11. Kapitel

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„Ihr kennt euch?" Niall schenkte mir ein breites Lächeln, während Sarah sich schmunzelnd auf seinen Schoß setzte.

„Wer kennt Kyla nicht?" Lachend strich sie ihr blondes Haar hinter die Schultern. Genervt wandte ich mich an die anderen Mädchen und gab beiden eine Umarmung.

„Hi! Ich bin Kyla." Das Lächeln auf deren Gesichter wurde breiter und ich musste zugeben, dass Zayn und Liam einen guten Geschmack hatten.

Perrie hatte blonde Haare und eisblaue Augen. Ihr Lächeln war zauberhaft und während sie sehr lebendig wirkte, war Sophia eher schüchtern. Auf ihren Wangen waren Grübchen abgebildet, die mich an Harry erinnerten und ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Meine Augen huschten auf ihre Augen und ich riss mich zusammen, um die grüne Farbe ihrer Augen nicht mit denen von Harrys zu Vergleichen. Es überraschte mich, wie sehr sie mich an ihn erinnerte. Sogar ihre Haare, die in großen Wellen um ihre Hüften fielen, hatten fast denselben Farbton.

Während wir alle Platz nahmen, warf mir Niall einen verletzten Blick zu. Die Freude hinter seinen Augen war verschwunden.

„Man sagt, dass du arrogant bist, aber du hast mir das Gegenteil bewiesen." Perrie strahlte mich an, während Zayn seinen Arm um sie legte.

„Arrogant? Höre ich zum ersten Mal", scherzte ich und sah zu, wie Sophia schüchtern ihre Hand mit Liams verschränkte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich war überrascht darüber, dass Liam und Zayn es wirklich ernst mit den beiden meinten. Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als Sarah laut seufzte und ihre Augen verdrehte.

„Kann ich dir behilflich sein?" Alle Köpfe zuckten in unsere Richtung.

„Tut mir leid?" Sarah legte die Stirn in Falten und sah mich mit großen Augen an. Sie spielte ihre Rolle gut.

„Wieso Niall?", zischte ich und Louis wurde unruhig neben mir. „Ist das deine Art dich in unsere Gruppe einzuschleusen?" Jemand schnappte laut nach Luft.

„Das reicht." Diesmal sprach Niall und zog Sarah näher an sich heran. Seine Augen hatten die Sanftheit verloren und ich wusste, dass ich ihn warnen musste, es aber nicht vor allen anderen tun konnte.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schnappte ich nach meiner Tasche, schob mein Sessel mit einem lautem quietschen an den Tisch und verließ den Raum.

***

„Wir sind fast fertig", stellte Harry lächelnd fest und versuchte mir nicht anzumerken, dass ihm meine Abwesenheit auffiel. Zwei Stunden waren vergangen seit wir in meinem Zimmer saßen und seit zwei Stunden riss ich mich zusammen, um ihn nicht an den Haaren zu packen und meine Lippen auf seine zu legen.

Ich blickte überrascht auf, als Harry die Hand unter mein Kinn legte und meinen Kopf anhob, um meinem Blick zu begegnen.

„Ist etwas nicht in Ordnung?" Seine Stimme war leise und voller Sorge.

„Wie kommst du darauf?" Mein Herz zog sich zusammen und ich wollte die Falten auf seiner Stirn wegküssen.

„Kyla", flüsterte er und näherte die Lippen. Jede Zelle in meinem Körper schrie nach ihm, doch ich wusste, dass ich es nicht zulassen durfte.

„Harry", begann ich und legte die Hand auf seine Brust, um mehr Raum zwischen und zu schaffen. „Ich möchte nichts mit dir zu tun haben." Harrys Hand verließ mein Gesicht und ich wimmerte.

„Ist es wegen gestern?" Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich sofort weg blinzelte.

„Du bist ein Nerd", sagte ich und schlug ihn mit derselben Waffe, die jeder anderer benutzte. Als er sich von mir abwandte und sich seinen Notizen widmete, wusste ich, dass ich genau das gesagt hatte, was er am meisten fürchtete.

Ich strich meine Haare vor das Gesicht, um die Tränen, die aus meinen Augen kullerten zu verbergen. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich jemanden gefunden, der mich wahrhaftig glücklich machen konnte. Und in diesem Moment glitt er mir aus den Fingern und ich konnte nichts Weiteres tun, als ihn loszulassen.

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