One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)

Auswegslos (Niam)

Ein One Shot für AnneHoranx3 , nach geraumer Zeit, wie ich hinzufügen muss ... ich habe ihn eigentlich schon ziemlich lange fertig, hatte aber davor jemandem einen Larry OS versprochen. Leider kam ich nicht dazu, diesen zu schreiben, sodass nun doch Niam zuerst kommt :D

Dankeschön für diese spannende Handlungsidee!

NIALL

„Shit, wo ist er hin, wo ist er hin?!", schrie Liam, ohne seinen Fuß vom Gas zu nehmen. Ich klebte schon fast am Fenster, in der Hoffnung, irgendwo dieses dunkelblaue Auto zu entdecken, das wir nun schon seit einer halben Stunde durch die ganze Stadt jagten, und als ich es im Bruchteil einer Sekunde im Rückspiegel aufblitzen sah, wäre ich beinahe mit dem Kopf durch die Decke gegangen. „Umkehren!", rief ich und hielt mich instinktiv an Liams Schulter fest, bevor er die Vollbremsung hinlegte, für die er im Team so berüchtigt war, und in einem Affenzahn auf die Stelle zujagte, an der ich Woods Wagen eben gesehen hatte.

„Ja, Mann!" Triumphierend ließ Liam die flache Hand auf das Lenkrad des Polizeiwagens niederkrachen. „Jetzt haben wir ihn, pass auf!"

Bei seiner sprühenden Begeisterung konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Wir waren seit zwei Jahren Teamkollegen, seit einem ein Paar und wurden von den Leuten unserer Zentrale als das „Dreamteam" bezeichnet. Ich liebte einfach jeden einzelnen Arbeitstag mit ihm, und wenn es nur stundenlanges, stinklangweiliges Streifefahren war. Er schaffte es immer, mich aufzumuntern, egal welch schwerwiegenden Fall wir hinter uns hatten oder wie schrecklich ein Tatort ausgesehen hatte. „Der Arsch fährt ins ehemalige Industriegebiet", stellte Liam in diesem Moment mit leiser Beunruhigung in der Stimme fest.

Seit Monaten klebte die Polizei nun schon an den Fersen dieses skrupellosen Serienmörders, der etliche Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Sozusagen sein Markenzeichen war es, glücklich verliebte Pärchen zu ermorden und am Tatort ein selbst ausgeschnittenes Herz aus roter Pappe zu hinterlassen. Dieser Mann (mittlerweile waren wir uns nach etlichen Indizien sicher, dass es sich um einen Mann handelte) hatte es geschafft, mit seinen Handlungen meine persönliche Wut auf sich zu ziehen. Was er tat, war krank. Er war ein Psycho, der Freude daran hatte, Menschen zu quälen und zu verletzten, und das nicht physisch, sondern psychisch. Zu seiner Zielgruppe gehörten nicht nur Paare. Er entführte ebenso Söhne oder Töchter, schickte den Eltern Drohbriefe mit furchtbaren Fotos, stellte aber keine Lösegeldforderungen oder Sonstiges. Er tat es einfach aus Spaß an der Freude, er weidete sich an der Verzweiflung der Hinterbliebenen, freute sich über die Sturzbäche an Tränen, die geweint wurden.

Aber heute, am heutigen Abend, würde dieses grausame Spiel sein Ende finden. Wir würden ihn endgültig in die Enge treiben und zur Not erschießen, auch wenn diese Strafe wahrscheinlich noch zu wenig wäre. Natürlich konnte man seine ganzen Opfer mit seinem Tod nicht ins Leben zurückholen, aber diesem gefühllosen Menschen musste man irgendwie beibringen, wie man durch Emotionen innerlich sterben konnte. Oder eben durch eine Kugel komplett.

„Wo bleiben überhaupt die anderen?" Liam lenkte den Wagen in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit um eine enge Hausecke, um den von Wood nicht aus den Augen zu verlieren. Ich zerrte an dem Funkgerät, das ich wie immer an meinem Waffengürtel festgeschnallt hatte, und drückte den Knopf, um die Funkgeräte aller anderen Einsatzkräfte unserer Zentrale zu erreichen. „Team Horan-Payne an alle zur Verfügung stehenden Teams! Brauchen dringend Verstärkung ins alte In ...!"

Ein lauter Knall schnitt mir das Wort ab, gefolgt von der splitternden Windschutzscheibe. Ich konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, als unser Wagen zu schlingern begann und für ein paar Sekunden an der Hauswand neben uns entlangschrammte, bevor Liam die Kontrolle über das Fahrzeug wiedererlangte und sich mit kreidebleichem Gesicht am Lenkrad festklammerte. „Woah. Baby, bist du okay?"