„Ich fasse es nicht, wie wunderschön du aussiehst, Kyla." Mit großen Augen sahen mich meine Freundinnen an, während ich mich um meine eigene Achse drehte und mein Hochzeitskleid präsentierte. April, die seit einigen Monaten mit Niall zusammen war, seufzte verträumt und strich über den Stoff.
Ich stellte mich vor den großen Spiegel und musterte meine Gestalt. Diesen Tag hatte ich als kleines Mädchen immer vorgestellt und doch konnte ich nicht fassen, wie sich mein Leben entwickelt hatte und wie wunderschön ich in meinem weißen Kleid aussah, in dem ich stolz meinen Bauch präsentieren konnte. Meine Haare lagen in locken um mein Gesicht und um das Kleid zu vervollständigen, hatte mir Eleanor einen Blumenkranz auf den Kopf gesetzt.
Ein leichtes Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und durch den Spiegel konnte ich erkennen, wie die Gestalt meines Verlobten sich in den Raum zwang.
„Harry!", schimpfte Gemma sofort und legte ihre Hände auf seine Schulter. „Du darfst die Braut noch nicht sehen."
„Zwei Minuten", versprach Harry und ignorierte die Frauen, die ihn aus dem Raum werfen wollten. Seine Augen leuchteten auf, als er sich vor mir hinstellte und mir einen leichten Kuss auf die Stirn platzierte.
„Du siehst umwerfend aus." Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Ich kann es kaum erwarten, dich zu heiraten."
„Harry!" Anne platzte in den Raum und stemmte die Hände an die Hüften. „Raum mit dir!" Harry gab mir noch einen weiteren Kuss und rannte lachend aus dem Zimmer. Danach wandte sich Anne mit strahlenden Augen an mich und legte den Kopf leicht schief.
„Es ist soweit, Kyla." Perrie rannte auf mich zu und strich ein letztes Mal über mein Kleid.
Ein Klopfen ertönte und meine Mutter steckte den Kopf in den Raum. Tränen bildeten sich sofort in ihren Augen.
„Tante", schimpfte Eleanor sofort. „Du zerstörst dein Make-up."
„Tut mir leid", erwiderte sie sofort und blinzelte ein paar Mal, ehe sie auf mich zukam. „Bist du bereit, mein Schatz?"
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und hackte mich bei ihr ein. Früher hatte ich mir immer vorgestellt, dass mein Vater mich zum Altar führen würde, doch seit er spurlos aus unserem Leben verschwunden war und ich meine Mutter gebeten hatte, mich zu begleiten, wusste ich, dass dieser Moment nicht noch besser werden konnte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass wir das Hotelzimmer hinter uns gelassen und die Straße zur Kirche überquert hatten.
Mit einem letzten Atemzug trat ich in die Kirche und alle Anwesenden drehten sich in unsere Richtung. Louis und Eleanor hatten ihren Platz beim Altar als unsere Trauzeugen eingenommen und als meine Augen auf Harrys Gesicht haften blieben, konnte ich an nichts anderes mehr denken.
Es passierte wirklich.
Mein Herz drohte aus meinem Mund zu springen, als meine Mutter meine Hand an Harry reichte und mich dieser mit Tränen in den Augen anlächelte.
„Liebes Brautpaar!", begann der Pfarrer und wir wandten uns an ihn. „Sie sind in dieser entscheidenden Stunde Ihres Lebens nicht allein. Sie sind umgeben von Menschen, die euch nahestehen. Zugleich sollen Sie wissen: Gott ist bei Ihnen. Er ist der Gott Ihres Lebens und Ihrer Liebe. Ich bitte Sie zuvor, öffentlich zu bekunden, dass Sie zu dieser christlichen Ehe entschlossen sind."
„Harold Edward Styles, ich frage Sie: Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut Kyla Smith den Bund der Ehe zu schließen?"
„Ja", erwiderte Harry.
„Wollen Sie Ihre Frau lieben und achten und ihr die Treue halten alle Tage ihres Lebens?"
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Nerd
Teen FictionGegensätze ziehen sich an, sagte man. Und genau das war auch das passende, was man bei Kyla Smith, der beliebtesten Schülerin der Schule und Harry Styles, dem Versager der Schule, sagen konnte. © harrystic, 2013