He's My Boss (Teil 3)

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Nachdem doch etliche für einen dritten Teil gestimmt haben - here it is ^-^
Dankeschöööön für eure Rückmeldung! <3

Ich muss allerdings vorwarnen, dass es kein großes Meisterwerk ist. Die Story war ursprünglich schon wieder auf knapp 40 Seiten eskaliert, aber ich hab den Umfang ein wenig reduziert, damit ich euch nicht schon wieder mit so vielen Teilen nerven muss. Demnach tut es mir leid, wenn es stellenweise holprig ist .-.
Diese ganze Hintergrundgeschichte mit Nialls Familie hätte eigentlich viel mehr Platz gebraucht *augenzuhaltendes Affen-Emoji*

Und ... es ist nicht zur Korrektur gelesen. Hoppla.

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NIALL

Bereits als der Aufzug ankündigte, einen Abstecher in die Chefetage im zweiten Stock zu machen, bevor er in den Keller hinabfuhr, hatte ich eine gewisse Vorahnung, wer dort wohl einsteigen mochte. Und ich behielt Recht: Sobald sich die metallenen Türen mit dem altbekannten Pling beiseitegeschoben und einige Leute den Fahrstuhl verlassen hatten, erhaschte ich einen Blick auf jene braune Lockenpracht, nach der ich mich die letzten drei Tage hinweg gesehnt hatte.

Angestrengt versuchte ich, normal weiterzuatmen, eine neutrale Miene zu ziehen und vor allem nicht zu starren. Aber mal ehrlich, wer könnte es mir schon verübeln? Harry war der schönste Mensch auf Erden – für mich jedenfalls – da war es definitiv eine Herausforderung, ihn nicht ununterbrochen anzustarren und dabei womöglich auch noch zu sabbern.

Was in einem Aufzug voller Leute eventuell etwas blöd gewesen wäre.

Kaum hatte Harry den Fahrstuhl betreten, bemühten sich selbst die am missmutigsten dreinsehenden Insassen sofort um freundliche Gesichter, wünschten dem Boss betont höflich einen guten Morgen und versuchten, Smalltalk mit ihm zu führen. Harry reagierte mit seinem typischen freundlichen Lächeln und ging auf jeden noch so schlechten Gesprächsversuch ein, doch sogar von meiner Position in der hintersten Ecke des Aufzugs aus war für mich nur zu deutlich zu erkennen, dass er am liebsten die Augen verdreht hätte.

Wenn Harry etwas hasste, dann waren das Arschkriecher. Und davon tummelten sich jetzt gerade in dieser Fahrstuhlkabine überdurchschnittlich viele.

Heute war ich jedoch ausnahmsweise mal froh darüber, dass die Kabine immer derartig überfüllt war, denn auf diese Weise schenkte mir niemand besonders große Aufmerksamkeit – und damit auch nicht dem vermutlich ziemlich entrückten Ausdruck auf meinem Gesicht. Obwohl Harry und ich nun erst seit zwei Wochen inoffiziell zusammen waren, hatte ich mich gefühlt wie der zurückgelassene zweite Teil eines Ehepaars, als er wegen mehrerer auswärtiger Geschäftstermine drei Tage lang unterwegs gewesen war.

Dementsprechend sehnsüchtig haftete nun mein Blick an seinem Hinterkopf, während meine Finger förmlich danach gierten, sich in seinen dunklen Locken vergraben zu können. Etwas, das sie oft taten. Eigentlich immer, sobald sich die Gelegenheit dazu bot.

In dem höflichen Vorhaben, mit jedem der Insassen einmal Blickkontakt geschlossen zu haben, wanderten Harrys Augen über die Leute hinweg, blieben den Bruchteil einer Sekunde länger an mir hängen, um dann ihren Weg fortzusetzen. Doch dieser knappe Moment allein reichte vollkommen aus, um mich beinahe im Tiefgrün seiner Augen ertrinken zu lassen. Gedankenverloren kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während meine Hände sich noch fester um den Ordner schlossen, den ich als Vorsatz einer sinnvollen Beschäftigung mit mir trug.

Ich wusste genau, wo Harry aussteigen würde. Und wo er hinwollte.

Immerhin hatten wir dasselbe Ziel.

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich erneut kurz umwandte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als wüsste er haargenau, worüber ich nachdachte, und allein die Vorstellung, dass Harry mich genauso sehr vermisst haben könnte wie ich ihn, ließ meinen Magen flattern.

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt