Gefangen außerhalb des Universums

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Es ist nun schon eine Ewigkeit her, seit dem ich den Doctor das letzte mal gesehen habe. Genau genommen dürften ein paar echt lang hingezogene Tage vergangen sein, wer kann das schon sagen ohne Nacht und Tag. Aber wenn man so alleine ist, so weit weg von jeglichem Leben im Universum, und so weit weg vom Doctor, wird man schnell von den Erinnerungen eingeholt und eine eiserne Stille breitet sich aus.
Ich bin gerade dabei, die Hoffnung aufzugeben, den Mann zu vergessen und versuchen, meine Erinnerungen zu löschen, als ich das Geräusch hörte. Viele sagen, es ist das Geräusch der Hoffnung, der Trauer oder der Liebe. Für mich ist es alles zu gleich, das Geräusch der TARDIS.

Ich möchte euch erst mal erzählen, wie es dazu kommt.
Mathilda, die Frau, die so wie ich, mit dem Doctor reiste, rettete uns oft als wir in der Klemme saßen. Der Doctor bedankte sich immer mindestens zehn mal bei ihr, um sicher zu sein, das es auch ankommt. Er benahm sich ziemlich komisch. Wenn sie etwas wollte brachte er ihr es sofort, egal was. Wenn sie nicht bei uns war, sprach er nur von ihr. Das ging mir ziemlich auf die nerven, aber der Doctor lächelte immer, wenn er von ihr sprach. Man könnte meinen, er wäre in sie verliebt. Das hoffte ich natürlich nicht. Denn die Frau mochte mich nicht. Ich verstand nicht warum, aber sie konnte mich nicht leiden. Einmal hatte ich dem Doctor ein Frühstück vorbereitet, doch Mathilda behauptete, sie hätte es für ihn gemacht. Das war gelogen, ich wusste dass sie es sagte, um den Doctor zu beeindrucken. So etwas machte sie öfter. Ich mochte sie ebenso wenig wie sie mich, eigentlich hassten wir uns gegenseitig. Ich war eifersüchtig auf sie. Eines Tages sah ich wie sie ihn auf den Mund küsste. Ich wurde sofort traurig, sagte aber nichts. Irgendwann verkündeten sie mir, dass sie heiraten wollten. Als die Frau weg war, flehte ich den Doctor an, es nicht zu tun. Ich erklärte ihm die ganze Geschichte, wie sie zu mir war, dass sie mich hasste. Doch er war verwirrt. Er wusste nicht, ob er mir glauben sollte oder nicht. Plötzlich stürmte die Frau zu uns. Sie hatte alles mit angehört. Sie sagte, sie wolle mich unter vier Augen sprechen. Ich ging mit ihr in einen anderen Raum. Sie kramte in ihrer Tasche. Als sie fand, was sie suchte, befand ich mich plötzlich woanders. Sie hatte einen Teleporter herausgeholt und ihn benutzt, um mich woanders hin zu teleportieren. Ich befand mich in einem Raum, mit Wänden und Dach aus Glas. Ich konnte erkennen, dass ich auf einem unbewohnten Planeten war. Es war nur ein kleiner planet. Im Himmel konnte ich etwas erkennen. Es sah aus wie eine Blase. Nach einer Zeit wurde mir klar, dass diese Blase das Universum war. Ich nahm es zumindest an, da ich Galaxien darin erkennen konnte.
Ich saß also in diesem Raum fest, außerhalb des Universums. Ich konnte nichts machen. Ich war gefangen. Mathilda erzählte dem Doctor, dass ich weggelaufen wäre, weil ich so traurig und eifersüchtig war.

Die Zeit verging, und ich bin immer noch wo ich war. Irgendwas sorgt dafür, das ich am leben bleibe. Ich sah die Geburten von Sternen, und schwarze Löcher, die andere verschlangen. Es war wundervoll, doch gleichzeitig auch traurig. Doch immerzu musste ich an den Doctor denken. Ich dachte fest daran, dass er mich findet. Doch ich saß immer noch hier fest. Irgendwann glaubte ich, er hätte mich vergessen.

Timelady (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt