Kapitel 22

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"Alle, die sich für die Aktion mit den Flüchtlingen gemeldet haben, kommen bitte auf den Reitplatz", ertönte eine Stimme.
Ich erhob mich von dem Stein und ging zum Platz. Alle waren darum versammelt, ich bahnte mir einen Weg durch die Menschen und stieß auf Lisa, Jamsin und Bella. "Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht", flüsterte Jasmin. "Erzähl ich euch nachher"
"Wir werden die Paare auslosen. Lisa zieht den Namen des Pferdes, Jasmin den Namen der spanischen Kinder, Bella die Namen der Flüchtlinge und Anna bringt das Pferd. Noch Fragen? Nein, dann geht's los"
"Starlight", sagte Lisa
"Lilly"
"Seraphina"
Ich brachte den beiden ihr Pferd.
Und so ging es immer weiter, bis alle versorgt waren.
Mit der Verständigung klappte es relativ gut, da alle Englisch sprachen.

Ich war am Ende meiner Kräfte. Tagelang hatte ich nicht genug geschlafen und jetzt der Tag heute. Mehr Energie steckte beim besten Willen nicht in meinem Körper.

Um neun Uhr abends fiel ich todmüde ins Bett und schlief noch ein bevor beim Kopf das Kopfkissen berührte.

13 Leute sitzen an einer langen Tafel. Doch die Tafel steht auf dem Nichts. Sie streiten. Wieso wohl? Ich habe das Gefühl, dass es um mich geht.
"Es sollen 13 Neue kommen."
"Wie kann das sein?"
"Wir sind unsterblich"
"Wir werden kämpfen!"
Ich verstehe nur einige Sätze, kann keinen Zusammenhang feststellen.
Der Schauplatz wechselt.
Vor mir liegt ein See. Der Mond taucht alles in ein magisches Licht.
Im See planschen zwei Pferde und hinter den Pferden bei einem Wasserfall stehen zwei Personen. Scheinbar sind es ihre Pferde. Sie scheinen sehr vertraut miteinander zu sein. Doch was machen sie?
Küssen sie sich?
Ich kann es nicht erkennen. Jedoch kommen mir die Pferde seltsam bekannt vor.
Bevor ich genaueres feststellen kann, ändert sich schon wieder das Geschehen.
Ein Springplatz. Keiner Reitet. Da, die Reiter kommen. Es ist anscheinend die Siegerehrung.
Das Pferd der Siegerin, ja sogar sie selbst, kommen mir bekannt vor.
Lauter Jubel.
Jetzt ändert sich meine Umgebung wieder.
Eine Wiese. Endlos. Mit Blumen überfüllt. Und wieder kommt dieses Mädchen mit ihrem Pferd. Wer sie bloß ist?
Müsste ich sie nicht erkennen?
Sie kommt mir so bekannt vor.
Doch bevor ich näher gehen kann, wechselt wiedereinmal der Schauplatz.
Dies Mal bin ich auf einem Friedhof. Vier Mädchen stehen vor einem Grab. Sie bücken sich ... und legen einen Stein? Auf das Grab. Was machen die da?
Plötzlich schweben Geister aus dem Grab. Sind es überhaupt Geister? Was tun die ganzen Leute? Ich bin hilflos. Keiner ist da, den ich fragen könnte.
Die Mädchen begannen zu reden...
"Wir brauchen ... Bitte"
"... wichtig ..."
"... Leben und Tod ..."
"Sie wollen ..."
"Wir müssen ... "
"Ja, genau ein Einhorn ... unsere Rettung"
"Nein! Doch nicht ..."
"Man. Jetzt ... uns..."
"Beruhigt euch"
"Sonst..."
"Das kann ... schwer..."
"Unsere Zeit..."
"Nicht ... Zeit ... Pferde..."
"Wir versuchen es"
Ich verstehe nichts. Wie hängen diese Wortfetzen zusammen? Was sind die Mädchen? Etwa Geisterbeschwörer? Lächerlich, das gibt es doch nicht.
Eine Tafel, voll mit Essen, doch keiner ist da, im Nebenzimmer streiten zwei Personen. So sieht der nächste Schaupaltz aus.
"Du kannst mich mal!"
Wütend rennt ein wunderschönes Mädchen mit tränemverschmierten Gesicht in den Raum. Die Schimnke ist wohl nicht wasserfest.
Hinter hier kommt eine männliche Person in den Raum. Das Alter kann ich nicht erkennen.
"Bitte, verzeih mir"
"Nein! Niemals! Ich hasse dich!"
"Ich liebe dich"

Eine laut lärmende Klasse, überwiegend Mädchen, säumen den Hof. Sie wirken glücklich, auch wenn sie verrückt scheinen. Aber viele sind ja verrückt.
Meine Gedanken arbeiten immer schneller und schneller, doch sie kommen zu keinem eindeutigen Ergebnis. Ist das Mädchen immer dasselbe? Es scheint so und irgendwie doch nicht.
Als ich wieder ein Mädchen bei einem Reining Turnier sehe, bin ich vollends verwirrt.
Was soll denn noch alles kommen?
Kann ich nicht einmal wie ein normale Mädchen leben? Wobei, das wäre auch wieder langweilig.
Langsam verdunkelt sich der Himmel, als der Mond hervorkommt, bietet sich mir eine komplett andere Szene: Eine Gruppe Jugendlicher badet nachts in einem See.

Black Pearl Vertrauen Ist AllesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt