Harrys POV
Eine kleine warme Hand packte mich am Arm und ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, um wessen Hand es sich handelte.
„Harry, bitte hör mir zu." Ich holte tief Luft und wandte mich an ihre zierliche Gestalt. Louis hatte Recht. Ich war nicht gut genug für Kyla und es war ein großer Fehler gewesen zu glauben, dass sie mich in dieser Gestalt mögen, könnte.
„Was willst du Kyla?" Ich starrte in ihre blaue Augen und zwang mich dazu, sie nicht zu berühren.
„Bitte, hör mir zu-"
„Ich habe keine Zeit für deine Lügen", ich unterbrach sie und wusste, dass ich überreagierte, aber ehe ich mich in sie verlieben konnte, musste ich einen Schlussstrich ziehen.
„Gib mir bitte fünf Minuten." Ich seufzte, während Kyla mich an der Hand packte und ins Haus zog. Meine Augen wanderten auf ihren Hintern und ich spürte, wie meine Badehose plötzlich enger wurde.
Als ich wieder aufblickte, standen wir in einem Schlafzimmer und Kyla sperrte hinter uns ab, damit wir ungestört reden konnten.
„Harry, ich bereue vieles in meinem Leben", begann sie und setzte sich auf das Bett. „Aber weißt du, was ich am meisten bereue? Das mir ein blöder Titel wichtiger war, als mit dir gesehen zu werden. Ich wusste nicht, was ich nach unserem Kuss denken sollte. Noch nie zuvor hatte ich solch ein gutes Gefühl, als ich dich küsste. Nicht einmal bei Ryan, mit dem ich seit über einem Jahr zusammen gewesen war. Ich dachte, ich hätte ihn geliebt, aber das war nicht der Fall, denn ich hatte mich hinter einer Fassade versteckt, um allen zu Gefallen. Und weißt du, was ich nicht bereue? Das du heute hergekommen bist. Klar, du siehst unglaublich gut aus und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Mädchen vor der Tür keine lange Reihe bilden würden, um nur mit dir reden zu können, aber du hast mich schon vor unserem Kuss verzaubert. Ich habe nur etwas länger gebraucht um das zu begreifen." Mein Atem stockte und ich setzte mich vorsichtig neben ihr auf das Bett. Ich hatte eine blöde Entschuldigung erwartet, mit der sie aus der Tür marschieren und mit jedem darüber lachen konnte, aber das hier war etwas ganz Anderes.
„Ist es schlimm zuzugeben, dass dein Aussehen eine weitere Rolle spielt, weshalb ich mich an dich herangezogen fühle?" Ihre Stimme war leise und als ich den Kopf in ihre Richtung wandte, war sie bereits dabei, mich anzusehen. Ihre Augen funkelten und ich konnte ihrer Aussage zustimmen. Es war ihr Aussehen gewesen, was mich damals verzaubert hatte, als sie zum ersten Mal einen Fuß in den Schulgang gesetzt hatte. Es waren ihre Augen und ihr Lächeln gewesen, aber das konnte ich ihr nicht verraten.
Anstatt ihr zu antworten, hob ich die Hand und strich ihr eine Strähne, die ihr ins Gesicht gefallen war hinter das Ohr. Sie war wunderschön und ich war nur ein kaputter Junge mit einer kaputten Vergangenheit. Ich wollte sie küssen, doch ich hatte Angst, dass sie es nicht wollen würde.
Ich starrte in ihre Augen und suchte nach einem Anzeichen. Als sie mein Vorhaben verstand, rückte sie näher an mich heran und legte die Hand auf meine Schulter. Zögernd näherte ich mein Gesicht und als sich unsere Lippen trafen, raste mein Herz in meinem Brustkorb. Ich sollte aufhören, sie von mir wegschieben, ehe sie mein wahres Ich erkannte, doch ich konnte nicht anders, als die Hände an ihre Hüften zu legen und sie zu küssen, als würde sie sich jeden Moment zurückziehen.
Es überraschte mich, als sie plötzlich auf meinen Schoß kletterte und ihre Beine um meine Hüften schlang. Zwischen uns lagen nur zwei dünne Stoffe und ich konnte sie fühlen, wie ich noch nie jemals zuvor jemanden gefühlt hatte. Als sie plötzlich ihre Hüften kreiste, schnappte ich nach Luft und Kyla nutzte den Moment, um ihre Zunge in meinen Mund zu führen. Sie war erfahren, ich nicht und doch ließ ich es mir nicht anmerken und versuchte ihren Bewegungen nachzukommen. Meine Beine zitterten, als sie sich fester gegen mich drückte und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte noch nie Sex, verdammt ich hatte nicht mal einen richtigen Kuss gehabt, bis Kyla kam und mir es zeigte.
„Hier", stöhnte Kyla und es war das heißeste, was je gehört hatte. Sie führte meine Hände an ihr Hintern und ich packte etwas fester zu, als ich es geplant hatte. Ihre Lippen verließen für einen kurzen Moment die meine und sie lächelte mich mit ihren geschwollenen Lippen an.
Wie konnte ein Mensch nur so schön sein?
Für einen kurzen Moment starrten wir uns nur gegenseitig in die Augen, während ihre Hand über meine Brust fuhr und weiter nach unten wanderte. Kaum hatte sie das Band meiner Shorts erreicht, hämmerte es an der Tür. Kyla stöhnte genervt und gab mir einen letzten langen Kuss, bevor sie sich aufrichtete.
„Oh." Ihr Blick blieb auf meinem Schoß haften und als ich ihrem Blick folgte, sah ich die große Beule, die nach ihr schrie und pulsierte.
„Oh", sagte ich und sie lachte auf. Für einen kurzen Moment überlegte ich die Hand auszustrecken und sie erneut an mich zu ziehen, doch der Gedanke war gleich wieder verschwunden, als sie sich komplett von mir wandte und auf die Tür zueilte, die zu explodieren schien.
Sie kämpfte kurz mit dem Schlüssel und kaum hatte sie die Tür aufgesperrt, riss der Fremde an der anderen Seite die Tür auf und starrte von ihr zu mir.
"Ryan?"
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Nerd
Teen FictionGegensätze ziehen sich an, sagte man. Und genau das war auch das passende, was man bei Kyla Smith, der beliebtesten Schülerin der Schule und Harry Styles, dem Versager der Schule, sagen konnte. © harrystic, 2013