Weihnachten

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Hedda P.O.V.

Die Weihnachtsferien haben offiziell begonnen. Darum verschiebt sich das nächste Training auch erst aufs neue Jahr. Wir veranstalten bei Emily und Sam ein großes Weihnachtsessen. Wer hätte es gedacht? Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Emily Miete von uns verlangt.

Die Jungs haben beschlossen selbst einen Baum zu fällen, statt einfach einen zu kaufen. Das wäre zu Standard und langweilig. Ich kann euch sagen, das ist vielleicht amüsant gewesen. Ein Horde Jungs, die durch den Wald gelaufen ist und sich gestritten hat, welcher der perfekte Baum wäre. Entweder er ist zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, nicht grün genug gewesen oder hatte nicht genügend Nadeln. Das sind nur Beispiele für ihre Argumentationen. Als Leah und ich das Emily berichtet haben, hat sie dem ganzen glücklicherweise ein Ende bereitet. Sie hat sich einen hinterm Haus ausgesucht, der die richtige Größe hat. Grummelnd haben die Jungs es hingenommen. Seth ist schnell mit ein paar Küssen wieder aufzumuntern gewesen und mein kleiner Sonnenschein verbreitet durchweg super Weihnachtsstimmung. Wie ich ihn doch dafür liebe!

Am 22.12 sind die Jungs mit einer viel zu langen Einkaufsliste los. Man kann wirklich nur den Kopf über deren Hunger schütteln. Wir Frauen nutzen die Zeit zum Geschenkeshoppen. Für die Mädels kaufe ich ein gewobenes Lederarmband, wo man verschiedene Anhänger dran machen kann. Für Leah und Kim kaufe ich dazu einen Tanzschuh- und Wolfsanhänger, für Emily ebenso einen Wolf und noch einen süßen Kochlöffel. Meine Schwestern bekommen den Wolfanhänger und ein kleines Bäumchen. Die Verkäuferin hat mir erklärt, dass es eine Art Familien- oder Stammbaum darstellen soll. Das finde ich ziemlich passend. Seth habe ich ein schönes eingerammtes Foto von uns beiden besorgt und ganz viel Schokolade. Etwas altmodisch, aber mir gefällt es und ihm hoffentlich auch. Es ist unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest. Die anderen Jungs bekommen Gutscheine für verschiedene Restaurants, unsere großen Vielfraße. Für Dad haben meine Geschwister und ich extra ein Bild von uns vier schießen lassen. Dazu besorgen wir jetzt noch den Rahmen. Ich bin mir sicher, er wird es lieben. Außerdem haben wir ihm noch ein Kochbuch besorgt. Die Rezepte vertragen sich sehr gut mit seiner Diabetesdiät. Jake bekommt eine bestimmte Lackfarbe für sein Motorrad, die er sich schon seit längerem wünscht. Ich musste sie extra bestellen lassen. Damit habe ich alle meine Geschenke beisammen. Zuhause packe ich dann noch schnell alles in Geschenkpapier ein.

Am 24.12. bereiten wir in Emilys Küche den Großteil des Essens vor. Dabei müssen wir die Jungs mehr als einmal aus der Küche jagen, diese Naschkatzen. Am Abend sitzen Seth und ich auf mein Bett gekuschelt und versuchen einen Weihnachtsfilm zu schauen. Betonung liegt dabei auf versuchen. „Ach, komm schon! Bitte! Sag es mir!", bettelt er erneut, was mich zu grinsen bringt. Seit Seth eine Rolle Geschenkpapier in meinem Zimmer gefunden hat, fragt er mich durchgängig, was er bekommt. „Du bekommst es doch schon morgen Abend.", sage ich lächelnd. „Aber das dauert noch so lange!", beschwert er sich, wie ein Kleinkind. Er ist einfach zu süß! „Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich dir etwas schenke?", frage ich ihn mit einem unschuldigen Lächeln. Aus großen Kinderaugen sieht er mich an. „Naw, natürlich habe ich was für dich, mein Schatz", lachend küsse ich seine Wange. Er zieht einen beleidigten Schmollmund. Entschuldigend küsse ich ihn und ziehe ihn am Nacken näher zu mir, um den Kuss zu vertiefen. Irgendwie finden wir uns in einer liegenden Position wieder, Seth über mich gestützt und ich an ihn geklammert. Nach Luft schnappend löse ich mich von ihm. „Wir sollten aufhören.", wispere ich. „Aber wir wollen nicht aufhören.", ein leichtes knurren liegt in seiner Stimme und ich bin Pudding in seinen Händen. Erneut treffen sich unsere Lippen leidenschaftlich. „Wenn Jake uns hört, sind wir dran.", murrend lässt er seinen Kopf oberhalb meiner Brust fallen. Er mag es nicht, dass ich Recht habe. „Wir haben alle Zeit der Welt. Der richtige Moment wird kommen, wo wir ungestört sind.", sanft fahre ich durch seine Haare, als er zu mir aufsieht. „Nur wir beide... allein und ungestört...", hauche ich lächelnd an seine Lippen. „Na gut und dann gehörst du nur mir allein.", grinsend küsst er mich kurz und lässt sich dann neben mich aufs Bett fallen. Ich kuschle mich an ihn und Schlaf holt uns ein. Unnötig zu erwähnen, dass wir durch die Knutscherei nicht viel vom Ende des Films mitbekommen haben.

THE WHITE WOLFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt