Teil27

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Celines Sicht:

Ich legte den Hörer auf, lehnte mich in meinem Chefsessel zurück und sah zufrieden mich in meinem Büro um. Es gab nicht nur Elisa die solche Drecksarbeit machte, das wusste ich von meiner Suche nach der perfekten Person für solch einen Job. Da ich aber mit Elisa nicht mehr rechnen konnte, musste ich mich an Nummer zwei auf meiner Liste wenden um mein kleinen Problem Peter aus der Welt zu schaffen. Wenn er wirklich glaubt er würde Geld bekommen, dann hatte er sich genau so in den Finger geschnitten wie Elisa. Ich ließ mich von keinem verarschen, da brauchte mein Noch-Ehemann auch gar nicht damit anfangen. Ich hatte einen Informanten angerufen, dem ich sagte dass ich einen Job habe und jemanden brauchen würde der heute noch Liefern könnte. Man gab mir direkt zu verstehen, dass ich in einer Stunde zu hause sein sollte um weiteres zu erfahren. Diese Zeit wollte ich sinnvoll nutzen und rief Jule an, die auch direkt nach dem ersten Klingeln schon das Gespräch annahm. „Jule?"-„Ja klar wer sonst? Hallo Celine meine Liebe, wie geht es dir? Was macht das Geld?"-„Ach was soll ich sagen? Ich bin REICH!!!" klar war es gelogen, aber das brauchte sie nicht zu wissen. Ich wollte aber wissen ob sie dahinter steckte, da durfte dann auch mal eine Notlüge her, auch unter besten Freundinnen. „Ja? Du hast es geschafft? Ganz ohne Probleme?" ich wurde hellhörig, was war das für eine Gegenfrage? „Sicher, war alles nur eine reine Formsache. Du weißt doch, die deutschen Amtsmühlen mahlen bekanntlich etwas langsamer"-„ich hatte schon gedacht es würde noch länger gehen. Bei mir ist es leider noch nicht durch, somit hat du wohl gewonnen"-„macht ganz den Anschein. Wollen wir uns auf den Sieg treffen und feiern?"-„Nee im Augenblick ist das keine so gute Idee"-„warum nicht?"-„Ich hab zu viel zu tun"-„was hast du denn zu tun außer auf Geld warten und reich werden so wie ich?" das war sehr komisch, sonst wich sie nie aus wenn es um Party feiern ging und nun machte sie mehr als nur etwas deutlich das sie einen Rückzieher machte. Wie sollte ich das zu verstehen haben? Mein Bauchgefühl sagte mir das diese Sache nicht nur faul war sondern auch kräftig stinkte. "Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen und der Anlass wäre doch mehr als perfekt?"-"du hast recht aber ich kann wirklich nicht, tut mir leid. Wir hören uns wieder?"-"ganz bestimmt liebes" schon hörte ich das klicken in der Leitung. Ich würde wohl für meine Nr. 2 nicht nur einen Auftrag haben, da war ich mir sicher nach diesem Anruf. Jule würde sich warm anziehen müssen und wenn die Jungs gut waren, die man mir schicken wollte, dann könnten die bei mir noch gutes Geld verdienen.

Ich stand gerade in der Küche als es an der Tür klingelte, etwas leicht geschockt war ich schon als zwei dunkel gekleidete Schränke vor mir standen mit Sonnenbrille auf der Nase. „Sie haben uns gerufen" sagte der eine davon in leicht gebrochenem deutsch und ich wusste natürlich gleich wer da vor mir stand. Meine persönliche Bestellung zur Ungezieferbeseitigung. Franco und Guiseppe, wie sie sich mir vorstellten, saßen in einem Wohnzimmer und ich erklärte ihnen was sie zu tun hatten und wir machten einen Preis aus. Es waren nur noch wenige Stunden bis wir nach Gelsenkirchen fahren würden um uns mit Peter zu treffen. Innerlich freute ich mich schon richtig auf sein Gesicht, wenn er merkte das mit mir nicht gut Kirschen essen war und er einsehen musste das es besser war mir die Papiere ohne Geld zu übergeben.

Die Zeit rückte immer weiter vor und wir standen auf dem Waldparkplatz auf den ich Peter bestellt hatte. Franco und Guiseppe hatten sich im Schutz der Bäume versteckt und würden erst raus kommen wenn ich die Papiere in der Hand hielt und damit winkte. Denn das würde der Augenblick sein in dem ich Peter auch sagen würde dass er kein Geld bekommt und sollte er dann ausrasten, hätte ich meinen Spaß. Ein Auto fuhr auf mich zu und parkte direkt neben mir, ich sah auf die Uhr und stellte fest dass Peter wohl das erste Mal in seinem Leben pünktlich war. „Einen schönen guten Abend meine Rose des Lebens, endlich sehe ich dich mal wieder. Gut siehst du aus!" ich verschränkte die Arme vor der Brust und nahm eine Abwehrhaltung ein, dabei stellte ich mir die Frage wie es passieren konnte das ich dieses Gewürm heiraten konnte. Er war ein gutes Stück älter als ich und seine Haare gingen ihm langsam aus, dafür war sein Bauch in die Breite gegangen und ich musste ein Würgen unterdrücken. Dezent hielt ich eine Hand vor den Mund und gab wirklich leicht gespielte Würggeräusche von mir „oh Gott Peter spar es dir. Lass uns das bitte so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Damit ich dich los bin"-„sachte, sachte, nicht so schnell! Ich darf mich doch wohl freuen mein liebes Frauchen mal wieder zu sehen. Noch sind wir Mann und Frau falls du das vergessen hast. Ach ja ... du hast es vergessen, darum hast du ja nochmal geheiratet" er schlich um mich rum wie ein Kater um einen Napf voll Mäuse und widerte mich immer mehr an. Ich zog meine Stola enger um meine Schultern und bereute es dass ich mich so leicht angezogen hatte. Obwohl mein Kleid nur schulterfrei, dafür aber Knöchellang, kam ich mir so nackt unter seinem Blick vor. „Hast du jetzt genug geschaut? Ich will wieder nach Hause!" keifte ich ihn an. „Ja, ist ja schon gut" er hatte sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, leckte sich über die Lippen und schaute mich weiter von oben nach unten an. „GEH UND HOL JETZT DIE PAPIRE!" Zum Glück waren wir hier mitten im Wald und kein Mensch war weit und breit zu sehen, da konnte ich meinen Gefühlen freien lauf lassen und zur Not, saßen ja meine Wachhunde im Gebüsch. Peter nickte und wandte sich seinem Auto zu, öffnete die Tür, beugte sich rein und ich hätte ihm am liebsten einen Tritt in den Allerwertesten gegeben wie es einst Hänsel und Gretel getan haben bei der Hexe. Er drehte sich wieder zu mir um und wedelte mit einem Dokument vor meiner Nase rum. „Das ist unsere Urkunde und das hier sind die Scheidungspapiere. Es fehlt nur noch deine Unterschrift und ein UNS gehört der Vergangenheit an" er grinste von einem Ohr zum anderen und ich sah nur auf seine Hände. „Gib her!" er streckte mir seine Hände hin und ich wollte gerade danach greifen „na, na, na du glaubst doch nicht das ich dir das gebe bevor ich nicht mein Geld habe?"-„du glaubst doch nicht das du das Geld bekommst bevor ich nicht die Papiere habe?" äffte ich ihn nach und stemmte dabei meine Hand in die Hüfte. „Also los gibt her ich will es überprüfen ob es wirklich alles das ist was du mir erzählst" ich streckte ihm winkend meine andere Hand hin. Er neckte mich in dem er so tat als ob und ich versuchte nur einmal danach zu schnappen, nahm ihm aber dann den Spaß bei den drei weiteren malen die er tat. „Ist ja schon gut, ach Celine du hast mal meinen Humor geliebt"-„das glaubst du" giftete ich, nahm die Papiere, öffnete sie und sah das er wirklich überall unterschrieben hatte. Ich rollte alles zusammen und hob es in die Luft, im nächsten Moment stand auch schon Franco und sein Kollege hinter Peter. Der wusste nicht wie ihm geschah als er auch schon auf seiner Motorhaube lag und von links und rechts die Fäuste zu spüren bekam von Guiseppe. Franco blieb ruhig neben mir stehen, die Waffe im Anschlag und schaute zu. Ich konnte nicht anders als grinsen. Es war interessant was Peter so alles aushielt bis er bewusstlos auf dem Boden lag. „Sie sind zufrieden mit unserem Dienst, oder sollen wir ihn doch noch töten?"-„Nein, nein Franco, ich bin mir sicher das er genau bescheid weiß das er mir nicht mehr zu nahe kommen darf! Wir können nun zu mir fahren, da bekommt ihr das Geld" er nickte mir freundlich zu, wenn das komische zucken um seine Mundwinkeln das zu bedeuten hatten und ich stieg in mein Auto.

Ich hielt Franco das Geld hin, die ausgemachten 50.000 Euro, „ich hätte noch einen Auftrag für euch, wenn ihr Interesse habt. Doch diesmal geht es um mehr als nur eine blutige Nase". Franco verstaute das Geld in der Innenseite seines Sakkos, setzte sich, schluck die Beine übereinander und breitete seine Arme aus um sie über die Rückenlehne des Sofas zu legen „Signora, dann sagen sie uns was wir noch für sie tun können"-„es geht um eine Frau die ihr für mich erledigen sollte. Sie ist aus eurem Geschäft" er zog seine Augenbrauen hoch „aus unserem Geschäft? Sie glauben das wir unsere Kollegen umbringen?"-„Ja das glaube ich, zwar belebt Kongruenz das Geschäft, aber ich denke ihn ihrem Fall trifft das nicht so zu", ich setzte mich ihm gegenüber und sah ihn eindringlich an „also wie sieht es aus?" Er räusperte sich und lehnte sich nach vorn, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und ließ die Hände zwischen ihnen hinunter baumeln „wir brauchen dann schon ein bisschen mehr als das, und es kostet viel mehr"-„Geld spielt keine Rolle und ich weiß nur das sie Elisa heißt. Sieht mir sehr südländisch aus ..." er hob die Hand um mich zum schweigen zu bringen, bei jedem anderen wäre ich aufgestanden und hätte eine Szene gemacht, doch hier blieb ich ruhig. „Dunkle lange Locken, Motorrad, lange Beine und Schmollmund" fing er an zu grinsen und traf so mit wenigen Worten genau den Nagel auf den Kopf. „Es scheint als würden sie sie auch kennen?!"-„Sagen wir so, ich suche sie um eine offene Rechnung zu begleichen. Wenn es wirklich die Selbe ist"-„das klingt doch ganz gut. Sind wir also im Geschäft?"-„Ich mache ihnen einen Freundschaftspreis, 250.000 Euro und wir sind im Geschäft, aber nur ..." er kam mir etwas näher und sprach was rauer, dunkler und gefährlicher „...aber nur wenn sie es wirklich ist und ein Abendessen mit ihnen, hier in ihrem Haus bella bionda" er zwinkerte mir kokett zu und ich musste schlucken. Er würde mir also Elisa aus dem Weg räumen für eine viertel Millionen und einem Abendessen? Das wäre gelacht würde ich diesem Angebot nicht zusagen, ich kam auch ihm etwas näher und beugte mich zu ihm „wir sind also im Geschäft. Ich freu mich" ich hielt ihm meine Hand hin zum besiegeln, die er auch direkt nahm.


Denn du bist mein SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt