Elisas Sicht:
Wie simpel doch manche Dinge sein konnten, ein Anruf und die Sache drehte sich einmal von böse nach gut und anders rum. All die Fragen die ich an Marco hatte, waren somit schon erledigt und ich war ganz froh darum. Froh darum das mein Gewissen keinen schwarzen Fleck abbekommen hatte. Doch Celine würde schon noch merken was sie davon hatte. Marco wies keine der Eigenschafften auf die sie mir beschrieben hatte und mein Bild was ich mir von ihm gemacht hatte, fügte sich zusammen. Es passte auf einmal alles in meinen Augen und ich hatte den richtigen Instinkt gehabt. Marco hatte nichts von einem Macho, Schwerenöter oder Schläger. Würde auch nur eine Eigenschaft auf ihn zutreffen, wären wir wohl nicht da wo wir nun waren. Nur allein der Punkt dass er ein Schlägertyp sei, wäre er das, hätte er jede erdenkliche Chance genutzt mir das zu beweisen. Marco war dafür aber viel zu diplomatisch und da Celine am Telefon wirklich und wahrhaftig die Wahrheit sagte, veränderte sich die ganze Situation. Nach der ganzen Aufregung und dem wenigen Essen der letzten Tage, merkte ich wie sich auf einmal mein Magen meldete und ich war froh das ich unterwegs schon Lebensmittel gekauft hatte. Marco saß auf dem Sofa und starte irgendwie in weite Ferne und ich nutzte den Moment der Verwirrung, die er sicher nicht mit Fluchtgedanken verbrachte und holte meinen Rucksack der vor der Tür auf der Bank stand. In der Küche packte ich den Inhalt aus und fing an etwas aus dem Wenigen zu machen. Marco stand plötzlich in der Tür zur Küche und fragte mich nach duschen. Ich versuchte abzuschätzen ob das ok wäre, aber nach der ganzen Aufregung der letzten Tage und auch unter den Umständen konnte ich es ihm erlauben. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen und der richtigen Anordnung, die ich ihm auch klipp und klar machte in dem ich mit dem großen Küchenmesser unter seiner Nase rum wedelte an dem noch Saft von den eben geschnitten Tomaten hing. Er wich ein Stück zurück und ich zeigte ihm das Badezimmer. Ich sah auf seine gefesselten Hände und musste wohl ihm jetzt auch diesen Gefallen machen und ihn davon befreien, „Die Tür bleibt offen dass das klar ist. Handtuch findest du im Schrank." erklärte ich ihm im festen Ton und mit diesen Worten ging ich um die Ecke zurück in die Küche. Was wollte ich mich ihm auch immer wieder erklären? Das hier war kein Abenteuerurlaub und er immer noch meine Geisel, dies würde auch so lange bleiben bis ich mein Geld hatte. Wenn nicht für einen Mord dann fürs leben lassen. Ich feuerte den Ofen stärker an und musste schmunzeln, denn erstmal würde das Wasser zum duschen kalt bleiben. Mit einem Topf ging ich raus als ich hörte wie die Dusche angemacht wurde, holte Wasser aus dem Brunnen und zupfte noch ein paar Kräuter. So konnte ich auch gleich sehen ob er nicht über das Fenster im Bad flüchten würde. Als sich meine Befürchtung nicht bestätigte ging ich schnell zurück ins Haus, stellte den Topf auf, gab die Nudeln rein und in einen anderen machte ich die kleingeschnittenen Tomaten und die Kräuter. Ich legte nochmals ein Stück Holz nach und ging zum Badezimmer um Marco zu fragen ob das Wasser schon warm wurde, doch soweit kam ich nicht. Er hatte die Türe zwar nicht zu gemacht aber auch nicht weit genug zugeschoben damit mir dieser Anblick hätte erspart bleiben können. Wobei ja das absolut der falscheste Ausdruck dafür war, der mir gerade in den Sinn kam und ich hatte es ja auch verboten. Doch so hatte ich den direkten Blick in den Spiegel und darüber auf die Badewanne in der er stand so wie Gott ihn schuf. -Es gibt einen Duschvorhand!- War mein nächster Gedanke aber weg ging ich auch nicht. Ich konnte einfach nicht, es war mir nicht möglich, ich war einfach nur gebannt. Er stand mit dem Rücken zum Spiegel, hatte die Hände an die Wand gelehnt und ließ sich das Wasser in den Nacken rieseln. Ich drückte mich zwischen Tür und Wand in die Ecke, so konnte er mich nicht sehen, ich ihn aber schon. Mein Herz klopfte immer wilder und mein Atem wurde etwas nervöser. Du musst hier weg, du kannst hier nicht stehen bleiben! Mahnte mich mein Gewissen immer und immer wieder, aber es ging einfach nicht. Ich musste doch schauen das er nicht abhaute, gab ich meiner inneren Stimme als schnippische Antwort und ließ meinen Blick langsam an Marco vom