Hier befinde ich mich nun, halbnackt und gefesselt in einem großen Raum. Das fiese dabei ist, dass ich so stramm festgekettet bin das ich mich noch nicht einmal hinsetzten kann, ich muss die ganze Zeit über stehen. Außerdem habe ich durch ein riesengroßes Fenster einen herrlichen Ausblick über die Natur - fieser könnte man nicht zu mir sein. Ich weiß wirklich nicht, wie lange ich mich jetzt schon hier in diesem Raum befinde. Das einzige woran ich mich jeden einzelnen Tag zurück erinnere, ist meine Flucht die nie zu statten gekommen ist. Nachdem Varun diese beiden Männer für mich umgelegt hatte, wollte er so schnell wie möglich mit mir flüchten. Aber so dumm wie ich war, wollte ich natürlich erst Elena finden, damit sie mit mir zusammen flüchten kann. Gesagt, getan, als ich so nach ihr suchte sagte mir dann ein kleines dünnes Mädchen, dass Elena wohl schon vor wenigen Tagen mit Salman geflüchtet sei. Diese Nachricht machte mich mehr als nur traurig, denn ich fühlte mich dadurch von meinen zwei besten Freundinnen mehr als nur hintergangen. Wie sie einfach so ohne nach mir zu suchen flüchten konnte, kann ich mir echt nicht erklären. Ich dachte wirklich, dass ich ihr so wichtig wäre, wie sie es für mich ist. Daraufhin versuchte Varun mich mit den folgenden Worten aufzumuntern: "Leela, ich bin mir sicher das Elena nicht freiwillig ohne dich geflüchtet ist. Sie wird sicher überall nach dir gesucht haben und als sie dich nicht finden konnte, dachte sie höhst wahrscheinlich das du tot bist."
Selbst wenn sie gedacht hat, dass ich tot bin ist das noch lange keine Entschuldigung dafür, dass sie einfach ohne mich geflüchtet ist. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich so lange nach ihr gesucht bis ich mir zu hundert Prozent sicher wäre, dass sie tot wäre. Erst nachdem ich ihre Leiche mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich für mich die Entscheidung getroffen ohne sie zu fliehen.
In dem Moment als mir erzählt wurde, dass Elena mit Salman geflüchtet sei, glaubte ich es natürlich auch nicht. Ich suchte sie wirklich überall, und ich ließ Varun und mich mit meiner Dummheit so ins offene Messer laufen - direkt in Ajay's Arme. Dieser ließ Varun sofort vor meinen Augen heftig zusammen schlagen und ich bin mir sicher, dass er ihn umgebracht hätte wenn er nicht sein Bruder wäre. Ich wurde daraufhin gegen Varun's Willen hier hin gebracht und Ajay schwor ihm, dass er niemals erfahren würde wo er mich jetzt hinbringen lässt. Eine Chance auf einen zweiten Versuch zu flüchten werde ich wohl nie wieder bekommen. Als ich dann hier angekettet wurde, zogen sie mich bis auf die Unterwäsche aus und betatschten mich ständig. Anfangs versuchte ich mich noch zu verteidigen und ich weinte bitterlich viele Tränen, aber jetzt lässt mich das ganze einfach kalt. Vergewaltigt wurde ich bis jetzt noch nicht, denn sie sehen mich als eine Art Spielzeug von ihnen an. Sie haben sogar schon irgendwelche Wetten abgeschlossen, in denen der Gewinner dann irgendwann die 'Jungfrau' endlich entjungfern kann. Ich glaube mich würde es jetzt noch nicht einmal mehr interessieren, wenn sie mich vergewaltigen würden. Ich bin ein gebrochenes Mädchen, niemand kann mich jemals wieder zusammen flicken.
Als sich mir langsame Schritte nähern, denke ich dass es wieder einer der Begrapscher ist, wer soll es auch sonst sein? Varun? Niemals.. Ich will gar nicht wissen, wo Ajay ihn hingebracht hat um ihn wieder zu Vernunft zu bringen.
"Leela?", höre ich eine leise und heisere Stimme reden. Ich erkenne sofort, dass es sich hierbei um Akira handelt. Die hat mir gerade noch gefehlt.
"Was willst du?", frage ich abwertend.
"Ich will dich befreien."
"Da kommst du aber früh. Weißt du wie lange ich schon hier bin?"
"Ja, zu lange. Aber ich musste erst einmal herausfinden wo sie Varun hingebracht haben um ihn zu befreien. Leela, Varun und ich haben deine perfekte Flucht geplant."
"Ehrlich?", frage ich nun mit einer hoffnungsvolleren Stimme.
"Ja, und egal was du von mir denkst, ich liebe Ajay nicht. Ich wollte ihn nur herum kriegen, damit ich mich hier frei bewegen kann. Ich wollte sein Vertrauen gewinnen um uns hier raus zu holen."
Warum hatte ich anfangs so Zweifel wegen Akira? Ich wusste doch, dass sie mich niemals im Stich lassen würde. Sie ist so ein schlaues Mädchen, ich beneide sie richtig.
"Akira, es tut mir so leid das ich.."
"Pssscht, süße. Alles wird wieder gut, bald wirst du hier raus sein!"
"Wieso sprichst du ständig nur von mir, was ist mit dir?"
"Ich werde sehr wahrscheinlich gleich tot sein. Also sei kurz still, ich werde dir jetzt den ganzen Plan erklären, denn viel Zeit bleibt uns beiden nicht.", antwortet sie lächelnd.
"Akira, was meinst du?"
"Schau, es hat Tage gedauert bis ich endlich herausgefunden habe wo sich Varun befindet. Wie ich eben schon sagte habe ich mit ihm zusammen einen Plan ausgeheckt wie wir dich hier rausbekommen. Auf jeden Fall habe ich eben dafür gesorgt, dass Varun aus seiner Zelle heraus kann. Er meinte, dass er sich um alles weitere kümmern wird. Der Weg zu dir war deutlich schwieriger, weißt du wie viele Männer draußen vor der Tür stehen? Ich habe sie alle umgebracht.", sagt sie stolz.
"Aber dann kannst du doch mit uns flüchten!"
"Nein, Ajay wird mich gleich umbringen, darauf kannst du Gift nehmen!"
"Wieso sollte er?", hake ich nach.
"Ich habe sein Vertrauen missbraucht. Ich habe ihm Schlafmittel ins Getränk gemischt, damit ich ihn für einige Zeit ausschalten kann, jedoch wirken diese nicht lange. Danach habe ich seinen Generalschlüssel geklaut, und unzählige von seinen Männern getötet, ja ich bin sowas von tot, süße!"
"Spinnst du? Wieso riskierst du dein Leben für mich? Ich werde nicht zulassen, dass er dich umbringt!"
"Dein Leben ist kostbarer als meins. Ich war mein ganzes Leben lang nur ein billiges Flittchen, dass mit jedem ihren Spaß hatte. Du hingegen, du bist das komplette Gegenteil. Du musst nicht verstehen, wieso ich das für dich tue. Aber versprich mir eins, hab niemals Schuldgefühle deswegen, okay?"
"Das sagst du so leicht. Du opferst gerade dein Leben für mich. Wie soll ich da keine Schuldgefühle haben?"
"Du sollst einfach keine haben!", sagt sie ernst.
"Binde mich schnell los, ich lasse nicht zu das du für mich stirbst."
"Ist ja gut, ist ja gut.", sagt sie.
Gerade in dem Moment als sie versucht mich von den Ketten zu befreien, höre ich einen lauten Schuss. Ich sehe nur noch, wie ihre Augen blitzschnell erstarren und ihre Hände, die sie an den Ketten hatte, sich lockern. Alles verläuft mehr als nur schnell und plötzlich liegt sie tot und regungslos auf dem Boden. Der Schmerz der sich gerade in meinem Körper abspielt, versucht über meinen Geschrei den Weg nach draußen zu finden. Ich konnte noch nicht einmal vor die Kugel springen um sie zu beschützen und jetzt kann ich sie noch nicht einmal umarmen, ich bin immer noch gefesselt und ich kann nie wieder etwas für sie tun.
"AJAY DU ARSCHLOCH ICH BRINGE DICH UM DAS SCHWÖRE ICH DIR!", kreische ich.
Das einzige was zurück kommt, ist ein schallendes Gelächter.
"Sir, sollen wir die Leiche hier raus schaffen?"
"Nein, lasst sie hier. Leela, wird sich sehr über Akira's Gesellschaft erfreuen.", meint Ajay.
Nein, nein. Das kann er mir nicht antun, so grausam kann doch noch nicht einmal er sein. Er kann die Leiche meiner besten Freundin doch nicht einfach so hier lassen. Womit hat sie so etwas verdient? Sie braucht eine richtige Bestattung. Sie hat etwas viel besseres verdient. Ich habe das Gefühl, dass mein wimmern und kreischen immer schlimmer und lauter wird. Mein Leben ist zur Zeit ein Alptraum, ich wünschte mich würde auch jemand umbringen.
"Ajay, bring mich doch endlich um!", flehe ich ihn an.
"Sollen wir?", fragt einer seiner Männer.
"Nein, mir macht es Spaß sie leiden zu sehen."
Mit diesem abartigem Satz verlässt er den Raum und lässt mich alleine mit Akira zurück. Mit Tränen in den Augen schaue ich sie gekränkt an und hoffe innerlich, dass das alles hier nicht der Realität entspricht.

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Die Flucht
Avventura[...] Hier befinde ich mich nun, halbnackt und gefesselt in einem großen Raum. Das fiese dabei ist, dass ich so stramm festgekettet bin das ich mich noch nicht einmal hinsetzten kann, ich muss die ganze Zeit über stehen. Außerdem habe ich durch ein...