Kapitel 28

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Okay, seit ungefähr einer Stunde ist das Licht in Ajay's Zimmer nun ausgeschaltet, dass bedeutetet das ich Glück haben könnte und ich die Schlüssel klauen könnte, ohne das er es bemerkt. Oh, lieber Gott sei bitte auf meiner Seite. Bevor ich sein Zimmer betrete atme ich noch einmal tief ein und aus, dann schleiche ich mich hinein. So dumm wie ich bin, laufe ich natürlich erstmal gegen seine Bettkante und stoße mir dabei den Fuß. Fast hätte ich dummes Stück aufgeschrien und dann wäre es vorbei gewesen. Aber es war einfach schon immer so, dass ich in der Dunkelheit wirklich überhaupt gar nichts erkenne, vielleicht brauche ich ja eine Brille. Aber Moment mal, die würde mir in der Dunkelheit doch auch nichts bringen, oder? Mensch, woran denke ich hier gerade überhaupt? Ich muss mich weiter meiner Mission widmen. Langsam klettere ich auf die andere Seite des Doppelbettes, dann beginne ich ihn abzutasten. Verdammt, wo hat er nur seinen Schlüsselbund? Bitte nicht da, wo ich vermute das er ihn hat.. Plötzlich dreht er sich zu mir herum und ich bekomme mehr als nur einen leichten Schreck. Gott sei dank, er schläft noch. Als er sich noch einmal herum dreht, bemerke ich das Klimpern seines Schlüsselbundes. Das Geräusch kam aber von unter der Decke. Super, er hat den Schlüssel wahrscheinlich wirklich in seiner Hose. Wie kommt man bitte auf so eine Idee? Na schön ich gebe zu, dass die Idee gar nicht mal so schlecht ist, da ihm seine Wachen wohl niemals an die Hose gehen würden. Obwohl, vielleicht hat er ja auch schwule Mitarbeiter, wer weiß? Sowas kann man ja nie vorher wissen. Okay, genug an andere Dinge gedacht jetzt wird es ernst. Vorsichtig ziehe ich ihm die Decke weg und beginne dann an den Schnüren seiner Jogginghose zu ziehen, damit die Hose sich etwas lockert und ich ohne Probleme meine Hand hineinführen kann um an die Schlüssel zu gelangen. Nach kurzem Zögern fasse ich ihm dann in sein Hose und hole die Schlüssel schnell aber leise heraus. Da ich nicht weiß wohin mit ihnen, stecke ich sie mir in meinen BH.

"Oh mein Gott, die sind ja eiskalt.", gebe ich plötzlich reflexartig von mir.

Scheiße, wie dumm bin ich eigentlich? Es hat doch gerade alles so gut geklappt. Ruckartig will ich aufstehen, doch dann werde ich an meinem Handgelenk festgehalten und zurückgezogen.

"Leela? Was machst du denn hier?", fragt er mich verschlafen.

Daraufhin beuge ich mich zu ihm hinunter und küsse ihn dann behutsam auf die Wange.
"Ich hatte das Bedürfnis, bei dir zu sein.", lüge ich.

"Und warum wolltest du dann weg laufen?", fragt er misstrauisch.

"Weil ich gesehen habe, dass du tief und fest schläfst. Aber jetzt ja nicht mehr.", sage ich und lege mich dabei neben ihn.

Ich darf jetzt auf keinen Fall auffliegen.. Hoffentlich bemerkt er nicht, dass die Schlüssel in seiner Hose fehlen..

Ohne ein Wort zu sagen, greift er nach meiner Hand um diese zu küssen.
"Du wirkst so nervös, warum?", fragt er ruhig.

"Ich bin doch nicht nervös.", sage ich selbstbewusst. "Komm schlaf weiter."

"Wirst du bei mir bleiben?", fragt er.

"Möchtest du das denn?", antworte ich fürsorglich, in der Hoffnung das er mit 'Nein' antwortet.

"Ja.", meint er nur und legt dabei seine Arme um meinen Körper.

Ich darf mich nicht allzu viel bewegen, sonst fangen die Schlüssel in meinem BH an zu klimpern und er wird es sofort checken. Ich meine, ich kann ihm dann ja nicht weis machen, dass meine Brüste Nachts immer klimpern, oder das er sich das nur einbildet oder so.


Nach einer gefühlten Ewigkeit, ist er endlich wieder eingeschlafen. Seine Hände lege ich vorsichtig von meinem Körper ab und befreie mich so von seinem Griff. Langsamen Schrittes, schleiche ich mich hinaus aus seinem Zimmer. Bevor ich mich auf den Weg zu der Tür mache, gehe ich erst einmal in die Putzkammer um das Handy zu holen. Das mache ich aus dem Grund, weil ich keine Ahnung habe was sich hinter dieser Tür verbirgt und falls etwas passieren sollte, kann ich mit der Kurzwahl Taste ganz schnell Raghav erreichen. Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund fange ich an zu laufen wie eine Verrückte. Wahrscheinlich denke ich, dass die Zeit nicht ausreichen wird bevor Ajay wieder aufwacht.

Die Flucht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt