Kapitel 8

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Als ich irgendwann aufwache weiß ich weder wo ich bin, noch welche Tageszeit wir haben.
Das einzige was mir gerade schmerzlich bewusst ist die Tatsache das ich höllische Kopfschmerzen habe.
Ich richte mich auf und bemerke die Kälte die sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet hat. Um mich herum herrscht völlige Dunkelheit.
Ich beginne leise zu fluchen, als mir allmählich der Ernst der Lage bewusst wird.
Ich James ein eigentlich völlig unbedeutender Wissenschaftler von den Rebellen bin ein Gefangener von... Von wem eigentlich?
Langsam versuche ich aufzustehen, falle jedoch gleich wieder auf meinen Allerwertesten. Verdammt, da hat irgendjemand gute Arbeit geleistet. Meine Hände und Füße sind gefesselt. Als ich mich erneut aufrappele, schaffe ich es tatsächlich ein paar kleine und ziemlich wackelige Schritte zu tun.
Doch dann falle ich erneut hin.
Ok, lass es langsam angehen. Mahne ich mich selbst und bleibe einen Moment lang sitzen. Bei meinem dritten Versuch gelingt es mir die Wände der Zelle, die aus hartem Stein bestehen, abzuschreiten.
Nach meiner Schätzung ist die Zelle etwa vier auf vier Meter lang. Da ich nichts besseres zu tun habe, setze ich mich auf den Boden und zähle meine Atemzüge.

Als ich bei dreihuntervierundsechzig angelangt bin knurrt mein Magen unanständig laut in der vollkommen Dunkelheit.
Ich frage mich ob Sie mich hier sterben lassen wollen, dann schweifen meine Gedanken weiter, haben wirklich die Armee des Präsidenten uns überfallen?
Ich wusste schon immer das wenn der Präsident von Korea und Diktator von Japan und China uns angreift, das wir dann keine Chance hätten. Aber ich habe nie wirklich damit gerechnet das er es tun würde!
Wer hätte noch die Mittel so eine organisierte Armee auf die Beine zu stellen?
Ich meine die meisten Menschen leben in Armut und wissen vermutlich nichts von der Macht des Präsidenten.
Und die wenigen wo von der Macht des Präsidenten wissen, wissen auch von seiner Grausamkeit. Diese Menschen glauben an uns Rebellen, sie glauben und beten für uns das wir unseren Schwur erfüllen und den Präsidenten finden. Ebenso glauben Sie daran das wir ein Heilmittel gegen die Strahlen finden und somit ein kleiner Schritt gehen die Vernichtung der Menschheit getan ist.

Ich weiß nicht wie lange ich so in vollkommener Dunkelheit sitze als ich irgendwann einschlafe. Es ist kein erholsamer Schlaf, nein er ist gespickt mit Alpträumen und Schweißausbrüchen. Als ich irgendwann endgültig mit einem leisen Schrei hochfahre, merke ich das ich dringen auf die Toilette müsste.
Verdammt!
Wie lange wollen sie mich noch hier drin einsperren?

Und dann geschieht das unfassbare.
Die Tür wird aufgerissen.
Das Licht das herein strömt, blendet mich und ich kneife die Augen zusammen, dann spüre ich wie ich brutal hochgerissen werde und eine raue Stimme schnauzt mich an: "Beweg dich." Ich bekomme einen Stoß in den Rücken und falle hin. Ich will mich gerade wieder aufrappeln als jemand mich an den Haaren Hochzieht. Dann humpele ich los. Ich komme nur langsam voran und bemerke wie die Geduld meiner Bewacher mit jeder Sekunde schrumpft.

Schließlich bleiben sie vor einer Tür stehen und einer von ihnen klopft an.
Kurz darauf wird die Tür geöffnet und wir schauen in den Lauf eines Maschinengewehrs. Der Soldat der es in der Hand hält ist der gleiche der den Befehl gegeben hat mich in das Fahrzeug zu werfen, von dem ich vermutlich tausend blaue Flecken habe, der Mann der mich angespuckt hat.
Er mustert uns kurz, dann tritt er zur Seite und hängt sich das Gewehr locker über die Schulter.
Wir treten in den Raum und ich schaue mich kurz um. Der Raum ist groß und einfach gestaltet. Der Soldat mit den Gewehr setzt sich auf den Schreibtisch und mustert mich spöttisch von oben bis unten.
"Ich bin Commander Corsa, aber jeder nennt mich Sir verstanden?" Als ich mich weigere zu antworten, schnellt er von seinem Schreibtisch hoch und verpasst mir eine schallende Ohrfeige. Mein Kopf wird zur Seite geschleudert und und er ist mir so nahe das ich seine Wimpern zählen könnte. "Wenn ich dich etwas frage, antwortest du mir mit Ja Sir Ja verstanden?" Mir liegen Sehr viele sarkastische Bemerkungen auf der Zunge aber ich halte es für besser mit "Ja Sir Ja" zu antworten.
Er wirft mir ein selbstzufriedenes grinsen zu und schlendert zurück zu seinem Schreibtisch. "Ich bin Mitglied der koreanischen Armee und wir bringen dich nach Korea, dort wird der Präsident über dein Schicksal entscheiden. Wir haben dich untersucht und nur falls du hoffst dich umzubringen, wir haben deine Pille zerstört!" Innerlich Fluche ich, meine Pille, die haben ich bekommen als ich meinen Schwur geleistet habe. Sie hätte mich schnell und schmerzlos umgebracht.

Hätte!

Ich spüre wie die Wut in mir hochkocht, dann Reise ich mich zusammen und schaue den Kommandanten höhnisch an.
"Glaubst du wirklich ich bin so feige und werde mein Leben mit einer Pille beenden? Glaubst du wirklich ich werde mich umbringen? Sir?"
Ich betone das letzte Wort verächtlich und sehe voller Genugtuung wie der Commander die Kiefer aufeinander presst, dann wirft er mir einen absolut angewiderten Blick zu und sagt kalt. "Das einzige was doch noch am Leben hält ist der Befehl des Präsidenten. Und glaube mir spätestens wenn du ihm begegnest, hast du nicht mehr ein so großes Maul!" Dann dreht er sich um und brüllt seine Männer an. "Er darf noch kurz auf Toilette dann bringt ihn ins Auto in ner halben Stunde fahren wir." Die Männer schlagen die Hacken aneinander und der eine packt mich unsanft am Arm, dann werde ich die Tür hinaus gezogen und unsanft den Gang entlang geschleift.

Schließlich reißt der Mann der mich am Arm hält eine Tür auf und stößt mich in den stinkenden Raum. "Du hast eine Minute, also beeil dich." Damit wird die Tür hinter mir zugeknallt. Mitten in dem Raum ist ein Loch im Boden, dich im Moment habe ich andere Dinge um die ich mir sorgen machen sollte, also pinkle ich in das stinkende Loch.

Als ich die Tür öffne hält mir der Bewacher den Lauf seines Gewehres entgegen. Er mustert mich kurz dann überprüft er meine Fesseln.
"Lauf!" Schnauzt er mich an und ich gehe den Gang entlang.
Er führt mich durch teilweise verfallene Gänge und ziemlich unsicher aussehende Treppen. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir draußen. Ich atme tief die frische Luft ein, habe aber keine Zeit die zu genießen da mich mein Bewacher sofort weiter auf ein großes Geländefahrzeug zuschiebt.
Offenbar haben Sie dieses Fahrzeug speziell umgebaut denn ein zweiter Mann hebt den Boden der Ladefläche hoch und darunter kommt ein ekeliger und enger Raum zum Vorschein.
Die beiden Männer grinsen mich höhnisch an und verfrachten mich unsanft in dem Raum, dann heben sie die Ladefläche wieder an ihren Platz und ich liege eingeengt in vollkommener Dunkelheit da. Und jetzt endlich kommen die Tränen. Ich schluchze wie ein kleines Kind und falle irgendwann in einen Traumlosen Schlaf.

Ich habe ein neues Cover, herzlichen Dank an glitterfresser!

Last Hope for Earth  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt