Konstantin ging das Mannsweib doch nicht so schnell aus dem Kopf. Er hatte tatsächlich ihr Unterhemd mitgenommen und roch oft daran. Besonderes wenn er onanierte und stellte sich dabei vor, wie er es mit ihr trieb. Er musste sie wiedersehen und ritt öfter zum See, aber sie kam nicht. Wie sollte er sie jemals finden? Einen Halbtagesritt von hier, aber in welche Richtung?! Er erinnerte sich, wo sie in den Wald gezeigt hatte. Vielleicht lag ihr Hof in dieser Richtung. Der Junker* machte sich auf die Suche.
Boris war mit seinen Männern, Felix und Nastja auf der Jagd unterwegs. Sie erlegten einen Hirsch und zwei Hirschkühe. Nun wollten sie die Beute gerade abtransportieren, als Pawel etwas hörte. Daraufhin lauschten alle und man vernahm regelmäßiges Knacken. Jemand ritt durchs Unterholz. Die Männer schwärmten aus, während Felix und Nastja beim Wild bleiben sollten.
Pawel und Boris entdeckten den einsamen Reiter als erstes. Der Hauptmann beobachtete den jungen Edelmann ein wenig. Pawel hatte, seit seiner Auspeitschung einen regelrechten Hass auf die Adligen. Er machte alle für das Schicksal seiner Geliebten und ihm verantwortlich. Wenn ihnen bei Überfällen manchmal Edelleute in die Hände fielen, machte er kurzen Prozess mit den Männern und missbrauchte die Frauen: "Den holen wir uns." Der Hauptmann hielt ihn zurück: Warte noch! Der hat doch kaum was bei sich. Wir töten ihn, falls er dem Lager zu nahe kommt."
Nastja hatte es nicht mehr ausgehalten und war auch weiter geritten.
Boris und Pawel verfolgten den Reiter, bis der Hauptmann ihn schließlich angriff, weil es ihm zu brenzlig für ihr Versteck wurde. Plötzlich war Konstantin von mehreren bewaffneten Reitern umzingelt. Nastja stieß gerade zur Gruppe, als ihr Vater mit dem Schwert auf Konstantin los ging. Was machte der hier? Hatte er sie etwa gesucht? Aus vollem Hals schrie sie: "Nein, Papa!" Boris hielt inne und sie sprach weiter: "Ich kenne ihn." Voller Erleichterung sagte Konstantin: "Anastasia. Welch ein Glück!"
„Woher kennst du diesen Kerl?", wollte Boris wissen.
„Ich habe ihn vor einiger Zeit im Wald getroffen. Beim See." Der Hauptmann wandte sich wieder an Konstantin: "Bist du allein?" Der Bursche nickte. Dieser bärtige, langhaarige Kerl mit den hellen Augen flößte ihm Respekt ein. Wenn sie unter diesem rauen Haufen lebte, war es kein Wunder, dass sie so mannhaft war. Boris wusste noch nicht, was er am besten mit diesem Junker anfangen sollte. Wenn er ihn nicht töten konnte, dann sollte er ihn gefangen nehmen. Aber dadurch kannte er dann ihren Unterschlupf: "Kolja, du bleibst mit Nastja und dem Kerl hier. Es wird bald dunkel und morgen früh, begleitet ihr ihn zum See." Der Blonde nickte: "Ja, Hauptmann." Da rutschte Konstantin kurz das Herz in die Hose, als er diese Anrede vernahm. Er war unter Räuber geraten und sie hätten ihn um ein Haar getötet. Anastasia war eine Räubertochter. Da wunderte ihn nichts mehr.
Sie war froh, dass er verschont blieb, auch wenn er sie gedemütigt hatte. „Hast du mich gesucht?", fragte sie schnippisch, als Konstantin an Händen und Füßen gefesselt am Lagerfeuer saß. Nikolaj behielt ihn im Auge. Der Bursche antwortete: "Ja, ich wollte dich wiedersehen." Nastja weiter: "Und warum?"
„Du gingst mir nicht mehr aus dem Kopf." Sie lächelte triumphierend: "Die Hure aus dem Wald." Nikolaj mischte sich ein: "Hattest du etwa was mit dem?" Nastja zickig: "Das geht dich gar nichts an." Konstantin korrigierte: "Die Räubertochter aus dem Wald." Nastja schmunzelte. Allmählich begrub sie ihren Groll ein wenig. Nun wurde er gedemütigt und sie waren quitt.
Olga stellte besorgt fest, dass ihre Tochter nicht mit zurück kehrte: "Wo ist Nastjenka?" Boris antwortete: "Wir haben einen Junker im Wald entdeckt, den unsere Tochter kennt. Sie und Nikolaj bringen ihn morgen zum See, wo er uns nicht mehr finden kann. Ich ließ ihn nur wegen ihr am Leben. Da ist etwas vorgefallen zwischen den beiden. Treibt sie es mit Adligen." Olga seufzte: "Hoffentlich hat sie sich kein Kind machen lassen."
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Von Räubern und Dirnen
Historical Fiction"Borja, was hast du getan? Du hast ihn erschlagen." Natalia hielt geschockt die Hände vor den Mund: "Oh nein, wir müssen fort. Schnell! Ich will nicht hingerichtet werden." Sie war völlig durcheinander. Russland im Jahre 1528: Der junge Boris lebt...