Kapitel 14

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Annie:

Als ich vor lauter Tränen nichts mehr sehen kann und meine Füße schmerzen, bleibe ich stehen und lasse mich auf den Boden fallen.
Es ist immer noch dunkel und allein das rascheln der Bäume verrät mir das ich mich noch immer im Wald befinden muss. Ich ziehe die Beine an und lege den Kopf auf die Knie, dann fange ich an zu schluchzen.

Ich kann nicht mehr, ich bin verzweifelt.

Ich höre die Schritte nicht die plötzlich auf mich zukommen. Aber ich spüre die Klinge aus hartem und kaltem Eisen an der Kehle. Ebenso höre ich die Stimme die vollkommen ruhig sagt: "Steh auf, eine falsche Bewegung und du bist tot."
Ganz langsam richte ich mich auf und versuche mich damit zu trösten, das wer auch immer mir das Messer an die Kehle hält kein Unterweltbewohner ist, da dieser mich sofort von hinten aufgespießt hätte.
Ich spüre das Messer an meiner Kehle und der Druck einer Hand auf meiner Hüfte als mich wer auch immer Vorwärts schiebt. Anstatt mich zu wehren, ergebe ich mich. Im Moment ist mir alles egal.
Doch ganz langsam erwache ich aus meiner starre.
Meine Eltern und meine Großeltern haben ihr Leben für mich gegeben und ich habe einen Auftrag, ich kann jetzt nicht einfach aufgeben.
Ich bleibe ruckartig stehen und spüre wie der Druck auf meiner Kehle stärker wird. "Lauf!" Jemand knurrt mir ins Ohr, als ich mich nicht bewege flüstert die Stimme dieses Mal ruhiger weiter. "Ich an deiner Stelle würde laufen, ich habe keine Lust von Unterweltbewohnern angefallen zu werden."
Meine Gedanken rasen: dieser Typ ist offenbar einigermaßen normal, aber mir geht die Warnung meiner Großmutter nicht mehr aus dem Kopf: Traue niemandem.
Was soll ich tun?
Und dann spüre ich die Lippen von wem auch immer auf meinem Ohr: "Hörst du das? Sie kommen. Beweg dich nicht." Mein ganzer Körper versteift sich und wirklich ich höre es.
Ein rascheln gefolgt von einem knacken, als würde jemand auf einen Ast treten. Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich spüre wie die Hand auf meiner Taille ihren Griff verstärkt. Ich schließe die Augen und höre ein lautes grummeln und dann ein schnüffeln.
Wer auch immer dort in der Dunkelheit ist, ist auf jagt.
Ich spüre wie Verzweiflung in mir hochkocht, ich darf nicht sterben.
Die Geräusche kommen näher und ich spüre wie mir das Messer von der Kehle genommen wird.
Und dann rieche ich es: Ein übelriechender Gestank nach verwesenden Kadavern.
Die Schritte sind jetzt direkt vor mir, ich beide die Zähne zusammen und plötzlich spüre ich eine Hand die mein Gesicht abtastet und dann zupackt. Die knochigen Finger haben meine Nase umklammert und ziehen daran als wollten sie die abreisen (was vermutlich auch die Absicht des Unterweltbewohners ist!)
Schmerz jagt durch meine Nase und ich spüre die Fingernägel die sich schmerzhaft in mein Gesicht bohren, aber bevor ich etwas Unternehmensanleihen, höre ich ein dumpfes Geräusch und ein schreckliches gurgeln. Dann lässt die Hand von meinem Gesicht ab und ich höre etwas schweres au dem Boden aufschlagen.
Mir fällt auf das nicht nur mein Herz rast, auch das Herz der Person die hinter mir steht hämmert gegen meinen Rücken.
"Schnell weg hier, bevor noch mehr kommen." Und dieses Mal folge ich der persona ohne Widerworte, die mich an der Hand durch die Dunkelheit führt.

Offenbar hat die Person ihr Messer in das Herz des Unterweltbewohners gerammt und mir damit das Leben gerettet. Erneut spüre ich Tränen in meinen Augen aufsteigen, aber ich dränge sie zurück.

Ich weis nicht wie lange ich durch die Dunkelheit stolpere und einfach der Person vertraue die mich an der Hand hält und durch einen vollkommen dunklen Wald hastet.
Und bleibt die Peruaner stehen, die ich als Junge identifizieret habe stehen und ich renne gegen seinen Rücken. Gerade rechtzeitig finde ich mein Gleichgewicht wieder und spüre wie der Typ in die Hocke geht. Ich knie mich ebenfalls auf den Boden und spüre wie er meine Hand loslässt.
Offenbar vertraut er mir soweit das er mich loslässt, aber immerhin bin ich ihn auch ohne ein Messer an der Kehle gefolgt.
Ich höre ein leises knarren und dann spüre ich wieder die Hand des Jungen die meine umfasst. "Hier ist eine Leiter ok?" Er nimmt meine Hand und ich spüre Metall an meiner Hand. "Kletter runter und warte dort auf mich, ich komme direkt nach." Ich nicke bis mir einfällt das er mich ja gar nicht sehen kann, also sage ich nichts, sonder klettere die Liter hinunter.
Als ich den Boden unter meinen Füßen spüre lasse ich die Leiter los die ich so Krampfhaft umklammert hatte und weiche einen Schritt zurück, dann warte ich.
Ich höre den Junge hinter mir die Leiter herunterklettern und frage mich ob er vielleicht mit Unterweltbewohnern zusammenlebt aber irgendetwas sagt mir das es nicht so ist.
Hier unten ist noch dunkler als oben und ich sehe nicht einmal neuen Hand vor Augen, aber als der Junge meine has nimmt läuft er so zielstrebig los, als ob es taghell wäre.
Und wieder folge ich ihm ohne mich zu wehren.
Als er stehenbleibt und kurz drauf Licht aufflammt, kneife ich geblendet die Augen zu.

Last Hope for Earth  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt