12.

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Skyla

Ich stand da wie eingefroren. Wieso ausgerechnet der? Wieso nicht irgendwer anders? Auch Dyan schien unfähig sich zu bewegen, er starrte mich einfach nur an. Schon komisch, ich hätte schwören könne, dass er sich wie ein verrückter auf mich stürzen würde nach der Szene in der Mensa, aber er stand einfach da.
Na ja, ist mir doch auch egal. Ich sollte mir keine Sorgen um sein Verhalten machen, sondern weiter trainieren.
Kannst du aber nicht, besser gesagt. Du darfst es nicht. Er sollte nicht sehen, zu was du fähig bist. Hohle Nuss.
Du mich auch. Aber sie hatte Recht. Also beschloss ich nach draußen zu gehen und dort Salto aus dem Stand, Handstand und Radschlag und so etwas zu üben.
Ja, mach das, aber Dyan steht immer noch in der Tür.
Na und?
Ich ignorierte meine innere Stimme, lief los und wollte gerade an Dyan vorbei, als er mich packte und festhielt. Er hielt meine Hüfte umschlungen und so stand ich mit dem Rücken zu ihm. Das wäre ja auch zu schön gewesen. Wieso?Ich versuchte mich umzudrehen, ließ es aber bleiben, als ich sah, wie nah ich zu ihm stand. Wenn ich mich zu ihm umgedreht hätte, dann würde er sich vermutlich einfach zu mir herunterbeugen und mich küssen. Darauf hatte ich so gar keine Lust, also blieb ich so. Denn ganz ehrlich Dyan traute ich so eine Gemeinheit zu. Mich einfach zu küssen...hat mich auch mal wer nach meiner Meinung gefragt?
Lügnerin. Du willst dich doch umdrehen, traust dich nur nicht. Außerdem ist das alles andere als eine gemeinheit, da wir beide wissen, wie gerne du seine Lippen, auf deinen spüren würdest.
Fresse.
„Was willst du Dyan? Lass mich los!", forderte ich.
„Ich will dich!", erwiderte Dyan. Mich? Hatte der sie noch alle? So langsam glaubte ich wirklich, dass er dachte ich würde auf seinen „unwiderstehlichen Charme" hereinfallen, der eigentlich gar nicht exestierte. Denn ich meine, hallo? Alle die er schon im Bett hatte waren Bitches. Ich wettete kein normales Mädchen war unter denen.
„Dyan, vergiss es. Ich werde nicht mit dir schlafen. Wofür hast du bitte alle deine Schlampen? Mit denen kannst du machen was du willst, aber nicht mit mir, verstanden?" Ich befreite mich ziemlich grob aus seinem Griff, aber er versperrte dem Weg, indem er sich in den Türrahmen stellte und mich musterte.
„Was?", giftete ich.
„Was war das heute beim Mittagessen?", fragte er mich, dieses Mal um einiges schärfer.
„Du hast meine Freundin bedroht, denkst du da bleibe ich ruhig?"
„Freundin?"
„Ja Freundin."
„Ich dachte ihr wärt Schwestern!"
Mist, stimmt. Scheiße, wieso unterlaufen mir solche dummen Fehler? Innerlich verpasste ich mir gerade eine Ohrfeige, sagte aber, „Ja, aber wir sehen uns eher als Freundinnen, wenn du verstehst was ich mein?!"
Er nickte, schien mir aber nicht zu glauben. Ich ging einen Schritt auf ihn zu, „Und jetzt lass mich durch Dyan!"
Er machte nichts, sondern blieb stehen. Mir reichte es jetzt und so schob ich ihn entschlossen zur Seite und schlüpfte durch den Spalt, der zwischen Dyan und der Tür entstanden war. Ich sah noch wie er mir ungläubig hinterher schaute, als könnte er nicht glauben, dass ich ihn, Dyan den Badboy, einfach stehen gelassen hätte...Tja, hatte ich aber.
Kaum hatte ich die Halle verlassen rannte ich hinaus auf den Sportplatz und joggte ein paar Runden, bevor ich mich in die Mitte des Platzes stellt und Rad wende übte. Nach einer halben Stunde konnte ich sie mit einem Salto anschließend. Aber was brachten mir solche Tricks, wenn ich sie an niemanden ausprobieren konnte? Wenn ich niemanden hatte, der mit mir übte? Alle Schüler hier, waren zu unkoordiniert und Amelie leider auch. Ich bräuchte Jason hier. Nicht nur wegen dem Training. Nein, ich vermisste ihn auch.
Werd mal nicht gleich melancholische.
Also lief ich kurz entschlossen noch 20 Runden um den Platz, bis ich außer Atem am Rande anhielt und meine Trinkflasche öffnete.
Danach machte ich noch Liegestützen und andere Fitnessübungen, da ich noch keine Lust hatte, zurück auf mein Zimmer zu gehen. Da wartete so oder so nur Amelie. Wenn überhaupt. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie ein Auge auf Tommy geworfen hatte.
Ich hoffte nur für ihn dass er sie nicht verletzte. Der Umstand, dass er Dyans bester Freund war, half ihm da kein bisschen. Eher machte es ihn nur noch schlechter.
Na ja, ich hatte nicht den Eindruck, dass Tommy so ein großer Badboy wie Dyan war. Zumindest hatte ich ihn noch nie mit einem Mädchen gesehen, im Gegensatz zu Dyan, den man an jeder Ecke mit einer herumknutschen sah.
Dyan...dieses Arschloch...
Jetzt schaffte ich es sogar noch von einem fehlenden Trainingspartner auf Dyan zu kommen...


Liebe geht ihren eigenen WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt