Protecting Him (Teil 4)

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L I A M

„Gottverdammte Scheiße!"

Ich schrak hoch, als Zayns Faust so hart mit der Oberfläche des Tischs kollidierte, dass sämtliche darauf liegende Kugelschreiber einen Sprung vollführten.

Noch nie hatte ich Zayn so furios gesehen. Er hatte sich mit wutverzerrtem Gesicht direkt neben Bernard Hale aufgebaut, sein ganzer Körper unter bebender Anspannung und seine Augen blitzten so mörderisch, dass ich an Hales Stelle vermutlich zurückgewichen wäre.

Natürlich tat uns dieser Drecksack diesen Gefallen nicht. Er saß mit unbeteiligter Miene und übereinandergeschlagenen Beinen am Tisch des kahlen Verhörraumes und ließ Zayns Ausbruch ungerührt über sich ergehen. Genauso wie er auch den gesamten verdammten Tag lang alle Fragen an sich abprallen hatte lassen. Egal welches Angebot auf mögliche Urteilsmilderung wir ihm unterstellt hatten, wenn er mit uns kooperierte.

Was er nicht tat. Seit endlosen Stunden saß er nun schon in dieser Position in seinem Stuhl, hatte sich nicht von der Stelle bewegt und noch weniger auch nur die winzigste Frage beantwortet.

Als wäre es ihm vollkommen gleichgültig, dass er lebenslang in den Knast wanderte. Als glaubte er immer noch, er könnte sich aus der Sache herauswinden.

Als hätte er noch ein Ass im Ärmel.

Dieser Gedanke löste Dimensionen von Furcht in mir aus, von deren Existenz zuvor noch nichts geahnt hatte.

„Mr. Hale, zum letzten Mal." Zayns Stimme war gefährlich leise, als er sich zu Hales Ohr hinabbeugte. „Wer sind Ihre Komplizen? Wir wissen, dass sie die Morde nicht allein begangen haben. Wenn Sie uns auch nur einen einzigen Namen sagen, kann sich das mildernd auf das Gerichtsurteil auswirken."

Er schwieg. Natürlich.

Mit einem verächtlichen Schnauben fuhr Zayn herum, warf die Hände in die Luft und machte Anstalten, gegen den Tisch zu treten. Im letzten Moment überlegte er es sich anders und ließ stattdessen die flache Hand gegen die graue Wand niedersausen.

Wir waren mit unserem Latein und unseren Nerven am Ende. Egal, wie sehr wir uns den Mund fusselig redeten: Hale hielt dicht. Dabei war er als Täter bereits ohne jeden Zweifel entlarvt worden – mithilfe eines Scrapbooks, das er zusammen mit zwei anderen Personen über jedes der Opfer geführt hatte. Mitglieder der Spurensicherung hatten es bei der Hausdurchsuchung hinter einer Fliese im Waschraum seines Kellers gefunden – praktisch in letzter Sekunde.

Wir brauchten die Namen der anderen Täter, ansonsten wäre ein Abschluss des Falles nicht zu verantworten. Aber das hier war absolut zwecklos. Irgendwann würden wir Schluss machen müssen – zumindest für heute.

Noch während ich seufzend den Kopf schüttelte und mir frustriert an die Stirn fasste, durchbrach das Klingeln meines privaten Handys die nervenzerrende Atmosphäre. Langsam zog ich es hervor, um sofort verwirrt die Stirn zu runzeln, als ich Harrys Name auf dem Display erblickte. Seit wann rief Harry mich an, wenn ich noch im Präsidium war?

Kurz entschlossen drückte ich den Anruf weg. Ich konnte ihn nach Dienstschluss zurückrufen oder einfach nach Feierabend bei ihm und Louis klopfen.

Ich hatte das Smartphone gerade wieder verstaut, als es erneut zu bimmeln begann.

„Wollen Sie nicht rangehen, Mr. Payne?"

Zayns Kopf schnellte beim Klang von Hales Stimme empor und offenbarte die Maske abgrundtiefer Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht.

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt