Skyla
Ich rannte so schnell ich konnte zu der Turnhalle hinüber. Dort angekommen riss ich die Tür auf und suchte nach der Treppe die auf den Dachboden führte. Als ich sie nach einer Weile gefunden hatte, hastete ich die Stufen hoch. Direkt in einen Raum, der ziemlich verstaubt war. Überall lagen alte Bücher herum und ich fragte mich automatisch, was Bücher auf dem Dachboden einer Sporthalle machten.
Hast du nicht wichtigeres zu tun?
Ja, nerv nicht. Ich denk ja dran. Denkst du ernsthaft ich könnte das vergessen? Ich habe total Angst um Amelie.
Hastig sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken. War ich zu früh? Nein, eben war es doch schon kurz vor halb vier, da musste es jetzt schon nach halb vier sein, so lange wie ich diesen Dachboden suchen musste.
Ich wartete eine Weile und die ganze Zeit war ich unfassbar aufgeregt. War das hie vielleicht nur ein Witz gewesen und niemand kam? Bei dem Gedanken dass sich jemand ein Scherz erlaubt hatte und Amelie in Wirklichkeit ganz woanders war, wurde mir schwindelig vor Wut.
Doch da öffnete sich die Wand. Genau die Wand öffnete sich. Schon richtig.
Das ist eine Tür du hohle Nuss. Kannst du keine Tür von einer Wand unterscheiden. Sie ist nur ein bisschen getarnt. Als Bodyguard und somit als Leibwächter der Prinzessin, sollte es eigentlich eine Leichtigkeit sein, das zu unterscheiden.
Ja, hast ja recht, aber das ist unwichtig. Wichtig ist wohl eher wer das ist.
Ich sah zu der Tür in der Wand und heraus trat eine Person mit einer Maske, trotzdem erkannte ich die Statur eines Mannes. Er sah auch mich und kam einige Schritte auf mich zu. Auch wenn ich gerne zurückgewichen wäre, tat ich es nicht. Ich musste jetzt stark sein und durfte keine Schwäche zeigen. Nicht einmal einen kleinen Ansatz an Schwäche.
Statt zurückzuweichen, trat ich also noch einen Schritt nach vorne und fragte scharf, „Wo ist Amelie?"
„Komm mit!", meinte der Mann. Diese Stimme kannte ich. Irgendwo hatte ich sie schon einmal gehört. Nur kam ich nicht drauf woher. Dass ich diese Stimme kannte hieß auf jeden Fall, dass er nicht gefährlich war, oder?
Nein, heißt es nicht. Jeder kann gefährlich sein. Auch du, also streng dich an. Du siehst schon wieder ganz ängstlich aus.
Verdammt, schnell setzte ich wieder eine unbeteiligte Miene auf und folgte dem Mann durch die Tür. Mir war ein wenig mulmig. Wo würde er mich hinbringen? Wirklich zu Amelie oder war das nur ein Trick? War Amelie dort wirklich? Egal, ich musste das Risiko eingehen, auch wenn es hieß, dass ich vielleicht in eine Falle getappt war.
Wir kamen in einem weiterem Raum an, in dem zwei weitere Männer standen und...
„Amelie!", schrie ich und wollte zu ihr rennen, aber der junge Mann hielt mich auf.
„Halt, keinen Schritt weiter, sonst werden sie ihr weh tun!", warnte er mich und ich stoppte. Amelie lebte, das war wichtig. Auch wenn sie verängstigt war, lächelte sie mich an. Ihr war anzusehen, dass sie froh war mich zu sehen. Jetzt wusste sie, dass sie eigentlich nichts mehr zu befürchten hatte.
Ich beobachtete alle drei Männer. Sie waren alle noch jung. Nicht wirklich älter als ich. Auch schaute ich, ob sie Waffen bei sich hatten. Was aber zum Glück nicht der Fall war. Trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen und beschloss erste einmal herauszufinden, wer sie waren. Dann konnte ich die Gefahr die von ihnen ausging besser einschätzen. Ich kannte sie, soviel stand fest. Aber wer genau waren sie? Hier von der Schule welche, oder aus meiner Heimat? Scharf überlegte ich, wer sie seien könnten, aber alle an die ich dachte konnte sie nicht sein. Nein, niemand den ich kannte würde so etwas machen. Die aus meiner Heimat schon nicht, weil Amelies Vater die Person wahrscheinlich umbringen lassen würde. Es musste jemand sein, der ihren Vater nicht kannte. Und das waren eigentlich nur Leute aus dieser Schule. Aber wer? Bei mir fiel einfach nicht der Groschen und so beschloss ich dem Typen neben mir einfach mal die Maske vom Gesicht zu ziehen. Hoffentlich würden sie Amelie deswegen nichts antun. Aber wahrscheinlich nicht, da sie sie ja als Druckmittel brauchten und wenn es Schüler des Internats waren, konnten sie ihr so oder so nicht viel antun. Außerdem hatte ich den Typ neben mir dann ja erkannt und hätte sie verraten können.
Ich entschied mich dazu, es zu wagen. Blitzschnell machte ich einen Schritt in die Richtung von ihm. Anscheinend wollte er gerade etwas sagen, kam aber nicht dazu, da ich ihm schon die Maske vom Kopf gerissen hatte.
Als ich erkannte wer dort stand, erstarrte ich. Erleichtert atmete ich aus. Diese Person war nicht gefährlich. Auch Amelie starrte ich an, genauso fassungslos wie ich.
Nein, dass ist doch nicht fassungslos. Sie sieht ängstlich aus, du Hohle Nuss.
Keine Sekunde später flammte Wut in mir auf, wie konnte er es wagen? Dieser Mistkerl.„Du bist so mies!", stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich war bemüht mich nicht auf diesen hinterhältigen Mistkerl zu stürzen, der einfach Amelie entführt hatte.
Wie konnte er es wagen?
Ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Ja, ich hatte Todesängste ausgestanden und dann war er es. Dann hatte er sie entführt und mir diese ganzen Qualen bereitet?
„Wie kannst du es wagen, du Arschloch!", schrie ich wütend und gab ihm eine Ohrfeige.
Dieses miese Schwein...
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Liebe geht ihren eigenen Weg
RomansaAmelie, eine Prinzessin, muss zusammen mit ihrer besten Freundin und gleichzeitig persönlichem Bodyguard, in einem Internat untertauchen, da bei ihnen Zuhause die Hölle los ist. Angreifer überall. Die beiden Freundinnen stürzen sich schon am ersten...