Klippenspringen

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Hedda P.O.V.

Mittlerweile haben wir schon Freitag und die Klingel verkündet den Start ins Wochenende. Ich gehe zu meinem Schließfach und verstaue dort die Bücher, die ich nicht übers Wochenende brauche. Dann gehe ich raus zu den Autos, wo nach und nach alle eintreffen. Seth zieht mich sofort an seine Brust und küsst mich sanft zur Begrüßung. Wir haben die letzte Stunde nicht zusammen gehabt. Seth fährt mit mir und Jake mit. Bei uns angekommen, schauen wir Filme und bestellen Pizza zum Abendbrot. Dad ist aus bei Charlie. Sie wollen zusammen Sport schauen. Irgendein super wichtiges Spiel in dieser Saison oder sowas in die Richtung. Um elf rum beginnen wir aufzuräumen. Ich wasche die lecken paar Teller noch ab, die sich in der Spüle angesammelt haben.

Es schlingen sich Arme um meinen Bauch und ich spüre eine warme muskulöse Brust, welche sich gegen meinen Rücken presst. "Hallo, schöne Frau", raunt eine tiefe Stimme an meinem Ohr. Lächelnd drehe ich mich um und küsse meinen Freund. "Ich bin müde.", sage ich dann gähnend und lehne mich an ihn. So schön warm...

Bevor ich reagieren kann, werde ich hochgehoben und in mein Zimmer getragen. Wir machen uns nacheinander im Bad fertig und kuscheln uns dann ins Bett. Seth hat bereits die ein oder andere Nacht diese Woche bei uns verbracht, seit wir offiziell ein Paar sind. Ich habe noch nie so gut geschlafen, wie mit ihm neben mir. „Schlaf gut, mein Wölfchen!", Seth hat seit neustem angefangen mich so zu nennen und ich liebte diesen Spitznamen! Ich wünsche ihm auch eine gute Nacht und ich schlafe kurz darauf in seinen starken Armen ein.

Frühs wache ich vor Seth auf. Ich beobachte ihn ein paar Minuten. Wie kann ich nur so einen tollen Jungen abbekommen? Sanft schüttle ihn etwas. "Seth, aufwachen.", sage ich sanft und verteile Küsse auf seinem Gesicht. Er seufzt nur wohlig auf, drehe sich um und schläft weiter. Ich gebe ein amüsiertes Schnauben von mir. Na dann muss es wohl doch die harte Tour sein. Ich gehe ins Bad und komme kurz darauf mit einem Glas kaltem Wasser wieder in mein Zimmer. Mit einem gemeinen Grinsen leere ich über Seths Kopf. Daraufhin sitzt er erschrocken, kerzengerade im Bett, während ich mich kringelte vor Lachen. Als er die Situation begreift, sieht er mich schmollend an. Aw, er kann einem Welpen echte Konkurrenz machen. Ich setze mich auf seinen Schoß und lege meine Arme um seinen Hals. Entschuldigend küsse ich ihn. „Guten Morgen, Schatz", sage ich fröhlich, doch er schmollt weiter. Ich verdrehe spielerisch meine Augen und küsse ihn nochmal. "Verzeihst du mir jetzt?", frage ich ihn mit einem Lächeln. Er antwortet in einem überlegenden Ton: "Naja... wenn du mich nochmal küsst, könnte ich es in Erwägung ziehen, dir zu verzeihen." Lachend komme ich der Aufforderung nur zu gerne nach. Nachdem mir „verziehen" ist, machen wir uns fertig, sagen Dad tschüss und gehen zu Emily und Sam. Jake ist schon weg gewesen. Die anderen begrüßen uns und wir setzen uns, um etwas zu frühstücken. „Wir wollen heute Klippenspringen gehen, seid ihr dabei?", fragt Paul gutgelaunt. „Nop, kommt nicht in die Tüte. Das ist viel zu gefährlich!", sagt Jake, bevor ich antworten kann. Er und sein blöder Beschützerinstinkt. Ihn ignorierend sage ich jedoch: „Klar, komme ich mit. Das wird bestimmt lustig." – „Hedda, Dad bringt mich um, wenn dir was passiert!", sagt Jake aufgebracht. „Es wird aber nichts passieren. Ich habe genauso das Wolfsgen wie ihr und wenn es euch beruhigt, kann ich ja auch von weiter unten springen.", argumentiere ich und die anderen Jungs nicken zustimmend. Widerwillig gibt Jake also nach. Nach dem Frühstück gehen also alle nach Hause, um sich umzuziehen. Ich ziehe meinen weißen Bikini unter ein paar Shorts und ein einfaches Top. Dann gehen Jake und ich zusammen zu den Klippen, wo die meisten der Jungs sich bereits Hals über Kopf runter stürzen.

