Marcos Sicht:
Ich lag wach im Bett, hörte Geräusche aus der Küche aber mir fehlte einfach der Elan um aufzustehen. Die Tatsache dass sie mich hier in dem Zimmer eingeschlossen hatte, zeigte mir überdeutlich wie sehr ich ihr Vertrauen konnte. Nämlich gar nicht! Sie schenkte mir kein Vertrauen also konnte sie auch nicht auf meines hoffen. Es war leider Tatsache auch wenn ich es nach dem Abend fast nicht glauben konnte und ich es mir anders gewünscht hatte.
Ihr Blick, der im Gegensatz zu sonst, so warm und strahlend war ließ mich sie erneut mehr als Frau wahrnehmen als wie meine Entführerin. So wie Alessia gestern vor mir saß, war dass eine Frau die man gerne in den Arm nahm und alles dafür tun würde um sie zu beschützen. Komisch, solche Gedanken hatte ich bei Celine nie. Ich rieb mir über das Gesicht und stand schließlich auf, zog mir meine Sachen an und hoffte das Alessia bald aufmachen würde. Mein Plan, denn ich mir die Nacht über gründlich durchdacht hatte, würde ich heute in die Tat umsetzen, entweder sie spielte mit oder ich musste sie wohl oder übel überwinden und fliehen. Aber noch einen einzigen Tag länger würde ich hier ganz sicher nicht verstreichen lassen. Meine Laune war eindeutig nicht die beste an dem Morgen und ich wanderte unruhig im Zimmer auf und ab. Gerade als ich an die Tür donnern wollte, hörte ich schritte und kurz darauf war ein klopfen zu hören. Sollte ich ihr jetzt antworten oder was? Ich entschied mich dafür abzuwarten, nichts zu sagen und blieb mit verschränkten armen vor der Brust stehen. Die Tür öffnete sich langsam und gab mir die Sicht auf Alessia frei. Da stand sie, sah mich mit großen, ja fast fragenden Augen an und wieder meldete sich mein Beschützerinstinkt. In diesem Augenblick, wie sie jetzt vor mir stand, würde ich wohl sonst keine Sekunde annehmen dass sie eine Killerin ist, nein, ehern spiegelten ihre Augen genau dasselbe wieder wie gestern Abend. Ich fühlte mich direkt wieder zu ihr hingezogen obwohl ich genau wusste dass ich das nicht durfte. Es war einfach Falsch. „Morgen", murmelte ich nachdem sie nichts sagte und schob meine Empfindungen sonst wo hin, damit ich meinen Plan durchziehen konnte. Es entging mir nicht das sie plötzlich etwas enttäuscht wirkte und ich fragte mich woran das liegen konnte. Hatte sie was anderes erwartet? „Ich hab frühstück gemacht", war alles was von ihr kam und schon dürfte ich ihre nicht zu verachtende Rückenansicht genießen. Hatte ich was verpasst? Wieso zog sie jetzt mit einer Miene ab die alles andere als die gleich von eben war? Ich zuckte die Schultern und ging ebenfalls nach unten aber machte noch einen Abstecher ins Bad um mich zu erleichtern und kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als ich auf den Weg in die Küche war, blieb ich ruckartig stehen als meine Augen etwas absolut wichtiges wahrnahmen. Auf der Couch lag ihr Rucksack und ihre Jacke war lieblos drüber geschmissen. Schlagartig wurde mir bewusst dass das meine Chance war an den Autoschlüssel zu kommen und ich warf einen prüfenden Blick Richtung Küche aus der eindeutige Geräusche zu hören war. Wenn ich es jetzt nicht probieren würde, bekam ich wahrscheinlich nie wieder die Chance dazu und konnte, wenn ich den Schlüssel hatte und sie sich Quer stellen sollte, an Ort und Stelle verschwinden. Ich schlich auf leisen Sohlen zu der Couch und öffnete leise den ersten Reißverschluss. Fehlanzeige, da war nichts. Mein Herz klopfte wild in der Brust denn wenn sie mich jetzt erwischte dann war alles vorbei und ich würde hier nicht lebend weg kommen. Der nächste Reißverschluss klemmte etwas, ich musste mehr Kraft anwenden und dabei wäre mir fast der Rucksack aus den Händen geglitten und auf den Boden geknallt. Reflexartig hielt ich ihn am letzten Zipfel fest und hielt die Luft an. Mein Blick ging zur Küchentür, rechnete fast damit dass sie angerannt kam, aber nichts passierte. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, schluckte kurz und machte weiter. Meine Finger ertasteten etwas Kühles und eine Sekunde später hielt ich meinen Autoschlüssel und sogar mein Handy in der Hand. Schnell verstaute ich den Schlüssel in meine Socken und das Handy stopfte ich in meine Hosentasche und ermahnte mich das ich immer die eine Hand in der Hosentaschen stecken lassen musste damit sie keinen Abdruck sah. Ich beeilte mich den Rucksack und die Jacke genauso wieder hinzustellen wie es vorher war und machte mich dann schnell auf um in die Küche zu kommen. In der Tür blieb ich ruckartig stehen als ich den Tisch sah der reichlich und mit viel mühe gedeckt war. „Wow das sieht gut aus", und ich lächelte sie dankend an. Meine Laune machte einen Satz nach vorne, zumal ich jetzt etwas besaß was mir meine Freiheit greifbar machte und ich würde sogar mit einem kleinen Lächeln von ihr belohnt. „Kann man dir noch was helfen?", fragte ich netterweise auch wenn ich mich am liebsten direkt auf das Essen gestürzt hätte so herrlich wie es duftete. Sie verneinte und ich setzte mich hin, bedachte darauf das Handy direkt zu recht zu schieben und wartete auf sie bis auch sie sich hinsetzte. Das Essen verlief seltsam schweigend, man spürte förmlich die Spannung und das irritierte mich. Ich hatte mich eigentlich in etwas mehr Sicherheit gefühlt aber jetzt vermutete ich dass sie mich keine Sekunde aus den Augen lassen würde. Ihre ganze Haltung war wieder die einer Jägerin, selbst belangloses Gequatsche schmetterte sie direkt ab und ich versuchte mein Pokerface aufrecht zu erhalten. Mist, das gefiel mir gar nicht also entschied ich das es wohl das beste war mit offenen Karten zu spielen oder zu mindestens das sie denkt ich würde es tun. „Alessia, ich möchte gerne heute nach Hause fahren und ich will nicht das du mit kommst." Bevor ich überhaupt weitersprechen konnte wiederspricht sie mir auch schon, natürlich tut sie das, ich hätte damit rechnen müssen. „Vergiss es. Ich komm mit." Genau in den Moment ist ein Donnerkroll zu hören und die ersten Regentropfen prasseln deutlich hörbar auf das Dach ein. „Keine Sorge, du bekommst dein Geld, meinetwegen auch das doppelte, ist mir vollkommen gleich, aber ich will nicht das du dich da weiter einmischt. Celine wollte mich umbringen und ich will das mit ihr selber regeln." Meine Miene wurde fester denn das hier war mein voller Ernst.
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Denn du bist mein Schicksal
FanfictionElisa hat einen neuen Auftrag. Sie soll den unliebsamen Ehemann von Celine beseitigen. Den Fußball-Star Marco Reus. Sie ist Profi und doch geht bei diesem Job alles daneben. Aus dem Opfer wird eine Geisel, was Elisa vor ein großes Problem stellt. He...