Alessias Sicht:
Nun würde es sich wohl beweisen wie sehr wir zusammen gehörten. Ich sah Marco und seinem Auto noch lange nach bevor ich mit hängendem Kopf zurück ins Haus ging. Ich schloss die Tür und lehnte mich dagegen. Es war als wäre er nicht nur einfach so gefahren, es fühlte sich mehr an als hätte er etwas vom mir mitgenommen. Etwas was ich brauchte zum leben. Etwas was tiefer ging als es sich jemand vorstellen konnte. So fühlte es sich also an wenn man verliebt war?! Himmelhochjauchzend und zu Tote betrübt. So eben glitt ich in Phase zwei und wusste jetzt schon dass ich es hasste und es wohl erst sich ändern würde wenn Marco wieder bei mir war. Mit schweren Schritten ging ich in die Küche und überraschte Mariella beim Tee kochen. Ich dachte an die Blicke die Marcel und sie sich vorher noch zugeworfen hatten und war mir sicher, das würde ich auf keinen Fall länger als nötig ertragen können und auch ich sollte mich auf den Weg machen. Auf die Reise zurück in ein normales Leben. Die ersten Jahre meines Lebens ging es auch dann würde es jetzt auch gehen. Ich könnte mir einen normalen Job suchen. Verkäuferin oder in einem Büro als Sekretärin? Irgendwas würde sich finden lassen, nur müsste ich erst einmal was finden wo ich bleiben konnte, ohne mir schwer Verliebte anzuschauen. Ich ließ mich schwerfällig auf einen der Stühle plumpsen, fuhr mir durch die Haare, wuschelte sie durch und schaute dann zu den zwei rüber. Mariella sah mich mit diesem mit diesem Mitleid an das ich schon nicht in der Schule leiden konnte als Davide mit mir Schluss gemacht hatte. "Er ist weg" es war keine Frage, keine Anmerkung oder Feststellung, sie sagte es einfach so und doch wusste ich dass ihr alles ganz schrecklich Leid tat. Ich nickte und versuchte ein Lächeln zustande zubringen "ja und ich hoffe das er sich nicht verplappert" nun grinste ich doch was von ihr erwidert wurde "und was machst du jetzt?"-"ich weiß noch nicht richtig an welcher Stelle ich anfangen soll, schätze aber mit kleiner Wohnung für den Übergang und Arbeit? Kann mich nur noch nicht für eine Reihenfolge entscheiden. Ich müsste auch ein Auto haben" ich fing an zu seufzen und hatte auf einmal leichte Zweifel. "Naja die Sache mit der Wohnung ist ja erstmal zweitrangig, du kannst doch hier bleiben?" Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich sie an und dann in die Richtung in der ich Marcel vermutete "ich glaube nicht das es mir gefallen würde als fünftes Rad" ich zwinkerte Mariella zu und grinste. "Die paar Tage wirst du es überleben" sie streckte mir die Zunge raus und wir mussten beide anfangen zu lachen. "Es ändert aber nichts daran das ich einen fahrbaren Untersatz brauche"-"warum nimmst du nicht ein Auto von Marco? Er hat doch noch genug" irritiert sah ich Mariella an, stand auf und fuhr mit meiner Hand in die Hosentasche. Ich hatte immer noch den Schlüssel vom Rover "ich fahre dich hin. Er wird ja noch in der Seitenstraße stehen von der ihr erzählt habt?!" Ich nickte „gut ich bring Marcel noch eine Schmerztablette und dann fuhren wir los"
Mein nächster Weg führte mich auf die Autobahn, denn ein neues Leben brauchte noch mehr als Wohnung und Arbeit. Es brauchte auch eine Identität und die lag in Frankfurt in einem Bankschließfach. Spät abends kam ich in Frankfurt an und mietete mich mit meinem letzten Geld in einem Fremdenzimmer ein. Am nächsten Morgen stand ich pünktlich zur Öffnung der Bank vor der Tür und wenig später vor meinem Schließfach. Vorsichtig öffnete ich die Lade, schob das Geld zur Seite und hielt das in der Hand was jeden Menschen zur Person machte. Meinen Reisepass! Ich packte mir noch einen Bündel Scheine ein und verschloss alles wieder. Als ich zurück in Dortmund war kaufte ich mir ein paar neue Sachen zum anziehen und alle Tageszeitungen die ich in die Finger bekam. Jede der Zeitungen wurde auf der ersten Seite von Marcos Gesicht geschmückt und ich war froh das wir getrennte Wege gingen auch wenn es was schmerzhaftes hatte. Ich saß im Garten und blätterte mich durch all die Zeitungen, merkte eine Art Wehmut und das obwohl wir gerade mal 24 Stunden getrennt waren. Ich griff nach dem neuen Handy was ich mir gekauft hatte und wählte Marcos Nummer. Es ging einen Moment bis er sich meldete doch dann war es eine Wohltat seine Stimme zu hören. Wir redeten über das was er bei der Polizei ausgesagt hatte und über die Pressemeldungen. "Es wird weniger werden und dann steht uns nichts mehr im Wege" versuchte er mich aufzuheitern was nur schwerlich ging und in seiner Stimme konnte ich hören dass es ihm nicht besser ging. Er musste weiter und wir verabredeten uns auf den Abend um unser Gespräch weiter zu führen. "Ich vermisse dich" gab ich leise von mir und war selbst davon überrascht "ich dich auch, bis später" dann war die Leitung tot. Schwer seufzend legte ich den Hörer zur Seite und freute mich auf den Abend. So verging der Tag und die nächsten auch. Jeden Tag telefonierten wir und ich deckte mich mit Zeitungen ein. Die Meldungen über Marco wurden kleiner und weniger bis sie fast ganz verschwanden. Alles sah gut aus und das Marco und ich bald unsere Zukunft anfangen konnten. Wäre da nicht die Schlagzeile gewesen die mir den Atem stockte "bei der Überführung des Mafia Bosses Genovas Franco, nach Italien kam es zu mehreren Zwischenfällen ... er konnte flüchten ... die Beamten verletzt und tot ... es wird vermutet das er sich weiter absetzen wird ... über die Berge ... wie konnte das nur passieren?" Ich überflog den Artikel mehr als das ich ihn wirklich las und es reichte mir auch. Meine Gedanken überschlugen sich und malten Szenarien aus die alle irgendwie kein gutes Ende hatten. Ich musste mir schnell was überlegen, ein Plan musste her und in dem würde mir die Polizei diesmal nicht helfen. Die hatten das verbockt und zeigten nur so ihre Kompetenzen die bei Null war. Ich packte meinen Rucksack mit allem was ich brauchte, schrieb Mariella einen Zettel und fuhr wenig später los Richtung Süden. Da ich wusste mit wem ich es zu tun hatte, kannte ich auch sein Versteck. Zumindest hatte ich eine Ahnung das ich ihn dort finden würde wo ich damals auch seinen Bruder fand.
Ich brauchte fast 10 Stunden bis ich in Italien war und hatte noch ein Stück bis zu dem Versteck, doch von weitem konnte ich schon Licht in der Hütte sehen und wusste dass sich mein Instinkt nicht geirrt hat. Ich stellte das Auto ab und ging den Rest vom Weg zu Fuß. Leise ging ich durch das Unterholz und schlich dicht an das Haus heran. Ich späte durch das Fenster und konnte tatsächlich Franco sehen wie er am telefonieren war. Es würde ein leichtes Spiel sein kurzen Prozess zu machen und ihm die Lichter auszuschießen. Er könnte nie mehr auch nur ein Leid zu fügen, vor allem weder Marco noch mir und das war doch die Hauptsache oder nicht? Marco! Ich merkte ein ziehen in meinem Magen und ich dachte an das „normale" Leben was wir uns aufbauen wollten und nun saß ich hier im Schutz der Dunkelheit und war schussbereit um jemanden zu töten. Aber war das jetzt nicht etwas anders? Es war doch Gefahr in Verzug oder nicht? Ich würde doch nur uns damit schützen, für Sicherheit sorgen! Nein Marco könnte mir das nicht übelnehmen wenn ich uns von diesem Etwas befreien würde. Es war vor Marco mein Job Menschen zu töten und das würde mir jetzt zu gute kommen. Ja, ich war mir sicher, ich machte alles richtig! Marco würde das verstehen und mir Recht geben das ich so handeln musste. Ich drehte den Schalldämpfer auf meine Waffe, ging ein Stück vom Fenster weg so das mich auch das Licht von drinnen nicht treffen konnte, legte an, zielte und schoss durch das geschlossene Fenster. Die Kugel schlug durch das Glas was Franco aufschrecken ließ und im nächsten Moment schaute er durch das Fenster genau auf mich doch sein Körper reagierte auf nichts mehr, denn die Kugel traf ihn genau zwischen den Augen. Ich fing an zu grinsen, wartete bis er auf den Boden sackte und ich sicher gehen konnte dass ich meinen Job richtig gemacht hatte. Mit einem guten Gefühl ging ich zum Auto zurück, stieg ein und mit starten des Motors fing es auch an zu regnen. Das war perfekt, so würden alle Spuren die ich vielleicht hinterlassen hatte, einfach weggespült.
Wenige Stunden später und immer noch mit dem Adrenalin in der Blutbahn fuhr ich über die deutsche Grenze, da meldete sich mein Handy. Ich kramte es aus meiner Jackentasche und entsperrte es. Meine gute Laune verschwand und es meldete sich etwas in mir, was sich anfühlte wie ein Gewissen. Marco hatte mehrfach versucht mich anzurufen und schrieb mir fast eben so viele Nachrichten. Seine letzte klang sehr gefrustet und wütend, aber er teilte mir auch die Adresse mit der neuen Wohnung auf die er gewartet hatte. „Na schön, dann fahre ich mal direkt zu dir. Schlechtes Gewissen hin oder her" ich kaute nervös auf meiner Unterlippe rum und hoffte das Marco wirklich mich verstehen würde. Ich würde ihm einfach die ganze Wahrheit sagen! Bis ich bei der Adresse angekommen war, hatte ich diesen Gedanken wieder zur Seite geschoben und würde einfach schweigen. Was er nicht weiß macht ihn auch nicht heiß! Vielleicht war es doch besser wenn er nicht alles wusste. Es war ja auch das letzte Mal, ich würde nie wieder ein Leben auslöschen, das schwor ich mir und stillschweigend auch ihm.
Ich stieg aus, ging zur Tür des Hauses und schaute auf die Klingeln. Ich fand seinen Namen nicht, aber dafür ein Klingelschild in der ersten Etage auf dem nichts stand. Dann würde jetzt, ab sofort also, ein neues Leben anfangen! Ich wollte gerade klingeln als mir unser letztes Gespräch einfiel „Und wer weiß, vielleicht schleicht sich ja jemand eines Nachts heimlich in dein Haus und entführt dich und stellt dann ganz böse Sachen mit dir an". Ein Grinsen zog sich breit über mein ganzes Gesicht und ich ging von der Klingel weg. Ich umrundete das Haus um zu sehen wie ich rein kommen könnte, so dass es wirklich nach einer Entführung aussehen würde. Dabei fiel mir ein Baum auf der genau neben dem Haus und den Balkonen stand, perfekter konnte es ja schon nicht mehr laufen und ich nutzte die Gelegenheit. Ich kletterte den Baum hoch und ließ mich leise auf den Balkon runter als ich oben angekommen war. Mit einem Schmunzeln stellte ich fest dass die Türe offen war und überlegte mir ob das Absicht oder Leichtsinn war. So leicht wie ich es hatte, konnte es jeder haben der nur etwas fit war. Ich zog meine Schuhe aus um auf noch leiseren Sohlen mich fortbewegen zu können und machte mich auf den Weg in das innere der Wohnung. Nach ein paar Schritten stand ich in einem Wohnzimmer was sehr sporadisch eingerichtet war, so viel konnte ich sehen durch das Licht was der Vollmond in den Raum warf. Ich zog wieder mein Handy aus der Tasche und nutzte es als Taschenlampe um mich weiter durch die Wohnung zu schleichen. Schnell fand ich das Schlafzimmer, konnte hören dass Marco auch wirklich da war und tief und fest schlief. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen, stellte meinen Rucksack ab, zog meine Jacke aus und ließ weitere Kleidungstück folgen, bis auf die Unterwäsche die ich anließ. Auch hier fiel das Mondlicht durch ein großes Fenster herein und schien direkt auf das Bett, neben dem ich bereits stand und auf Marco runter schaute.
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Denn du bist mein Schicksal
FanfictionElisa hat einen neuen Auftrag. Sie soll den unliebsamen Ehemann von Celine beseitigen. Den Fußball-Star Marco Reus. Sie ist Profi und doch geht bei diesem Job alles daneben. Aus dem Opfer wird eine Geisel, was Elisa vor ein großes Problem stellt. He...