Teil20

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Elisas Sicht:

Er richtete sich auf und kam mir auf die Art sehr nah, verdammt nah. Unweigerlich hielt ich für einen kurzen Moment die Luft an. Nicht nur weil ich überrascht war, sondern auch eine Wolke seines Dufte mit kam, der mir drohte meine Sinne zu vernebeln. Ich zog die Augenbrauen hoch bei dem was er da von sich gab. Waren das wirklich Gegenfragen, Forderungen und Ansprüche? Sind wir hier auf einem Ponyhof? Ich war so nett ihn nicht direkt über den Haufen zu knallen, was gar nicht meine Art war und sollte dann auch noch Wünsche erfüllen? Sah ich aus wie eine Fee? Wobei die Augenbinde ja nur noch reine Schikane war. Er hatte mich gesehen und er wusste auch wo er sich aufhielt, zumindest wusste er das er in einem Haus war mitten im Grünen. Es würde sich also nicht wirklich viel ändern, so könnte ich ihm eigentlich zumindest diesen Wunsch erfüllen. Aber was ging es ihn schon an warum ich meine Meinung geändert hatte und ja ich hatte ein Gewissen, na und wer nicht? Klar hatte ich eins und das sollte rein bleiben, was mir schwer fallen würde, würde er unschuldig sein, von dem ich ausging nach diesem Gespräch was ich belauschte. Nur ihm direkt auf die Nase binden musste und wollte ich das nun wirklich nicht. Zugeben das alles schief lief, war auch nicht besonders hilfreich, das macht nicht gerade ein gutes Bild von mir. Er musste mir einfach glauben schenken, wenn er unschuldig ist war es doch nur sein Vorteil! Bei meinen eigenen Gedankensprüngen und diesem hin und her musste ich selbst anfangen zu schmunzeln. Ich saß auf ihm drauf, seine Hände waren gefesselt, warum zögerte ich also noch ihm die Sicht zu geben? Langsam griff ich hinter seinen Kopf und zuckte noch einmal kurz weg als ich sehr deutlich seinen heißen Atmen im meinem Dekolleté fühlte. Ich bekam davon kurzzeitig Gänsehaut, weil es sich anfühlte als wäre so eben ein eiskalter Regen über meinen Rücken gegangen. Ich brauchte eine Sekunde um mich wieder zu fangen und machte mich dann weiter dran den Knoten zu lösen. Zögerlich machte ich das Tuch mit einer Hand weg und platzierte mit der anderen den Lauf meiner Waffe in seiner Sicht kurz vor der Nase. Mein Gesicht war viel zu nah am Abzugskolben und so überhaupt keine Möglichkeit zum schießen ohne mich nicht durch den Rückschlag bei einem Schuss selbst zu verletzten, dann der matte Stahl meiner HK und zu guter Letzt seine noch blinzelnden Augen in die ich direkt schaute. Es waren aber nicht einfach nur Augen, es war das unglaublichste was ich jemals gesehen hatte. Sie sprühten vor Wut und doch auch dieses Ungewisse was ich ihm wohl tun würde, oder was noch passieren mag. Es war als würden Wolken durchziehen und ich war wie gebannt davon. Mir fiel das Bild ein, hatte seinen Geruch in der Nase der mich so oder so schon verrückt machte würde ich es nicht ständig unterdrücken und dann das. Schwerlich löste ich mich davon, straffte mich und ging über zudem um was es hier überhaupt ging. „Den ersten Wunsch hab ich dir ja schon mal erfüllt. Ich weiß nicht wie ich es dir beweisen kann, noch nicht! Aber ich überlege noch, also halte dich zurück mit deinem Gequatsche!" wir sahen uns immer noch an und ich merkte dass ich mich gar nicht mehr so wohl in meiner Haut fühlte. Leicht nervös streifte ich mir durch die Haare mit der Hand in der ich die Kanone hatte. Im ersten Moment war mir das gar nicht bewusst was ich da machte, im zweiten Moment, in dem mir mein Fehler auffiel, hielt ich schnell meine Kanone ihm wieder vor die Nase. Wie konnte er mich nur so verwirren das ich einfach nicht in der Lage war meinen Job anständig zu machen? Kurz schüttelte ich meinen Kopf und versuchte für die andere Sache eine Lösung zu finden und mir kam eine Idee „ich glaub ich weiß doch wie ich dich davon überzeugen kann. Ich ruf sie an"-„Was?"-„Ich rufe sie an und du hörst einfach nur zu. Wenn du einen Laut von dir gibst, bekommt sie wenigsten live mit wenn ich dich erschieße" ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, ging von ihm runter um mein Handy zu holen. Ich zog meine Lederjacke aus und hängte sie über eine der Stuhllehnen am Küchentisch und ging zu ihm zurück. Diesmal aber nicht auf seinen Schoss, was bestimmt reizvoll gewesen wäre, sondern auf den Sessel ihm gegenüber. Ich sah ihn nochmal an um eine Bestätigung von ihm zu bekommen „Deal? Du hältst die Klappe und dafür gibt's keine Kugel" er nickte, aber ich sah deutlich dass er sich etwas verkniff. Die Nummer wählte, ich machte den Lautsprecher an und legte das Handy zwischen uns auf den Tisch. „Reus Celine" meldete sie sich nach etwas längerem klingeln. „Elisa" ich dachte mehr bedurfte es nicht zu sagen, es war anzunehmen dass sie nicht sonderlich viele mit diesem Namen kannte. Ich beobachtete Marco die ganze Zeit und mir entging auch nicht wie er schaute als Celine ihren nächsten Satz sagte.


Denn du bist mein SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt