13.

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Dyan

Skyla war einfach an mir vorbei und ich Idiot hatte sie nicht aufgehalten. Na toll, jetzt hatte ich keine Gelegenheit mehr, sie alleine zu sprechen. Im Unterricht würde ich sie nicht zu fassen kriegen und auch nicht einschüchtern können, da sie wusste, dass ich ihr nichts tun würde solange andere in der Nähe waren. Jetzt hatte ich die einzige Gelegenheit verstreichen lassen, mit ihr alleine zu sprechen. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür.
Ich beschloss erst einmal ordentlich zu trainieren. Also holte ich mir ein paar Gewichte und stellte mich in der Mitte der Halle auf. Als ich auf den Boden sah, entdeckte ich rote Flecken. Sie sahen ganz nach Blutflecken aus. Zwar nicht groß, aber trotzdem unübersehbar. Von wem die wohl waren? So weit ich wusste, war niemand nach dem Unterricht hier in der Halle geblieben außer Skyla und im Unterricht hatte sich auch niemand verletzt.
Auf einmal stieg in mir das Bild vom Skylas geschundenen Körper auf, den sie vor dem Sport Unterricht noch nicht hatte. Kamen die Blutflecken dann etwa von ihr? Und ich Idiot hatte ihr den Weg versperrt anstatt ihr zu helfen. Ja, ich war ein Badboy, aber trotzdem würde ich heißen Fräulein in Nöten helfen...
Kurzentschlossen räumte ich die Gewichte wieder weg und verließ die Halle. Ich wollte Skyla danach fragen, auch wenn sie immer so feindselig in meiner Gegenwart war. Überhaupt ließ sie niemanden an sich heran außer Amelie. Und bei Amelie führte sie sich so wie ihr persönlicher Bodyguard auf. Diese Mädchen waren wirklich seltsam. Besonders Skyla. Sie war eine der wenigen die nicht auf meinen Charme reagierten und sich nicht einschüchtern ließen.
Ich überlegte erst zurück ins Internat zu gehen und dort nach ihr zu suchen, aber letztendlich schaute ich doch erst auf dem Sportplatz nach. Dort war sie auch und ich wollte ihr schon zurufen, aber als ich sah was sie da machte, klappte ich den Mund wieder zu. Skyla machte eine Rad wende und danach einen vorwärts Salto und landete tatsächlich wieder auf den Füßen. Dies machte sie noch einige Male, bis sie zufrieden lächelte und anfing um den Platz zu joggen. Wenn ich richtig mitgezählt hatte, waren das zwanzig und sie war gerade mal leicht außer Atem. Ja, die Runden waren nicht sonderlich groß, aber ich fragte mich wie viel Sport sie heute schon gemacht hatte. Der Schulsport, bei dem sie aber gelangweilt gewirkt hatte. Gerade in der Halle und jetzt. Das waren bestimmt vier Stunden.
Skyla trank gerade aus einer Wasserflasche und ich beobachtete sie. Ihre Beine waren aufgeschürft und auch an ihren Schultern klebte getrocknetes Blut. Nicht viel, aber doch ein wenig. Also hatte sie wirklich die Blutflecke hinterlassen.
Als ich die Verletzungen genauer musterte erkannte ich, dass es wirklich schmerzhafte Schürfwunden sein mussten, da sie ja sogar bluteten. Trotzdem verzog Skyla nicht einmal das Gesicht, als sie mit dem Bein gegen die Kante des Geländers stieß. Sie schien die Verletzungen nicht einmal zu bemerken. Komisches Mädchen. Knallhart und super fit!! Aber das hatte auch seinen Reiz. Dazu war sie auch mega heiß. Am liebsten würde ich sie hier und jetzt flachlegen, aber sie hatte mir ja schon klar gemacht, dass sie das nicht wollte. Das werden wir noch sehen. Ich krieg sie schon noch weichgekocht! Mit einem Grinsen ging ich über den Sportplatz hinweg, als Skyla gerade Liegestützen machte.
Mit einem Blick der töten könnte, musterte sie mich.
„Hey Skyla!", meinte ich freundlich, aber sie sagte nichts, sondern konzentrierte sich weiter auf den Sport.
Ok, dann versuchen wir es halt mal anders, „OK, Schluss mit dem Smalltalk. Kleine Herausforderung, du gegen mich. Wer als erster zehn Runden um den Platz geschafft hat, kriegt von dem anderen einen Gefallen getan. Einverstanden?"
Sie überlegte kurz, aber bevor sie irgendetwas sagen konnte, kam irgendein Junge und fragte, „Äh Skyla?"
Sie wandte sich ihm zu, „Ja?"
„Hier, da ist ein Paket für dich angekommen!" Er reichte ihr ein kleines Packet. Skyla dankte dem Jungen mit einem Lächeln, der daraufhin wieder verschwand und sie öffnete es hastig.
Als sie hineinschaute jubelte sie leise. Ich fragte mich ja was da drinnen war, dass sie sich so freute.
„was ist los?", fragte ich sie dann auch.
„Nichts.", meinte sie nur und betrachtete weiter den Inhalt des Päckchens. Ich trat hinter sie, während sie den Gegenstand zu tage beförderte. Ich konnte nicht glauben was sie da hochhielt. Das konnte nicht der Grund sein, warum sie sich so freute. Es war ein Handy und noch nicht mal ein Gutes.
„Ernsthaft?", fragte ich sie, aber sie nickte nur begeistert und schaltete es ein. Das Mädchen hatte echt ein Rad ab. während sie die Verpackung in den Müll schmiss, fragte ich sie, „Also, was ist mit der Wette?"
Sie nickte, „Ja, von mir aus, aber was ist der Wetteinsatz?"
Ich überlegte und grinste sie dann an, „Wenn du gewinnst, was ich allerdings nicht glaube, dann lasse ich euch morgen in Ruhe, aber wenn ich gewinne, dann kriege ich einen Kuss von dir, einverstanden?"
Ha, wenn sie nicht wie ein Schisser dastehen wollte, dann musste sie zustimmen und da ich genau wusste, dass ich schneller sein würde als sie, würde ich sie heute wahrscheinlich küssen. Und ich war mir sicher, dass es nicht nur dabei bleiben würde...


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