen war wirklich ein Buch mit sieben Siegeln, die ich alle noch knacken musste.
„Na, hat es sich gelohnt stehen zubleiben für das Telefonat?", fragte ich sie, woraufhin sie nickte.
„Na ja, ich hätte so oder so gewonnen!", meinte ich. Skyla sah an mir herunter und wieder hoch in mein Gesicht. Zweifelnd sah sie mich an, sagte aber nichts. Gut so, sonst könnte ich für nichts mehr garantieren.
„Also, mein Wetteinsatz!", forderte ich, woraufhin sie gequält das Gesicht verzog, dann aber wieder eine harte und kalte Miene aufsetzte. Jegliche Emotionen waren von ihrem Gesicht verschwunden.
Sie trat einen Schritt auf mich zu, so dass zwischen uns noch ungefähr ein anderes menschliches Wesen gepasst hätte. Nun trat auch ich näher zu ihr heran und fasste sie an der Taille. Ich presste sie so dicht an mich heran, dass kein Blatt mehr zwischen uns gepasst hätte. Noch einmal ließ ich meinen Blick an ihrem Körper hinab gleiten, dann sah ich ihr wieder ins Gesicht. Ihre braunen Augen, die mich anstarrten, ihre braunen Haare die zu einem Dutt gebunden waren, der sich aber langsam auflöste und ihr perfekte Lippen. Voll und rot, einfach perfekt. Mein Blick schweifte immer wieder zu ihren Lippen, während sie mir einfach in die Augen sah und keine Art von Emotionen zeigte. So langsam machte sie mir echt Angst. Wie konnte ein Mensch seine Gefühle so hart verstecken?
Egal, ich beugte mich zu hinunter und presste meine Lippen auf ihre. Sie waren tatsächlich so weich wie ich erwartet hatte und fühlten sich einfach wundervoll an. Langsam strich ich mit meiner Zunge über ihre Unterlippe und sie gewährte mir fast prompt den Einsatz. Ich wusste zwar, dass sie die nur wegen der Wette machte, aber in diesem Moment dachte ich, sie würde mich wirklich mögen. Ich genoss den Kuss ausgiebig. Moment mal, hatte ich gerade gesagt ich genoss sie? Ich schüttelte dieses perfekte Gefühl ab, indem ich mich von ihr löste. Sie sah mich mit leicht geschwollenen Lippen an. Ihre Augen waren nicht mehr ganz so kalt, es war als wären sie durch den Kuss etwas aufgetaucht.
„Wow!", hauchte ich gegen ihre Lippen. Skyla sah mich einfach nur an, aber nach einer Weile schüttelte sie leicht ihren Kopf und löste sich von mir. Schnell wandte sie sich um, schnappte ihre Sachen und rannte davon...

Tut mir wirklich leid, dass gestern kein Update mehr kam, aber vielleicht habt ihr ja schon in den Kommentaren gelesen, dass es bei mir einfach nicht geladen hat. Dafür haben wir heute fünf Kapitel für euch.
Noch einmal sorry.

Liebe geht ihren eigenen WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt