"Ey Raghav, bist du sicher das ich so dahin gehen soll?", murmele ich.
"Ja, du siehst perfekt aus.", meint er mit einem süßen Lächeln.
Ich muss leicht schmunzeln.
"Danke, aber sicher das ich nicht zu overdressed bin?", frage ich nun ein weiteres Mal."Nein, wie oft soll ich es noch sagen?", antwortet er genervt.
" 'Tschuldigun..", sage ich extra mit meiner piepsigen Stimme und mache dabei einen Schmollmund.
Jetzt muss auch er lachen.
"Ja, ist ja gut. Nur bitte lass diesen Hundeblick, okay?""Wieso, der zieht doch.", sage ich stolz.
"Stimmt, mach den auch bei Ajay.."
Bei diesem Gedanken muss ich schlucken. Raghav bemerkt meine Unsicherheit sofort. Wir bemerken beide sofort wenn es uns beiden nicht gut geht, es ist als wären wir seelenverwandt.
"Hör mir mal zu Leela, wenn du das nicht tun willst dann lass es sein. Wir können uns auch einen anderen Plan ausdenken..", sagt er liebevoll.
"Nein Raghav, unser Plan ist perfekt. Und ich bin doch gut vorbereitet oder?"
"Du bist nicht nur gut vorbereitet, sondern perfekt vorbereitet.", versucht er mich zu stärken.
"Aber auch nur wegen dir.", gestehe ich.
"Hättest du kein Potential gehabt, hättest du niemals geschafft so eine gute Kämpferin zu werden. Also, Hut ab."
Und so machen wir uns auf den Weg zurück an den Ort an dem ich so viel Leid erfahren habe. Währenddessen kommen wir auch an dem Hotel vorbei, indem ich mit meinen Freundinnen eine tolle Zeit haben sollte. Ich frage mich, wo Elena jetzt ist und ich hoffe das es ihr gut geht. Hätte ich noch mein altes Handy gehabt, hätte ich sie anrufen können, auch wenn wahrscheinlich keiner ran gehen würde, da ich ihr Handy ja damals aus dem Fenster geworfen habe. War mal wieder eine dumme Aktion von mir und ein noch dümmerer Gedanke mit dem Anruf. Als ich daraufhin an Akira denke bekomme ich sofort eine Gänsehaut, zu gerne hätte ich sie jetzt bei mir.
Plötzlich sehe ich Arijit in der Ferne.
"Was macht der denn hier?", denke ich laut. Was eigentlich ziemlich dumm war, denn es ist klar das er hier ist, schließlich arbeitet er ja dort. Ich glaube heute ist wirklich nicht mein Tag. Reflexartig verstecke ich mich hinter Raghav, er darf mich nicht erblicken."Was machst du denn? Wen siehst du da?"
"Arijit.", flüstere ich.
"Ach, der..", meint Raghav nur. Mittlerweile weiß er nämlich alles über mich, ich hatte ihm nämlich meine ganze Leidensgeschichte erzählt. Als er herausgefunden hatte, dass ich aus Deutschland komme wollte er unbedingt das ich ihm paar deutsche Wörter beibringe. Das Wort 'Arschloch' fand er besonders toll.
"Ja. Er darf mich auf keinen Fall sehen, sonst ist unser ganzer Plan ruiniert.", winsele ich.
"Selbst wenn er dich sieht, du kannst ihn ja jetzt ganz einfach weg prügeln, kleine Kämpferin.", behauptet Raghav scherzend.
"Haha.", gebe ich daraufhin nur von mir.
"Ist doch aber wirklich so.", antwortet er ernst.
"Ja, aber ich will ihn nicht schlagen. Außerdem hebe ich mir meine ganze Energie für Ajay auf."
Ich erinnere mich zurück an den Moment, wo Akira alle Männer von Ajay getötet hat. Sie wäre eine noch viel bessere Kämpferin als ich geworden, das weiß ich.
"Leela, wir sollten weiter gehen. Dein komischer Arijit kommt nämlich geradewegs auf uns zu.", holt Raghav mich mit diesen Worten in die Realität zurück.
"Moment mal, er ist nicht 'mein' Arijit, okay?"
"Autsch, es tut weh sowas von dir zu hören Leela.", meint Arijit plötzlich.
Na super...
"Wer ist Leela?", stelle ich mich dumm.
'Oh Gott Leela, tickst du eigentlich noch ganz sauber? Als ob er dir jetzt abkauft, dass du nicht Leela bist. So dumm kann aber auch nur ich sein.'"Sehr witzig. Wer ist überhaupt dieser Hampelmann?", fragt er während er auf Raghav zeigt.
"Das ist- mein Bruder.", sage ich ernst. Daraufhin kassiere ich erst einmal einen verwirrten Blick von Raghav.
"Leela, du hast keinen Bruder."
"Habe ich wohl Arijit.", antworte ich zickig.
"Bist du ihr Bruder?", stellt Arijit die Frage nun an Raghav.
"Nein. Ich bin ihr fester Freund.", meint dieser daraufhin.
Na toll, dass wird hier ja immer schlimmer.
"Stimmt das, Leela?", fragt Arijit mich mit einem traurigen Unterton.
Es tut mir so leid, dass ich ihm jetzt weh tun werde. Aber ich muss es einfach tun, sonst wird er mich niemals loslassen können. Ich würde ihn zwar zu gerne in meinen und Raghav's Plan einweihen, aber er würde niemals zulassen, dass ich zurück zu Ajay gehe.
"Ja.", sage ich geschauspielert. Um dem ganzen noch etwas mehr Glaubhaftigkeit zu geben, schmiege ich mich an Raghav und küsse ihn dann schließlich - vor Arijit's Augen.
Geschockt mustert Arijit uns beide. Zu meinem Erstaunen hat Raghav ziemlich ernst bei dieser Sache mitgespielt, er hätte das große Potenital gehabt Schauspieler zu werden.
Mit einem angewiderten: "Na dann mal weiterhin viel Glück.", entfern er sich von uns beiden, ohne sich noch ein letztes Mal zu mir umzudrehen. Weinend sacke ich zu Boden. Sofort hockt Raghav sich zu mir nach unten.
"Ich habe sein Herz gebrochen. Ich bin so ein schlechter Mensch.", schluchze ich.
"Nein, du wolltest ihn nur beschützen.", meint Raghav.
"Er hätte mich niemals wieder zu Ajay gelassen..", heule ich weiter. "Ich musste es tun."
"Ich weiß.", meint Raghav mit seiner beruhigenden Stimme.
"Du hast übrigens toll geschauspielert.", sage ich.
"Danke, du aber auch.", meint er grinsend.
Als ich nach einigen Minuten wieder runtergekommen bin, machen wir uns wieder auf den Weg zu Ajay's Lager. Dort angekommen wird mir ganz mulmig zu Mute.
Ein letztes Mal umarme ich Raghav.
"Du schaffst das, kleine Kämpferin."Ich nicke einfach nur, ohne etwas zu sagen. Dann mache ich mich mit zittrigen Beinen auf den Weg zu dem großen Tor.
"Leela?"
"Ja?", sage ich während ich mich wieder zu Raghav drehe.
"Hast du das Handy dabei? Du weißt ja, wenn etwas schief läuft, ruf an!"
"Und wenn er mir das Handy abnimmt?"
"Dann Plan B!"
"Okay.", sage ich nur.
"Noch etwas Leela."
"Was denn noch?", gebe ich nun etwas genervt von mir zurück.
"Das Schicksal vereinte zwei fremde Seelen, dessen Herzen wurden in Stücke gerissen...", meint er grinsend.
"Nun sind sie zu zweit, im Herzen vereint um zu besiegen den Herzensbrecher.", sage ich daraufhin schmunzelnd.
Dann wende ich mich von ihm ab und mache mich weiterhin auf den Weg zu dem grausamen Ort. Welcher normale Mensch geht wieder zu dem Ort zurück an dem so viel schlimmes geschehen ist? Aber ich muss es tun, für Varun, Jaya und für die anderen Mädchen dort. Auch wenn ich etwas Angst habe, weiß ich das unser Plan perfekt ist. Und im schlimmsten Fall, wird Raghav da sein um mich zu retten, schließlich haben wir auch noch einen Plan B. Außerdem muss dieses ganze Spiel von Ajay endlich ein Ende haben!

DU LIEST GERADE
Die Flucht
Pertualangan[...] Hier befinde ich mich nun, halbnackt und gefesselt in einem großen Raum. Das fiese dabei ist, dass ich so stramm festgekettet bin das ich mich noch nicht einmal hinsetzten kann, ich muss die ganze Zeit über stehen. Außerdem habe ich durch ein...