30.

10 4 0
                                    

Dyan

Nachdem Kathrin die Frage ob Jason eine Freundin hatte oder nicht gestellt hatte, warteten alle gespannt auf seine Antwort. das heißt, vor allem die Mädchen. Auch Skyla neben mir, richtete sich auf und schaute abwartend zu Jason hinüber. Das einzige Mädchen im Raum, das nicht guckte, war Amelie. Sie saß neben Tommy, auf ihrem Platz und starrte vor sich hin.

"Ja, sorry. Aber ich habe eine wundervolle Freundin!", antwortete Jason und zwinkerte dabei Skyla zu. Mir entging nicht, dass Skyla grinste. Also waren sie wirklich zusammen. Wieso aber hatte sie mich dann geküsst?

Die Mädels im Raum sackten wieder auf ihren Stühlen zusammen, da sie offenbar mit einer anderen Antwort gehofft hatten. Amelie, die bisher desinteressiert war, schaute nun verwundert zu Jason hinüber

Anscheinend wusste sie nichts von deren Beziehung. Aber nachdem Jason schnell zu Skyla hinüber-geknickt und gezwinkert hatte, grinste sie auch und ließ sich wieder in ihren Stuhl fallen.

Jason kam zu dem Tisch zurück und beugte sich, nachdem er sich hingesetzt hatte, zu Skyla hinüber.

Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie leise auflachte.

"Gut. Dann kommen wir jetzt zu unseren Referaten. Jason, gibt es eine bestimmte Gruppe in der du sein möchtest?", fragte die Lehrerin und Jason sah zu ihr auf. Mit einem Blick auf Skyla meinte er, "Ich würde gerne mit Amelie oder Skyla in einer Gruppe sein."

ich stöhnte auf. Bitte nicht! Wieso?

"Gut. dann bist du in einer Gruppe mit" Sie sah auf ihr Notizblatt, "Dyan, Tommy, Amelie und Skyla."

Skyla und Amelie grinsten fröhlich und ich warf einen Blick auf Tommy, der glücklich neben Amelie saß.

ich begegnete seinem Blick und er deutete mit dem Kinn auf Amelie und ich sich. dann formte er mit den Lippen "Freunde". ich reckte den Daumen in die Höhe, auch wenn ich ganz ehrlich gerade eine miese Laune hatte.

Wieso so ein verdammter Idiot in meiner Gruppe?!

Ich schrieb mir ein paar Notizen auf, die mittlerweile an der Tafel standen.

"Dyan Schatz!", schrie Kathrin durch die ganze Klasse.

"Ich bin nicht dein Schatz, sorry Kleine!", meinte ich nur und wandte mich dann wieder von ihr ab. Sie nervte mich echt, sie war so wie eine Klette und ich wurde sie seit der neunten nicht mehr los.

"Jason!", hörte ich plötzlich von Skyla einen unterdrückten Schrei.

"was ist los?", fragte Jason erschrocken und schaute sich hastig im Klassenzimmer um. es sah so aus als suchte er wen. Und ich wusste auch genau was, oder besser wen.

Angreifer.

"keine Sorge, nichts ist "so" los. Aber wir haben heute den 13. September."

"Oh!"

Beide schauten synchron zu Amelie, die interessiert zur Tafel starrte.

was war jetzt wieder mit denen los? ich wusste zwar, dass sie Amelie beschützen wollten, aber heute war kein Freitag und ich glaubte auch nicht, dass die beiden abergläubisch waren.

Amelie sah in dem Moment zu beiden. Ihr Gesichtsausdruck war verletzt, traurig und...schuldbewusst.

"Amelie!", flüsterte Skyla zu ihr hinüber, "Du kannst ihm nachher noch schreiben. Bei der Gelegen-heit schreibe ich ihm auch, wenn das Ok ist, aber von deinem Handy. Hey, du hast es nur vergessen. Wir auch, kein Wunder bei all der Aufregung. er wird es dir nicht übel nehmen, dass weißt du?!"

Amelie nickte und wandte sich dann wieder dem Unterricht zu. Skyla sackte auf ihrem Platz in sich zusammen und starrte auf die Tischplatte vor ihr.

"Du hast selber gesagt, dass es nicht schlimm ist.", meinte Jason leise zu ihr.

"das ist es auch nicht, aber es erinnert mich einfach ihn. Jason verdammt. Ich vermisse ihn!", rief sie, schlug sich dann aber die Hand vor den Mund. Es hatten aber nicht viele Schüler mitbekommen.

"ich doch auch!"

"Aber du hast ihn noch vor zwei Monaten gesehen. ich das letzte Mal vor zwei Jahren. Seitdem habe ich kein einziges Mal mit ihm gesprochen, geschrieben."

Ich sah wie sie einmal tief durchatmete um zu verhindern, dass sie anfing zu weinen.

Ich fragte mich ja, wieso Jason mit ihr so offen über einen anderer Typ redete. ich meine, wenn sie ihn vermisste dann musste er ihr ziemlich wichtig sein. Also ich wäre ziemlich eifersüchtig geworden. Aber was sollte ich sagen, der Typ war halt seltsam.

Jason legte eine Hand auf Skylas Unterarm und drückte leicht zu. Sie lächelte ihn dankbar an.

"Danke, es geht schon wieder. Ich fühl mich einfach nur schlecht. Was, wenn Brian nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ich meine ich habe ihn zwei Jahre nicht besucht. Habe ihm nicht geschrieben. Also wenn ich er wäre, dann würde ich ziemlich wütend sein."

"Ach was. er versteht, dass du nicht kannst. Dein Vater würde sonst ausflippen und das weiß er. Nur weil ich mich manchmal rausschleichen kann, heißt das nicht, dass du es kannst. Meine Eltern sehen das einfach lockerer und fragen nicht weiter nach, wenn ich sage ich gehe zu einem Freund. Aber dein Vater würde dich auf Schritt und Tritt bewachen lassen Sky. das weiß Brian und ich bin mir ziemlich sicher, dass er noch genauso zu dir steht wie früher, als ihr zusammen im Sandkasten gespielt habt."

Skyla lachte leise. Aber es war ein trauriges Lächeln. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und trösten, aber ersten würde sie mich schneller von sich stoßen, als ich überhaupt reagieren könnte und zweitens übernahm Jason das gerade für mich.

"Nicht traurig sein Süße.", flüsterte er und drückte einen Kuss auf ihren Scheitel'.

Ich spannte mich an und würde am liebsten sofort auf ihn losgehen.

Jedoch verkniff ich es mir und drehte mich der Tafel zu. Den Rest des Unterrichts sah ich kein einziges Mal mehr zu ihr.



Liebe geht ihren eigenen WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt