Kapitel 2 Was ist mit Snowflake?

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So, endlich hatten alle Ferienkinder ein Pferd. Das war also erledigt. Jetzt kam der anstrengende Teil: Reitstunde mit den vier Ferienkinder, die schon Schritt und Trab reiten konnten und an der Longe auch Galopp. Mama wollte immer, dass ich bei der Reitstunde von den Reitschülern dieser Sorte den Anfang der Abteilung bildete. Das war jede Ferien so ätzend, denn ich durfte nicht einmal galoppieren und das schlimmste war, dass ich sogar nicht Pearl oder ein anderes meiner Pferde reiten durfte, sondern nur ein Schulpferd. Ich hatte zwar nichts gegen die Schulpferd, aber ich reite natürlich lieber eins meiner eigenen Pferde, zudem reagieren die Schulpferde nicht auf so deine Hilfen, da sie auch von vielen verschiedenen und unterschiedlich guten Reitern geritten wurden. Manche Pferde gewöhnten sich Unarten an, aber sie wussten alle, dass ich ihnen Nichts durchgehen ließe und deshalb waren bei mir auch Alle brav. Doch heute brachte mir das nichts. Denn ich sollte ein neues Pferd reiten. Paps hatte sie erst gestern gekauft. Sie war eine Lusitano Stute mit einem ausgezeichneten Körperbau, 158cm groß und erst fünf Jahre alt. Eigentlich sollte sie ein Schulpferd werden, doch wenn sie sich nicht gut benahm und für Reitschüler zu gut oder schwer zum Reiten war, solte Lisa sie bekommen, weil ihr Pferd schon 20 Jahre alt war und die schwierigen Lektionen der hohen Schule nicht mehr machen sollte. Klar er konnte es noch doch gut für die Gesundheit war es nicht.
"Hallo Süße. Komm ich richte dich für die Reitstunde. Du musst auch nicht viel machen nur ein bisschen Schritt und Trab, danach gehen wir beide noch einen kurzen Ausritt machen zusammen mit Lisa. Die freut sich schon dich besser kennenzulernen, ich natürlich auch." Nach diesen Worten halfterte ich sie auf. Ich war total erstaunt, sie steckte bereitwillig den Kopf in das Halfter. Während ich sie putze, redete ich sie ganze Zeit mit ihr, damit sie meine Stimme kennenlernte. Snowflake war total lieb. Die genoss die Massage, die ich ihr beim putzen verpasste. Sie ließ auf auch problemlos satteln und auftrensen. Ich war richtig erstaunt, es sah so aus wie wenn sie richtig begeistert von der Vorstellung geritten zu werden war. So Etwas hatte Ich noch nie bei einem Pferd, das ich zum ersten Mal reiten wollte, ohne es vorher näher kennenzulernen, erlebt.
Auf dem Reitplatz ritt ich Flake warm, damit sie sich später im Trab oder bei Dressurlektionen nicht verletzte. Als alle Reitschüler endlich auch hier waren, bemerkte ich, dass nur die Tussis, die schon eine Woche lang hier waren und immer noch nichts gelernt hatten. Sie machten sich nur Sorgen um ihre Schminke und ihre Kleider, obwohl sie erst 13 waren, schrecklich. Ich war 15 und so gut wie nie geschminkt.
Als wir anfingen zu traben, begann Flake zu bocken. Sie buckelte, stieg und wollte mich abwerfen. Doch mrine jahrelange Reiterfahrung machte ihr einen Strich durch die Rechnung, ich blieb oben egal wie wild sie buckelte. Denn ihr fiel nicht auf, dass sie ihren Ablauf immer wieder wiederholte und dabei immer nur heftiger wurde. Normalerweise hieß es, dass Pferde aus dem Trab am schlechtesten bocken könnten. Snowflake bockte aber im Trab so stark wie jedes andere Pferd es im Galopp oder Schritt gemacht hätte.
Plötzlich wollte sie über die Umzäunung springen, ich konnte sie gerade noch anwenden, sonst wäre sie voll in den Zaun geknallt und ich mit ihr. Als es ihr dich gelang über die Umzäunung zu springen, war sie wieder ganz ruhig, wir wenn nichts passiert wäre. Als ich schaute ob sie sich verletzt hatte, schaute sie ganz unschuldig, wie wenn sie nichts dafür könnte. Ich nahm ihr den Blick nicht ab.
Ich stellte Flake wieder in ihre Box. Sobald ich Flake versorgt hatte, kam Lisa und fragte:"Hi Anna. Was war den mit Flake los? Ich hab sie gestern heimlich in der Halle geritten, da war sie ganz brav und supergut gewesen."
"Ich weiß auch nicht was mit ihr ist. Es war total komisch auserhalb des Platzes und im Schritt war sie so wie du sagtest, aber im Trab bockte die wie toll." Ich erzählte ihr Alles ganz genau. Wir saßen nebeneinander im Stroh bei Flake in der Box und jeder überlegte was der Grund für Snowflakes Ausraster sein könnte. Plötzlich hatte ich eine Idee. " Du Lisa wieso finden wir nicht mehr über Flakes Vergangenheit heraus. Ich meine wir wissen so gut wie nichts über sie."" Super Idee aufgehts!"
"Aber denk dran um sechs Uhr haben wir bei Mama Training."
"Du Paps wie heißt der vorherige Besitzer von Snowflake? Lisa und ich wollen ihn anrufen und nach Snowflakes Vergangenheit fragen."
"Aber klar. Das ist eine super Idee, dann wissen wir mehr über sie. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube er heißt Gustavo de Ravioli. Ihr könnt aber noch einmal in ihrem Pass nachschauen. Der liegt in meinem Büro in der untersten Schreibtischschublade rechts."
"Ok, danke. Der Typ hat voll den komischen Namen."
"Ich weiß. Er ist auch aus Italien oder so nach Spanien genzogen."
Als ich zusammen mit Lisa den Pass suchte, fanden wir nicht nur ihr Pass sondern auch den Pass von Pearl. Als ich ihn aufschlug, klebte ein Zettel mit Mamas schludrigster Handschrift drauf. Nachdem wir den Text endlich entzifert hatten, waren wir von dem Text extrem verwundert. Darauf stand: Annas Geburtstag richtiger Tag und richtige Zeit????? Verwundert blickten wir uns an. Was war nur mit unserem Gestüt Rubinien? Was wussten Mama und Paps was wir nicht erfahren durften? Hatte es etwas mit dem Mord an der Mutter von Pearl zu tun?
Plötzlich sagte Lisa zu mir:" Es ist schon halb sechs wir sollten und beeilen. Wir müssen noch unsere Pferde richten."
Während dem Training waren Lisa und ich total unkonzentriert, das hatte zur Folge, dass Mama uns die ganze Zeit korrigieren musste. Einmal sind wir beide sogar auf dem falschen Fuß leichtgetrabt. Da war bei Mama endgültig der Gedultsfaden gerissen und sie schimpfte so doll, dass ich dachte: Woher kennt Mama solche Ausdrücke? Ok ich verstand sie schon, wir ritten schon unser ganzes Leben lang. Das war echt peinlich.
Nach dem verunglückten Training gab es noch Abendessen und danach ging ich mit Lisa in mein Zimmer und wir überlegten was der Zettel in Pearls Pass sollte. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir Gustavo de Ravioli erst morgen anrufen würden.
Um halb elf waren wir so müde, dass wir einfach in meinem Bett einschliefen.
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Ich freue mich wenn ihr mein Buch kommentiert. Auch Kritik ist ok.
LG

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