42. Kapitel

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Die Matratze gab unter meinem Gewicht nach, als mich Harry vorsichtig darauflegte und seinen Platz zwischen meinen Beinen einnahm. Es dauerte nicht lange, bis er mir das T-Shirt mit einem Ruck auszog und die Lippen an meinen Nacken platzierte.

Seine Zunge ließ mich laut aufkeuchen und ich spürte das starke Verlangen nach ihm. Das letzte Mal, als wir in dieser Position lagen, war schon verdammt lange her.

Das Pochen zwischen meinen Beinen bestätigte diese Tatsache.

Mein linkes Bein wickelte sich um seine Hüften und mit einem Ruck drückte ich ihn genau dorthin, wo ich ihn am meisten brauchte. Ein Stöhnen durchbrach die Stille, während seine Finger wild mit meinem Reißverschluss kämpften.

„Nicht im Ernst!", knurrte ich verärgert, schob Harrys Körper beiseite und presste die Hand auf meinen Mund, als ich blitzschnell ins Badezimmer rannte.

Mein Hals schmerzte, als ich alles, was ich gegessen hatte, wieder loswurde und es überraschte mich nicht, dass Harry sofort zur Hilfe eilte und meine Haare mit dem Haargummi, welcher neben dem Waschbecken lag, zu einem Pferdeschwanz zusammenband.

Als nichts mehr in meinem Magen übrig war, richtete ich mich auf und putzte mir die Zähne. In den letzten zwei Tagen, nachdem ich vom Krankenhaus entlassen wurde, hatten wir unsere Wertsachen hergebracht und den Großteil der Kleiderschränke gefüllt. Wir wollten noch etwas warten, bis wir unseren Wohnsitz änderten und ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt gewesen.

„Ich hole dir ein Glas Wasser", gab Harry Bescheid und verschwand sofort aus dem Badezimmer.

Ich bannte meinen Weg wieder zurück ins Schlafzimmer, hob mein T-Shirt vom Boden auf und strich es mir über. Danach wanderte ich wieder in das Kinderzimmer und lehnte mich an den Türrahmen, während ich unser Werk betrachtete. Ich kicherte, als ich meinen Fußabdruck mit den großen von Harrys verglich und plötzlich stockte mir der Atem und meine Wangen glühten auf.

„Was ist los?" Besorgt umklammerte Harry mein Kinn und starrte mir in die Augen. Schweigend deutete ich zu den Eimern, die in der Mitte des Raumes standen.

Rosa Fußabdrücke marschierten zu den blauen, die sich plötzlich in Luft auflösten, während die blauen Fußabdrücke direkt auf die Wand steuerten und danach hinaus aus dem Zimmer.

„Alle werden wissen, was passiert ist", murmelte ich, während Harry laut lachte. Seine Stimme war wie eine Melodie in meinen Ohren und ich wusste noch immer nicht, wie ich jemand so perfektes verdient hatte.

„Harry, können wir zu Niall fahren?", fragte ich nach einer Weile. Er war mir zwei Tage lang aus dem Weg gegangen und ich wusste, dass etwas nicht in Ordnung war.

„Du musst zuerst etwas essen." Er mied einen Augenkontakt und ich stupste ihn leicht an. „Okay, okay! Ich fahre dich."

Wir traten gemeinsam aus dem Haus und während ich darauf wartete, dass Harry die Haustür absperrte, trat eine alte Frau in den Garten und kam mit langsamen Schritten auf uns zu.

„Hallo, ich bin Dorothea Wellington und wohne im Haus nebenan. Ihr müsst Mr. und Mrs. Styles sein." Sie streckte mir lächelnd die Hand entgegen.

„Hallo", grüßte ich höflich zurück und umschloss ihre krummen Finger. „Eigentlich bin ich Kyla Smith und dieser Mann da, der gerade mit dem Schlüsselbund kämpft, ist mein Freund Harry Styles." Harry schenkte uns ein breites Lächeln über die Schulter und wandte sich danach fluchend wieder an die Tür.

„Seid Ihr schon umgezogen?", wollte die Frau sofort wissen und ich fand ihre Neugier in keiner Weise unhöflich.

„Noch nicht ganz, Mrs. Wellington. Wir müssen uns noch vorher um ein paar Kleinigkeiten kümmern."

„Nenn mich Dorothea, Liebes." Ich nickte lächeln, während Harry sich zu uns stellte und ihr ebenfalls die Hand gab. „Ihr erinnert mich an meine Jugend", sagte sie verträumt. „Mein Noah und ich waren genauso verliebt." Hinter ihrer Stimme konnte ich die Traurigkeit heraushören und wusste sofort, dass ihr Noah nicht mehr unter den Lebenden war.

Nachdem wir noch ein wenig mit ihr geplaudert hatten, setzten wir uns in das Auto und fuhren auf direktem Weg zu Niall. Die Fahrt verging wie im Flug und als ich kurz davor war, die Klingel zu tätigen, hielt Harry mich davon ab.

„Was auch immer du in wenigen Sekunden sehen wirst, ich möchte, dass du an deine, sowie an die Gesundheit unseres Babys denkst und ruhig bleibst." Mein Herz zog sich zusammen und mir wurde bewusst, dass Harry etwas wusste, wovon ich keine Ahnung hatte.

Ich nickte knapp und nachdem Harry meinen Arm losgelassen hatte, tätigte ich die Klingel und stand meinen Ängsten gegenüber.

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