14. Kapitel

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Kylas POV

Mein Kopf ruhte auf Harrys Brust. Seine Arme waren um meinen nackten Körper gewickelt und ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen. Ich lauschte seinem Herzschlag und konnte mein Glück nicht fassen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich geliebt. Die fehlende Liebe meiner Eltern war plötzlich wie vergessen.

Meine Gedanken schweiften plötzlich zu meiner Mutter. An die Frau, die nie zu Hause war, nie nach meinem Schultag fragte und nie eine heiße Tasse Suppe hinstellte, wenn ich krank war. Dann war da mein Vater, der nie zufrieden genug mit mir war und ständig meckerte. Und zuletzt war da noch mein Bruder, der alles andere als ein Bruder war.

Mutter, Vater und Bruder. Ich hatte eine Familie, die keine richtige Familie war.

Meine Mutter war eine Modedesignerin, die mitten in der Nacht nach Hause kam und am nächsten Morgen schon vor mir aus dem Haus verschwand. Mein Vater war ein Geschäftsmann, der immer auf Geschäftsreisen fuhr und ich konnte mich glücklich schätzen, wenn ich ihn in der Woche einmal zu Gesicht bekam. Ich war mit Geld aufgewachsen, doch alles, was ich wollte und brauchte, war die Liebe.

Der Einziger, der ein zufriedenes Leben führte, war mein älterer Bruder Finn. Er war einer der begehrtesten Männer auf meiner Schule und hatte jede Woche eine andere Freundin. Niemand hatte den Zusammenhang unserer Nachnamen erkannt und entdeckt, dass wir Geschwister waren und Finn kümmerte diese Situation nicht im Geringsten.

Harry bewegte sich unter mir und strich mir sanft über die Haare. Ich hob den Kopf an und begegnete seinem Blick.

„Hi."

„Hi." Ich kicherte und schenkte ihm ein breites Lächeln, das er sofort erwiderte. Seine Augen wanderten auf meinen Körper und ehe ich verstand, was er vorhatte, hatte er mich von sich geschoben und war auf die Beine gesprungen.

„Scheiße. Scheiße. Scheiße", murmelte er wie verrückt und packte sich an den Haaren. Sein Gesicht war mit Angst geprägt. „Wie hätte ich nicht daran denken können?" Verwirrt stand ich auf und trat vorsichtig auf ihn zu.

„Was sollen wir jetzt tun? Wir haben nicht-" Er biss sich auf die Unterlippe und packte mich sanft an den Armen.

„Harry, ich kann dir nicht folgen." Ich lächelte ihn sanft an und hatte Angst, dass er es bereuen würde, mit mir erneut geschlafen zu haben.

„Wir haben miteinander geschlafen. Verdammt." Meine Angst wurde plötzlich bestätigt und ich spürte, wie mein Herz sich zusammenzog.

„Du bereust es?" Ich trat einen Schritt zurück und wollte mich Harrys Händen entziehen, doch als er merkte, was er gesagt hatte, nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog mich erneut an sich.

„So habe ich das nicht gemeint." Er holte tief Luft und sah mich gequält an. „Wir .. Wir haben nicht verhütet", platzte es aus ihm heraus.

„Harry-"

„Wir sind erledigt! Wie sollen wir ein Kind erziehen?"

„Harry -"

„Meine Mutter bringt mich um."

„Hör mir mal zu, Harry!" Ich griff nach seinen Händen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. „Da ist kein Kind."

„Woher willst du das wissen?"

„Harry, ich nehme die Pille." Seine Augenbrauen schossen in die Höhe und seine Kinnlade berührte fast den Boden. „Nach Ryan habe ich es nicht abgesetzt", murmelte ich und bereute es, Ryan erwähnt zu haben.

„Du meinst also .. kein Kind?", fragte Harry und ließ es sich anmerken, dass es ihn störte, dass ich meinen Exfreund erwähnt hatte.

„Nein Harry, kein Kind." Harry lachte auf und ich konnte nicht anders, als mich in sein Lächeln zu verlieben.

„Komm her du kleines Monster." Er öffnete die Arme und drückte mich fest an sich.

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