Kapitel 8 Zickenalarm

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"Bella, Anna kommt ihr?" "Ja Paps, wir kommen gleich", rief ich durch das ganze Hotel. Paps wollte mit uns den Pacour für das Springen heute abgehen.
Wir hatten den Plan, auf dem der Pacour aufgemalt war, schon heute morgen abgeholt.

Es gab zwölf Sprünge. Als Erstens kam ein Oxer, danach eine dreiefache Kombination. Weiter ging es mit einem Steilsprung und einer Trippelbare. Dann kam eine Mauer und noch ein Oxer. Nun gab es ein Kreuz und eine zweifache Kombination. Als nächstens kam wieder ein Steilsprung und dann ein Wassergraben. Die letzen beiden Sprünge waren ein gewaltiger Oxer und ein kleines Kavaletti. Ich fragte mich echt was ein Kavaletti auf so einem Parcour zu suchen hatte.

Jetzt kamen wir beim Springplatz an und liefen zum ersten Hindernis. "Hier könnt ihr noch Gas geben, die Hindernisse sind nämlich noch nicht so hoch." Ich dacht mir nur, wir werden sowieso so schnell reiten wie wir uns trauen. Ich hatte sowas noch nie wirklich auf meine Eltern gehört.
"Wenn eure Pferde gut abspringen, macht ihr definitiv  nur einen Galoppsprung zwischen den Hindernissen der Dreifachen. Beim Steilsprung müsst ihr am Besten um den Blumenkübel herum reiten sonst kommt ihr im falschen Winkel und reißt. Vor der Teippelbare könnt ihr noch mal an Tempo zulegen und die Kurve ziemlich eng reiten. Macht bei der Mauer bitte langsam und reitet schön mittig darauf zu, damit ihr gut rüber kommt. Den Oxer hier reitet ihr einfach ganz normal. Beim Kreuz müsst ihr mittig darauf zu reiten, denn dann müssen die Pferde nicht so hoch springen und dann könnt ihr auch mit mehr Tempo reiten. Zwischen den Sprüngen der zweifachen Kombination macht ihr  zwei Galoppsprpnge, das braucht zwar mehr Zeit, aber dafür kommt ihr sicher über das Hindernis. Der Steilsprung ist ganz normal zu reiten. Beim Wassergraben reicht es wenn die Pferde euch vertrauen, dann geht Alles glatt. Jetzt kommt der große Oxer, hier reitet ihr bitte in kontrolliertem Galopp darauf zu und schaut, dass ihr nicht zu flach werdet sonst liegen schnell zwei drei Stangen auf dem Boden. Und was das Kavaletti hier soll weiß ich auch nicht. Aber ihr müsst aufpassen, dass eure Pferde es nicht übersehen und lostürmen, denn dann rennen sie es einfach über den Haufen. Danach könnt ihr zügig reite. Denkt daran das hier ist nicht das Stechen. Hier müsst ihr fehlerfrei bleiben und dürft die Zeit nicht überschreiten. Also reitet nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam. Ich weiß ihr schafft das." So jetzt war Papas ewige Predigt über den Pacour endlich fertig. Es half natürlich ungemein, wenn man noch einmal an Alles erinnert wird.

Lisa und Jasmin kamen auf uns zugerannt und fragten uns:" Und habt ihr es geschafft?" "Jep, jetzt sind wir fertig. Was wollen wir machen bis wir die Pferde warmreiten müssen?", antwortete ich ihnen. "Wir könnten doch einfach noch ein bisschen rumbummeln", schlug Bella vor. Wir waren alle davon begeistert, deshalb zogen wir uns noch schnell um. Danach hatten wir alle Hotpan und Top an, es hatte 35 Grad im Schatten, da war es in Reitkleidung unerträglich heiß.

Wir kamen an allen möglichen Ständen vorbei, die einen boten Reitsachen an, die Anderen Essen und wieder Andere sogar Schmuck.
An einem dieser Stände, an denen Schmuck angeboten wurde, blieben wir stehen, weil es dort wunderschönen Schmuck gab. Wir waren total fasziniert, vor allem von einem Armband. Es war silbern und hatte ein kleines, türkisenes Herz als Anhänger, im Band war an einer Stelle eine liegende Acht, also das Symbol für Unendlichkeit, eingearbeitet. Lisa nahm uns auf die Seite und fragte:" Wollen wir uns das Armband als quasi ein Freundschaftsband kaufen und uns in das Herz BFF eingravieren lassen?" Ich war von dieser Idee begeistert. "Also ich finde die Idee prima", stimmte ich zu. " Ich auch." "Ich bin auch dafür." Stimmten die Anderen zu.
Wir gingen also zum Händler und ich sagte:" Bitte viermal dieses Armband. Und wäre es möglich, dass Sie auf das Herz BFF gravieren?" "Aber klar."
Der Verkäufer gravierte es ein und als er fertig war bezahlten wir. Sofort zog ich das Armband an, die Anderen taten es mir gleich.
Erschrocken stellte ich fest, dass es schon Zeit war unsere Pferde zu richten.

Wir gingen in den Stall, putzten Pearl und Lady und sattelten, trensten sie auf und zogen ihnen Gamaschen und Hufglocken an. Bella und ich gingen auf den Platz und Lisa und Jasmin suchten einen guten Platz auf der Tribüne.

Ich ließ Pearl erstmal im Schritt ein paar Runden laufen und dann trabte ich sie an. Bella ritt neben mir und wir unterhielten uns noch.
Schließlich galoppierte ich an und machte einige Probesprünge. Es klappte gut. Jetzt war Bella an der Reihe. Ich wollte ihr noch Glück wünschen, deshalb trabte ich zu ihr und brachte Pearl direkt neben Lady zum Stehen.
"Viel Glück! Du schaffst das. Du und Lady seid ein prima Team." "Ihr seid aber auch gut. Dir auch viel Glück!"
Ich lernte mich zu ihr rüber und umarmte sie.

Lina

Ich sah die beiden Supertalente auf ihren Pferden. Ich dachte mir die sind ja sowas von kindisch, ich muss ihnen mal eine Lektion erteilen. Außerdem was fällt denen ein besser zu sein als ich.

Deshalb galoppierte ich auf die Beiden zu und ritt haarscharf aneinander vorbei. Ihre Pferde zuckten nur leicht zusammen, blieben aber stehen. Das konnte doch nicht war sein!
"Was fällt euch ein hier einfach so in Weg rum zu Stehen? Es gibt hier Leute, die trainiren wollen." Genau in diesem Moment kamen meine beiden Freundinnen zu mir. Es war perfekt drei gegen zwei. Was wollten die uns schon anhanen können?
"Erstens sind wir hier niemanden im Weg. Zweitens solltest du fleißig trainiert haben, musst du nicht mehr so viel hier üben. Drittens bist du eine neidische Zicke", entgegnete die, die auf dem Schimmel saß, schlagfertig.
Jetzt kamen auch noch zwei Freundinnen von ihnen dazu. Eigentlich konnte ich aufgeben, aber ich wollte das nicht auf mir sitzen lassen.
Wir zickten uns noch eine Weile an und dann stieg die Andere vom Pferd, ich wusste, dass sie Anna hieß und mega gut reiten konnte.
Sie bat keinen ihr Pferd festzuhalten, sie ließ es einfach stehen und es lief nicht weg. Das würde mein Pferd niemals tun. Sie stand nun direkt vor mir. Anna war wunderschön, so natürlich, neben ihr fühlte ich mich so hässlich und künstlich. Ihre Freundinnen waren auch super hübsch, aber sie war die Schönste.
Sie waren alle nur leicht geschminkt, ich dagegen hatte Tonnen von Make-Up im Gesicht. Anna war sogar überhaupt nicht geschminkt. Das konnte ich nicht glauben so schön und nicht geschminkt. "Jetzt hör mal zu. Du kommst hier daher reitest schlecht, lügst nur und klatscht dir Schminke ohne Ende ins Gesicht und glaubst du wirst dadurch schöner. Aber das stimmt nicht. Lass uns einfach in Ruhe!" , fuhr sie mich an. Ich wollte mich nicht vor ihr blamieren und ging trotzdem ohne noch ein Wort zu sagen davon.

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Ich hoffe euch hat der Sichtwechsel gefallen. Es ist vielleicht ein bisschen krasser Meinungsunterschied, aber egal.
Das Kapitel hier ist mein längstes mit genau 1213 Wörtern.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mal jemand anders außer meinen Freunden seine Meinung in Form von einem Kommentar oder einen Vote ausdrücken würde.
Diese Person bekommt auch eine Widmung im nächsten Kapitel.

LG Hannah

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