One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)

Stalker (Teil 2)

Ich hatte ja gewusst, dass diese Party eine Katastrophe werden würde, aber mit einer solch verdammten Katastrophe hatte nicht einmal ich gerechnet, und ich malte grundsätzlich sofort den Teufel an die Wand. Da Harry und Louis schon verplant waren, schlenderten wir zu dritt die Einfahrt zu Mikes Haus hoch, wobei ich Nialls Hand hielt, um jedem (vor allem Mike) zu zeigen, dass wir beide zusammengehörten. „Ist der Typ reich?", murmelte Liam angesichts des riesigen Gebäudekomplexes, der sich uns bot. Niall zuckte die Schultern. „Ich glaube, seine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, da hat er das Haus geerbt".

„Wie alt ist der eigentlich?".

„Vierundzwanzig".

„Er ist ja vier Jahre älter als du!", rutschte es mir entsetzt heraus, woraufhin er ruckartig stehenblieb und sich mit aufkeimendem Ärger in den Augen zu mir hindrehte. „Was willst du damit sagen?".

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Liam fassungslos den Kopf schüttelte und mir einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. „Naja, also ...", stammelte ich, wohl wissend, dass ich mich ohnehin schon tief genug in die Scheiße geritten hatte, denn Niall hatte sehr wohl kapiert, worauf ich anspielte. „D-du denkst, Mike und ich sind .... zusammen?", platzte es nach einigen Sekunden aus ihm heraus.

„Niall, ich glaube nicht, dass er das damit sagen wollte, sondern ...", setzte Liam an, doch Niall schnitt ihm mit einem resoluten „Bullshit!" das Wort ab. „Ich weiß, dass er es so gemeint hat. Zayn, wenn du das glaubst, spinnst du". Mittlerweile hatten wir das Haus betreten und steuerten ohne viel von der Umgebung wahrzunehmen automatisch auf einen der wenigen leeren Tische zu. Bevor ich mich und meine vorlaute Klappe zurückhalten konnte, war ich schon voller Motivation in die sinnlose Diskussion eingestiegen. „Sorry, Ni, aber du machst es mir ja auch zu leicht, so etwas anzunehmen".

Liam, der hinter Niall stand, gestikulierte wild, dass ich gefälligst den Rand halten und das Thema wechseln sollte, doch in meinem verärgerten Zustand realisierte ich fast gar nichts mehr.

Fassungslos starrte Niall mich an. „Du denkst also, ich betrüge dich? Ich sags dir, wenn du das denkst, können wir gleich...!".

„NEIN, das denke ich nicht!". Langsam wurde ich lauter als beabsichtigt. „Ich mag Mike schlicht und ergreifend nicht. Punkt".

„Und wieso nicht?", gab Niall zurück. „Weil du Schiss hast, ich könnte dich für einen anderen verlassen?".

„Mann, Niall! Ich will dich doch nur vor einem zwielichtigen Typen beschützen!".

„Du KENNST ihn verdammt nochmal gar nicht!", schrie Niall über die Musik hinweg, doch ich hatte das starke Gefühl, dass er auch so gebrüllt hätte.

Hilflos sah Liam zwischen uns hin und her und wusste nicht recht,was er tun sollte. „Leute!". Bevor er jedoch mit seiner logisch geregelten Schlichtungsmaßnahme beginnen konnte, rief plötzlich jemand erfreut „Niall!", der im nächsten Moment herzlich von diesem Jemand umarmt wurde. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, keinen Mucks von mir zu geben, doch als Mike ihm dann auch noch einen innigen Kuss auf die Wange drückte, war es um meine Selbstbeherrschung geschehen. Wütend ergriff ich seinen Arm und wirbelte ihn zu mir herum, um ihn dann mit beiden Händen am Kragen zu packen. „Du denkst auch, du kannst machen, was du willst, oder?", spie ich ihm ins Gesicht. „Soll ich dir mal was sagen?".

„Zayn!". Niall zerrte mich von Mike weg, den ich mehr als widerwillig gehen ließ, worauf er übertrieben pingelig seinen Kragen richtete und mich grinsend anstarrte. „Spinnst du?", schrie Niall mich an, nun eindeutig vollends auf Hundertachzig.

„Niall, das ist nur ein Arschloch! Du bedeutest ihm gar nichts, er will dich nur aus Prinzip!", fauchte ich zurück.

„So ein hirnverbrannter Blödsinn! Du und deine scheiß Eifersucht die ganze Zeit! Weißt du was, Zayn? Leck mich!". Mit diesen Worten rauschte er zu Mike hinüber und stellte sich so nahe neben ihn, dass es mir in der Seele wehtat.