Kapitel 4

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 Letztendlich konnte ich mich befreien und stand nun vor dem Grund des Geschehens und bleckte meine Zähne, bereit mein Leben zu verteidigen.  

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Immer noch stand ich dort und ein lautes Knurren kam aus meiner Kehle. Jetzt konnte ich sehen wer mich weggeschubst hatte. Vor mir stand ein grauer Wolf und zeigte ebenfalls seine scharfen Zähne. Nun konnte ich seine Gedanken hören. ,,Du bist in unserem Territorium!"  ,,Steht hier irgendwo euer Name?"  ,,An deiner Stelle wär ich mal nicht so frech. Schließlich bist du diejenige gewesen die unser Reich betreten hat!" Es war ein Männchen was vor mir stand und mich bedrohte. Seit wann gab es hier noch mehr Wölfe? ,,Ach ja? Wie heißt denn euer Clan!?" ,,Ghostclan! Merke ihn dir gut Schätzchen!"  ,,Ich bin nicht dein Schätzchen!" Mein Knurren wurde immer lauter und ich war bereit meinen Gegenüber anzugreifen. Doch er kam mir zu vor und sprang auf mich zu. ,,Eigentlich  greife ich ja keine schönen Wölfinnen an, aber dies ist eine Ausnahme! " Es ging alles zu schnell und schon lag ich unter dem Anderen und versuchte mich frei zu kämpfen. Er versuchte mich zu beißen doch ich schnappte ebenfalls nach ihm und traf ihm am Hals. Er jaulte laut auf und lies von mir ab. Tja meine Beißerchen sollte man nicht unterschätzen. Auch ich hatte Schrammen, doch ich stand nun mutig wieder auf meinen vier Pfoten. ,,Verschwinde bevor ich mir das anders überlege!" Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und rannte so schnell,wie mich meine Beine trugen in unser Gebiet. Nicht einmal drehte ich mich um. Mit einem stark pochenden Herz ließ ich mich ins kühle Moos fallen und rang nach Atem.  Das war definitiv ein Glücksgriff,das ich ihn so verletzt habe,das er nicht mehr in der Lage war mich weiter anzugreifen. Doch das sich ein andere Clan hier umhertreibt muss ich unbedingt meinem Vater erzählen. Mühsam versuchte ich mich hochzurabbeln um den Nachhauseweg anzutreten.

Ich war nicht mal paar Meter gekommen als ich den Geruch eines anderen Wolfes vernahm. Und glaubt mir,den Geruch würde ich unter vielen wieder erkennen. Zwei gelbbraune Augen musterten mich. Ich verwandelte mich wieder zurück und auch Kyle hatte seine Menschengestalt angenommen. Ich quickte kurz vor Schmerzen auf. Mein ganzer Arm hatte überall kleine Wunden die wirklich höllisch brannten. Kack Dornenstrauch! Erst jetzt sah ich aus dem Blickwinkel das mich Kyle beobachtete. ,,Habe ich eine Nase im Gesicht oder was? Und was machst du hier eigentlich!" zischte ich. ,,Ich war hier rein zufällig unterwegs und habe denn deinen himmlischen Geruch bemerkt, den ich natürlich gleich gefolgt bin!" grinste er nur. ,,Nicht mal im Wald ist man sicher vor dir!" sagte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt meinen Arm. Kyle sah mich misstrauisch an als er meine zerkratzten Arme sah. ,,Wer war das?" verstärkte sich seine Stimme. ,,Wüsste nicht was es dich angeht!" brummte ich und ging an ihm vorbei. Kyle griff nach meinem Handgelenk. Plötzlich spürte ich den Schmerz der sich durch den ganzen Arm zog. Aus reinem Reflex klatschte ich Kyle eine mit der anderen Hand. Geschockt lies er mich los und rieb seine Wange, die sich langsam rot färbte. ,,Oh das tut mir Leid...ich wollte das nicht! Nur ich ehm..du hast mir weh getan!" stammelte ich und hielt meine Hände vor meinem Mund. Kyles Mundwinkel zuckte: ,,Wusste nicht das ein Mädchen so ein Schlag drauf hat!" ,,Es war nicht mit Absicht. Kyle es tut mir Leid!" entschuldigte ich mich. 

Ok eigentlich würde ich mich nie bei ihm Entschuldigen, doch ihn jetzt so zu sehen tat mir doch ein bisschen weh. Ich meine ich bin noch nie handgreiflich geworden. ,,Hey Alpha jetzt tue mal nicht so als ob es dir Leid tut." sagte er. Empörend sah ich ihn an: ,,Warum entschuldige ich mich denn sonst? Aus Spaß?!" zischte ich und ging an ihm vorbei. Ich merkte wie er mir langsam folgte. Es tat mir wirklich Leid das meine Hand ausgerutscht ist.

Nach gefühlten Stunden kamen wir endlich Zuhause an. Kyle bestand darauf mitzukommen. Als ich dir Tür öffnete und in den Flur trat konnte ich niemanden hören geschweige denn sehen. Sie waren wohl immer noch auf Arbeit. ,,Mum?Dad? Seit ihr da?" rief ich nochmal sicherheitshalber bevor ich mich vergewisserte das sie nicht zuhause waren. Als allererstes ging ich in die Küche um mal nach unseren heißgeliebten Kühlschrank zu schauen,der hoffentlich von Mum wieder aufgefüllt wurden ist. Ich riss voller Hoffnung die Tür auf und mir entgegen kam nur gähnende Leere. Wär Kyle jetzt nicht hier, würde ich an einem verzweifelten Heulkrampf leiden. Apropo Kyle! ,,Was willst du denn noch hier?!" fragte ich ihn mit einem nervigen Unterton. ,,Wissen was mit dir da draußen passiert ist!" antwortete er und lehnte sich elegant an den Türrahmen der Küchetür. ,,Wie gesagt, Es geht dich nichts an!" sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. ,,Lucy, wir sind in einem Rudel und da müssen wir gegenseitig auf uns aufpassen!" ,,Das hast du früher auch immer gesagt!" schrie ich und knallte die Tür von dem Kühlschrank so doll zu das es im ganzen Haus schallte. 

Ich müsst wissen das ich Kyle nicht immer gehasst habe. Nein ganz im Gegenteil. Ich hatte ihn damals sehr lieb wo ich noch ein Welpe war. Unsere Eltern waren sehr gut befreundet und wir hatten jede Menge Spaß zusammen. Doch eines Tages änderte sich das alles auf einen Schlag. Kyle und ich waren zusammen unterwegs. Wir waren wirklich sehr Abenteuerlustig und mussten alles erforschen. Auch damals hatten wir den Drang nach einem Abenteuer.

*Flashback*

,,Uhh sieh mal Kyle dort ist eine Höhle!" quickte ich vor Begeisterung und hüpfte von einer Pfote auf die andere. ,,Können wir da Bitte rein!" quengelte ich. Auch Kyle nickte und wurde ganz hippelig vor Aufregung. Zusammen betraten wir den Gang der in die Höhle führte. Paar mal kamen uns Fledermäuse entgegen, die wohl unsere Anwesenheit bemerkt hatten. Das machte mir leicht Angst und ich drückte mich beim gehen an das weiche Fell von Kyle. ,,Ich habe Angst!" flüsterte ich als wir tiefer hineingingen. ,,Das musst du nicht! Ich passe auf dich auf Lucy!" gab er mir Mut. ,,Danke!"sagte ich leise und zusammen fuhren wir unseren Weg fort. Plötzlich fing es an von oben Steine zu rieseln. Kyles Augen weiteten sich und wie aus dem nichts begann hinter uns die Decke einzubrechen. So schnell konnte ich nicht reagieren. Ich sah nur wie Kyle das Weite suchte und aus dem Gang rannte. Um nicht verschüttet zu werden zwang ich mich in eine kleine Nebenhöhle. Meine Pfoten hatte ich schützend über meinen Kopf gelegt. Als es endlich wieder still war merkte ich das ich eingeschlossen war. Panik machte sich in mir breit. Wo war Kyle? Nicht mal umdrehen konnte ich mich so eng war das. ,,Kyle! Wo bist du?!" grätzte ich. 

*Flashback ende*

Ab diesen Tag hatte ich Platzangst und traute mich in keinen engen Raum mehr. Kyle hatte damals sein Versprechen gebrochen nur weil er an dem Tag egoistisch war. Als ich daran wieder dachte sammelten sich Tränen in meinen Augen. ,,Vergiss es einfach!" sagte ich wütend und verheult zu gleich. Ich rannte an ihm vorbei, die Treppe hoch und in mein Zimmer. Schnell schloss ich es ab(mein Zimmer war riesig darum machte ich mir keine Sorge das ich nicht mehr rauskomme, außerdem hatte ich ja einen riesen Balkon) und schmiss mich aufs Bett. Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. 

Das wars mit dem Kapitel:) -Tiger_queen♥ Bild: Fremder Wolf

Vom Welpen zum LeitwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt