Zur gleichen Zeit auf Gejorgijs Gutshof.
Nora plante die Hochzeit ihres Stiefsohnes Ilja. Er war nun sechzehn Jahre alt und mit einer fünfzehnjährigen Borjarentochter verlobt. Es gab viele Vorbereitungen zu treffen, die sie mit ihrer Beschließerin besprach. Die befehligte die Dienerschaft und gab die Wünsche der Hausherrin weiter. Nachdem er dann unter der Haube sein würde, musste sie sich um die Verheiratung ihrer ältesten Tochter kümmern. Sie war fast gleich alt, ebenfalls sechzehn. Nora wollte ein sorgloses Leben für sie. Sie hatte auch schon einen Anwärter im Auge. Konstantin Wladimirowitsch Krustow. Sein Vater Wladimir besaß viele Ländereien und der junge Mann war höflich und gutaussehend und nur drei Jahre älter als ihre Tochter. Georgij hatte sie noch nicht von ihren Plänen unterrichtet. Für ihn gab es jetzt nur die Hochzeit seines Erben. Nora hatte noch weitere Kinder von Georgij geboren. Zwei Mädchen. Vor einigen Jahren war ihr Stiefsohn schwer erkrankt und man bangte um sein Leben. Zum Glück überlebte er, denn mit seinem Tod, hätte Georgij nochmal heiraten müssen. Davor hatte sich Nora sehr gefürchtet. Sie wollte ihre Stellung auf Georgijs Gut nicht verlieren und ihren Lebensgefährten ungern teilen. Sie wusste nicht, was ihr Gefährte trieb, wenn er unterwegs war, aber hier vergriff er sich nie an der Dienerschaft. Sie nahm an, dass er ziemlich treu war. Das Alter hatte ihn ebenfalls gezeichnet. Über seinem Gürtel bildete sich ein deutlicher Wanst, seine Haare und sein Bart waren schon stellenweise ergraut. An manchen Tagen hinkte er ein wenig, wenn ihn wieder die Gicht in den Knien plagte. Nora war durch das angenehme Leben ebenfalls ein wenig fülliger geworden, aber ihrer Schönheit tat das kaum einen Abbruch. In ihren blonden Haaren, sah man die grauen Strähnen nicht und in ihrem Gesicht zeigten sich nur schwache Falten. Durch ihre Lebensumstände war sie weniger gealtert, als die Frauen im Wald.
Georgij platzte fast jedes Mal vor Stolz, wenn er bemerkte, wie andere Männer ihr hinterher sahen. Auch Jüngere. Sie war immer noch der Sonnenschein in seinem Leben und niemals würde er eine andere haben wollen. Nur selten hatte er sie betrogen. Die anderen Frauen konnte er an seinen Händen abzählen und keine hatte ihn so beglücken können, wie seine Eljetschka. Sie saß in einem durchscheinenden Hemdchen an ihrem Frisiertisch und kämmte hingebungsvoll ihr langes, volles Goldhaar. Georgij entkleidete sich gerade, legte seine Sachen auf die Truhe und schlüpfte nackt unter die Bettdecke. Bei Noras Anblick, regte sich sein Schoß und er wartete ungeduldig, bis sie mit dem Kämmen fertig war. Ihr Hemdchen bedeckte gerade so den Unterleib und er betrachtete ihre weißen Schenkel. Sie begann zu erzählen, was noch alles für die Hochzeit getan werden musste.
„Eljetschka, du machst dich ganz verrückt wegen der Hochzeit." Sie wandte sich zu ihm um:" Ja, du weißt doch wie die Leute sind. Wenn irgendetwas nicht richtig ist, dann geben sie mir die Schuld. An die Tuschelei hinter meinem Rücken habe ich mich inzwischen gewöhnt, aber ich will den Gästen keinen Grund zur Klage geben. Iljas Schwiegereltern sollen zufrieden sein."
„Das werden sie. Jetzt komm ins Bett, Liebste." Sie legte ihre Bürste nieder:" Gleich." Nora streifte sich ihr Hemd über den Kopf, griff nach dem Fläschchen mit ihrem Duftöl und rieb sich davon ein wenig an den Hals, an die Brüste und an ihre Schenkel. In Georgijs Lenden zog es immer mehr, wenn sie so splitternackt im Gemach stand und ihre Haarpracht unter ihrer Schlafhaube verstaute. Ihr Körper war einfach wunderbar. Noch weiblicher als früher, mit vollerem Busen und runderen Hüften. Ihre Taille war auch breiter geworden und sie hatte ein Bäuchlein, aber das war in ihrem Alter nicht verwunderlich. Ihre fruchtbaren Jahre gingen zur Neige. Bevor sie ebenfalls unter die Decke schlüpfte, hatte sie an seinem Blick gesehen, was er wollte. Musste das heute sein, wo sie an so viele andere Dinge zu denken hatte?
Er rückte näher zu ihr und zog sie in seine Arme:" Mein Liebling." Dabei küsste er ihre Wange, ihren Hals und ihren Brustansatz:" Ich liebe diesen Duft." Nora blieb auf dem Rücken liegen und ließ ihn weitermachen. Ihre Finger kraulten seinen Nacken, während er mit dem Mund tiefer wanderte, bis er schließlich am Ziel war. Das Öl an den Schenkeln verströmte seinen Geruch und Nora seufzte auf, als sie seine Zunge an ihrer Scham spürte. Ihre Finger krallten sich in sein Haar und sie begann zu stöhnen. So bekam er sie immer herum. Er wusste, wie sehr sie das mochte. Nach kurzer Zeit kam er langsam wieder nach oben, bis sein Becken zwischen ihren Beinen lag und drang in sie ein. Dabei fiel Nora etwas ein: "Weiß dein Sohn überhaupt, wie es geht? Nicht, dass er sich in der Hochzeitsnacht blamiert." Georgij keuchte unter seinen Bewegungen: "Ja, das weiß er."
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Von Räubern und Dirnen
Historical Fiction"Borja, was hast du getan? Du hast ihn erschlagen." Natalia hielt geschockt die Hände vor den Mund: "Oh nein, wir müssen fort. Schnell! Ich will nicht hingerichtet werden." Sie war völlig durcheinander. Russland im Jahre 1528: Der junge Boris lebt...