Kopf abwärts wandern. Er hatte sehr kräftige Rückenmuskeln die angespannt waren und übergingen in einen Hintern der einfach nur perfekt war. Eine Rückansicht eines Mannes, die mich so aus der Fassung brachte, hatte ich noch nie erlebt. Ich war fasziniert von diesem durch und durch wahnsinnigen Körper, der mein Blut zum kochen brachte. Ob er sich umdrehte? Würde ich dann weiter hier so stehen bleiben? Als könnte er meine Gedanken hören, drehte er sich erst langsam ins Profil und dann Frontal. Ich drückte mir die Hand vor den Mund um meinen Aufschrei, der fast aus meinem Mund gekommen wäre, zu unterdrücken. Es war ja nicht als hätte ich noch nie einen nackten Mann gesehen, aber noch nie einen der das in mir auslöste was Marco gerade machte. „GEH HIER WEG!" brüllte mich nun mein Gewissen an und es war als hätte ich Blei in meinen Beinen. Noch nie gab es einen Mann in meinem Leben der solch eine Anziehung auf mich hatte. Bis jetzt waren die meisten nur Mittel zum Zweck und mehr nicht. Auch Marco gehörte im eigentlichen Sinne dazu aber irgendwie hatte es ja schon vorher auf dem Sofa so komisch in meinem Magen gezogen und mein Verstand hatte kleine Aussetzer als ich ihm so nah war. Das Ziehen aus dem Magen verlagerte sich nun weiter runter in meinen Schoss und das Blut was schon am kochen war ging in Flammen auf. Meine Augen hefteten an ihm als würde es sonst nichts mehr geben auf dieser Welt, als wären wir hier nicht weil er meine Geisel war sondern mein Liebhaber den ich heimlich beobachtete und mich somit zur Geisel machte. Seiner persönlichen Geisel die alles für ihn tun würde. Die Hand die ich noch auf dem Mund hatte ließ ich langsam an meinem Hals runter gleiten, was mir zusätzliche Gänsehaut bescherte und drückte sie mir gegen mein Dekolleté. Mein Herzschlag war nun nicht mehr messbar, es raste und schlug wie wild gegen meine Brust und Marco seifte sich in einer Seelenruhe ein. Wie gerne hätte ich meine Hände auf seiner Haut um das für ihn zu erledigen. Über diese starke Brust, dieses Sixpack und ... Mit dieser Vorstellung, dass ich bei ihm stünde um ihm zu helfen, versank ich tief in einem Tagtraum, bis ein Zischen aus weiter Ferne an mein Ohr drang und dann roch es auch schon komisch.
Die Nudeln waren übergelaufen und die Tomaten hatten angefangen sich in den Topf zu brennen. Leise vor mich her fluchend, stand ich am Ofen und versuchte das was eigentlich Pasta mit einer Tomatensoße werden sollte, irgendwie zu retten. Ich schüttete die Spagetti ab und mischte die noch guten Tomatenstücke drunter. Wie war das mit dem Abenteuerurlaub? Das Essen war auf jeden Fall ein Abenteuer! Ich verteilte zwei Portionen auf Teller, garnierte sie mit frischem Basilikum und stellte sie auf den Tisch. Ich holte gerade Besteck und zwei Gläser, als Marco aus dem Bad kam. Er kam aber nicht einfach nur so, er war halb nackt! Mir wären fast die Gläser aus der Hand gefallen und meine Gedanken überschlugen sich. Wenn ich weg schauen würde, würde mich das wohl verraten und da mein Blick so oder so schon in seine Richtung ging, beließ ich es dabei und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Dieses Kribbeln in mir was umschlug in eine Wärme die sich in meinem Schoss ausbreitete, unterdrückte ich mit viel innerer Arbeit. Allein der Gedanke an seinen Körper, der mir so perfekt erschien, gab Anlass mich fast durchdrehen zu lassen. Innerlich seufzte ich und ich wäre gerne zu ihm rüber, hätte meine Hände auf seine Brust gelegt und ihm zugeraunt, dass meine Hände seiner Haut bestimmt gut stünden. Er setzte sich an den Tisch und sagte irgendwas, doch die Worte kamen nicht so recht bei mir an, viel zu sehr war ich damit beschäftigt das Zittern in meinen Händen unter Kontrolle zu bekommen. Gerade wollte ich das Besteckt einfach so neben seinen Teller werfen als er danach griff und sich unsere Hände zufällig berührten. Hier lief einiges schief, ganz besonders meine weibliche Seite die sich auf einmal so sehr nach diesem Mann sehnte.
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Denn du bist mein Schicksal
FanfictionElisa hat einen neuen Auftrag. Sie soll den unliebsamen Ehemann von Celine beseitigen. Den Fußball-Star Marco Reus. Sie ist Profi und doch geht bei diesem Job alles daneben. Aus dem Opfer wird eine Geisel, was Elisa vor ein großes Problem stellt. He...