Wir ziehe uns auch bis auf die Badesachen aus und ich gehe zur Klippenkante, um zu sehen, wie weit es runter geht. „Du kannst von dort springen", Jake steht neben mir und zeigt auf einen viel niedrigeren Vorsprung. Seth kommt ebenfalls zu uns und nickt zustimmend. Schmollend sehe ich sie an. Beschützerische Idioten!

"Hört auf so viel zu labbern und springt lieber!", mit diesen Worten schubsen Quil und Jared, Jake und Seth über die Kante und dann selbst direkt hinterher.

Paul kommt neben mir zum Stehen. "Du willst doch nicht wirklich auf Jake hören oder?", fragt er grinsend. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und frage: "Sehe ich so aus?" Mit einem teuflischen Grinsen gebe ich Paul einen Schubs und springe dann ebenfalls laut lachend runter. Der freie Fall fühlt sich fantastisch an und dann umgibt mich das eiskalte Wasser des Meeres. Gut, dass Werwölfen nicht so schnell kalt wird. Ich schwimme zurück zum Strand und laufe dann den Trampelpfad entlang, welcher zur Klippe hoch führt. Allerdings erwarten mich dort ein wütender Bruder und Freund. „Was denkst du dir dabei, von hier oben zu springen?! Du hättest dich ernsthaft verletzen können!", faucht Jake mich an. Bockig verschränke ich meine Arme. „Ich denke mir, dass es viel mehr Spaß macht und du nicht mein Babysitter bist.", erwidere ich trotzig. „Wir machen uns Sorgen um dich! Wir wollen nicht riskieren, dass dir wieder was passiert.", erklärt Seth um einiges ruhiger als mein Bruder. Seufzend lege ich meine Arme um Seth. Ich küsse ihn und seine Arme um meine Hüfte ziehe mich näher an ihn, als er den Kuss erwidert. Als ich mich von ihm löse, sehe ich abwechselnd ihn und Jake an. "Es tut mir leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt, ok? Aber ihr behandelt mich, wie ein rohes Ei und auf Dauer wird das echt nervig. Ich möchte den gleichen Spaß haben wie ihr. Ich bin nicht so schwach und zerbrechlich.", erkläre ich um einiges sanfter. Ich gehe zu Jacob und umarme auch ihn. „Sei einfach bitte vorsichtig, ok?", sagt Jake und sieht mich mit einem leichten Lächeln an. Ich erwidere es und nicke zustimmend. Ich löse mich von ihm und renne sofort auf den Abgrund zu, um schreiend runter zu springen. Nur wenige Sekunden später taucht ein weiterer Körper neben mir ins Wasser ein. Als sich Arme um mich schlingen, erkenne ich, dass es Seth ist. Grinsend treffen sich unsere Lippen. Ein Unterwasserkuss, himmlisch...

Viel zu schnell für meinen Geschmack lösen wir uns voneinander und tauchen auf. Glücklich schwimmen wir zum Strand und gehen Hand in Hand hoch zu den anderen. „Sag mal, Hedda. Wie kommt es, dass du dich nicht verwandelt hast, als du ins Wasser getaucht bist?", fragt Jared interessiert. Auch die anderen schauen mich aufmerksam an. "Solange ich dieses Armband trage, kann ich mich nicht verwandeln.", sage ich und halte mein Handgelenk hoch. Daran baumelt ein feines Armband mit einer Kauri Muschel aufgefädelt. „Wir haben festgestellt, dass diese Art Muschel irgendwie meine Verwandlung unterdrückt, solange sie meine Haut berührt. Keine Ahnung wie, aber es ist verdammt hilfreich! Ich hatte es zu Hause vergessen, als wir das letzte Mal am Strand gewesen sind", erkläre ich ihnen. Verblüfft nicken sie und wir gehen wieder zum springen und Blödsinn machen über.

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Überabeitet am: 14.02.2021

THE WHITE WOLFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt