Teil47

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Marcos Sicht:

Ich hatte nicht mal die Chance zu sagen dass ich sie wollte, denn sie ließ mich einfach auf der Terrasse stehen und verschwand. In ihrer Sturheit verstand sie nicht dass ich genau das gleiche wollte wie sie und ich ärgerte mich dass meine Worte nicht die richtigen waren. Natürlich wusste ich, dass wenn ich Alessia an meiner Seite haben wollte, wir uns was einfallen lassen mussten um ihren Arsch gut da stehen zu lassen. Mir brummte der Kopf und ich hielt es für vernünftiger sie jetzt ziehen zu lassen als ihr hinter her zu rennen. Kompromisse konnte man eingehen, aber da musste von ihrer Seite auch was kommen. Ich ging wieder rein um nach Marcel zu sehen. Dieser saß immer noch Oberkörper frei auf den Küchenstuhl und Marielle saß hinter ihm und versorgte die Schusswunde. „Und wie schauts aus?", wollte ich wissen und setzte mich an den Küchentisch. „Es war ein Streifschuss, zwar ein ganz schön tiefer aber besser als wenn die Kugel ihn richtig getroffen hätte.", erklärte Mariella, die gerade den Faden durch die Nadel zog. „Ich werde es jetzt nähen müssen und hoffe dass die Wunde sich nicht entzündet, da ich leider kein richtiges Desinfektionszeug da habe." – „Das wird es schon nicht. Bin mir sicher dass du das toll machst", war es jetzt Marcel der sich mit einschaltete. Ich sah Marcel fragend und auch irgendwie erschrocken an, denn wenn mich nicht alles täuschte, versuchte er mit Mariella zu flirten, die auch direkt bei seiner Aussage etwas rot wurde. Leicht schmunzelnd sagte ich nichts mehr weiter und sah zu wie Mariella mit einer ruhigen Hand, die Wunde von Marcel nähte. Es war schön zu sehen das Marcel nach all dem was hier passierte trotzdem noch lächeln konnte, was mit Sicherheit auch an Mariella lag. Die beiden so zu sehen, brachte mich dazu dass ich mich jetzt doch etwas sorgte wo Alessia war. Hätte ich ihr vielleicht doch hinter her sollen und ihr erklären sollen dass ich nichts anderes wollte als wie sie? Stattdessen saß ich hier und musste mir eingestehen dass ich die Frau, für die mein Herz so heftig schlug, wenn sie nur neben mir stand, hatte gehen lassen. Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche, öffnete ihre Nummer und schrieb ihr eine Nachricht. „Komm zu mir.", und schickte sie dann ab. „Hey Bro, was los?", fragte mich Marcel und auch Mariella sah mich fragend an. Ich erklärte denn beiden um was es in dem Gespräch mit Alessia ging und stellte klar dass ich auf keinen Fall wollte das ihr auch nur irgendwas angehangen wird. Auch Marcel war dafür dass wir endlich alles aufdecken sollten, „Ich finde auch dass wir zur Polizei sollten. Hast du dir denn schon Gedanken gemacht wie du dein Verschwinden erklären willst?" Ich schüttelte den Kopf denn eine Idee hatte ich wirklich noch nicht und irgendwie lenkten die beiden mich mit ihrer Flirterei auch ab. Marcel stand mittlerweile, damit Mariella ihm ein Verband um den Oberkörper machen konnte und die blicke die die beiden sich zuwarfen gehörten fast schon verboten. Ich verkniff mir etwas zu sagen denn Marcel strahlte und lächelte und was wäre ich für ein Freund wenn ich ihm das zerstören würde. Da tauchte im Augenwinkel jemanden im Türrahmen auf und ich sprang sofort vom Stuhl auf. Alessia, sie war zurück und sie lächelte mich an. Was war das doch für ein schönes Gefühl.

Alessias Sicht:

Ich wartete im Nachbarsgarten auf die Polizei und schaute mir an was passierte, es war ein Spaß als die Herren des Gesetztes ankamen und nur mit kurzer Vorwarnung einfach das Haus stürmten. Gerne wäre ich wieder zurück geschlichen ans Fenster um mehr sehen zu können, doch ich wollte mein Schicksal nicht zu sehr reizen, bis jetzt lief es nämlich sehr gut. In meiner Hosentasche vibrierte es und ich zog mein Handy raus „Komm zu mir" Marco und mein Herz schlug einen Salto. Zum Glück hatte ich die Karte noch nicht entsorgt, wäre schrecklich gewesen hätte ich diese Nachricht nicht bekommen. Schnell schlich ich zu den Autos und entschied mich für den kleinen, wendigen mit dem ich, mit erlaubter Geschwindigkeit, an Marcos Haus vorbei fuhr. Ich sah wie Celine und die anderen zwei gerade abgeführt wurden, musste einem Krankenwagen ausweichen und gab dann Gas.

Freude strahlend kam ich in Mariellas Haus rein und fand alle drei in der Küche. Ich ging direkt auf Marco zu und wollte ihn umarmen, ihn küssen, fühlen und spüren. Meine Freude mit ihm teilen, doch kurz vor ihm blieb ich stehen und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Klar hatte er mir eine Nachricht geschrieben dass ich zurückkommen soll, aber war damit unsere Meinungsverschiedenheit einfach so weg? Der kleine Streit der drohte zu eskalieren war ja eigentlich ganz und gar gestorben, denn der Grund war ja aus der Welt geschaffen. Wir sahen uns tief in die Augen und ich konnte mich dann doch nicht mehr halten und wurde wieder ernst „es ist alles vorbei!"-„Was ist vorbei?" Marco sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, genau so wie ich es mir vorstellte. „Gott es ist vorbei! Celine und der Rest sind ... weg!" ich zuckte mit den Schultern „wie weg?" kam es von ihm und ich stellte mir die Frage was Marco mir wohl alles zutrauen würde. „Kannst du jetzt vielleicht mal an einem Stück sagen was du meinst?" bat er mich und sah mich sehr eindringlich an und ich konnte nicht mehr länger diesem Blick standhalten. Nein er hatte es nicht verdient dass ich ihn länger auf die Schippe nahm und ich wollte auch nicht den nächsten Streit vom Zaun brechen, obwohl mir ja da direkt eine Art von Versöhnung vor Augen kam. Ich fing an zu grinsen und mein Mund blieb nicht mehr still, erzählte alles was passiert war „die Bullen sind bei dir zu Hause, weil ich sie angerufen hab. Sie nehmen wohl gerade alles auseinander, aber das dürfte ja kein Problem sein? Die Bande wird auf jeden Fall weggesperrt!" ich ging ganz dicht zu ihm ran und legte meine Hand in seinen Nacken, brachte meinen Mund nah an sein Ohr und flüsterte „hättest du wohl nicht gedacht was? Ich bin nicht rein und habe sie alle über den Haufen geschossen. Nein, ich habe an dich gedacht, an uns gedacht und habe einfach mal das Richtige gemacht, wie ein normaler Mensch" ich hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und ließ ihn wieder los, ging ein Schritt von ihm weg und blickte in die Runde. Alle schauten mich gleich ungläubig an, vor allem Mariella. Sie war immer eine gute, eine sehr gute Freundin und doch gab es eben dieses eine kleine Geheimnis zwischen uns und ich sah sie länger an um abzuschätzen was sie wohl dachte. „Du bist also doch so geworden wie dein Vater" sagte sie leicht traurig und doch voller Ehrfurcht. „Woher weißt du was mein Vater war?"-„So hat jeder seine Geheimnisse" sie fing an zu grinsen kümmerte sich um den Verband an Marcels Brust. Ich sah zu Marco und war gespannt was er dazu zusagen hatte.

Marcos Sicht:

Da stand ich, sah sie an und war voller Hoffnung. Sie war zu mir gekommen und mehr wollte ich gar nicht. Ich grinste ungehalten los als sie ihre ersten Schritte auf mich zu machte und wollte ihr fast schon entgegen gehen, sie an mich ziehen und erstmal nicht wieder los lassen. Diese derart starken Gefühle waren mir vollkommen fremd, dass ich trotz allen Empfindungen mich nicht vom Fleck rührte. Sie blieb stehen, zögerte, ihre Unsicherheit war in ihren Augen zu lesen und das verunsicherte mich wiederrum. Glaubte sie wirklich ich würde sie ohne einen Plan bei den Bullen verpfeifen? Sie fing an zu reden und bei ihren ersten Worten, stieg Panik in mir auf. Nein, sie konnte und durfte Celine nicht umgelegt haben. Scheiße, wieso hatte ich sie gehen lassen? „Kannst du jetzt vielleicht mal an einem Stück sagen was du meinst?" den mit denn Bruchstücken an Worten die sie sagte, konnte ich einfach nichts Anfangen. Ich wollte es aus ihrem Mund hören und ich befürchtete wirklich das Schlimmste. Auch wenn Celine das Böse in Person war, so würde ich mich nicht über ihren Tod freuen, denn das wünschte ich keinem, auch ihr nicht. Allein das Wort Polizei ließ mich dann erleichtert aufseufzen und bei ihrer Erzählung über den weiteren Verlauf kam sie mir immer näher, bis sie schließlich ihre Hände um meinen Nacken schlang. Da mein Körper sich nach ihr sehnte, fiel es mir sehr schwer ihr überhaupt richtig zu zuhören und das was sie sagte musste ich auch erstmal verarbeiten. Wie von selbst legte ich meine beiden Hände in ihre Taille, als sie an mich ran trat und hätte sie am liebsten noch viel näher an mich gezogen. Doch sie löste sich von mir und machte ein Schritt zurück. Ihr eigener Stolz über sich selber war gegenwärtig, man sah es an ihren strahlen in den Augen und ja auch ich war irgendwie Stolz und verblüfft zu gleich. Es war natürlich das richtige was sie getan hatte, aber war das auch immer noch sie? Denn wenn ich eins gelernt hatte, war, dass es keinen Sinn machte sich für jemanden zu verbiegen, so wie ich es bei Celine getan hatte. -Ach was soll's- sie hatte es für mich getan, für uns und das war wohl mehr als ein Beweis, es war eine Liebeserklärung. „Also zu erst will ich mal was klar stellen", fing ich an zu Reden und machte dabei einen Schritt auf sie zu. „Diesmal hab ich dir deinen Zuckersüßen Arsch gerettet und nicht anders rum." Schlang nun einen Arm um sie rum und legte meine Hand knapp über ihren Hintern. „und zweitens" machte einen kurze Pause beim reden und rutschte ihr noch ein Stück näher, „das hast du gut gemacht", und legte endlich meine Lippen auf ihre. Ich verwickelte sie in einen Leidenschaftlichen Kuss und wäre da nicht ein Räuspern an mein Ohr gedrungen, hätte ich vermutlich so schnell nicht wieder aufgehört. „Nehmt euch ein Zimmer, man", war es Marcel der unsere Zweisamkeit unterbrauch. Ich löste mich von Alessias Lippen, zwar widerwillig aber wir hatten noch einiges zu besprechen und so nahm ich ihre Hand und wir setzen uns an den Küchentisch. „Wenn die Polizei jetzt Celine hat, wissen die auch das ich in der nähe bin", fing ich an unsere Situation gedanklich laut aus zu sprechen. Alessia und ich diskutierten eine ganze Weile, um irgendwie ein happy end für uns rausschlagen zu können. Bis Marcel es war, der seine Idee äußerte und damit uns einen Weg aufzeigte in dem es ein möglicherweise ein Happy End für Alessia und mich gab.


Denn du bist mein SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt