Die Flucht

Kapitel 17

"Für wen machst du dich so zurecht?"

"Das gleiche könnte ich auch dich fragen, Sunita (Kriti Sanon).", antworte ich mit einem leichten Lächeln.

Mit einem breiten Grinsen setzt sie sich zu mir.

"Naja, ich dachte an dem Geburtstag meines Bruder's könnte ich mich auch mal zurecht machen."

"Du machst dich nicht für deinen Bruder hübsch."

"Ich weiß, aber du tust es.", sagt sie und zwinkert mir dabei zu.

"Wieso sollte ich mich bitte für Arijit hübsch machen?"

"Weil ihr für einander geschaffen seid. Ich meine aus welchem Grund bist du sonst schon so lange hier? Zwischen euch beiden läuft doch auf jeden Fall etwas, ich bin nicht blöd!"

Sunita weiß nichts von der ganzen Geschichte mit Varun und meinen Freundinnen, sie denkt das ich Arijit im Hotel kennen gelernt habe und sie ist sich mehr als nur sicher, dass er und ich eines Tages heiraten werden. Ich hätte ihr zu gerne die Wahrheit erzählt, denn Sunita glaubt nur an die guten Dinge im Leben. Ich bin der Meinung sie sollte wissen, dass es nicht nur gutes auf der Welt gibt. Aber wie große Brüder ja nun mal sind darf ich Sunita ja nichts erzählen, dass musste ich Arijit hoch und heilig versprechen. Nachdem ich mit anhören musste wie mein über alles geliebter Varun von seinem eigenen Bruder getötet wurde, hat Arijit mich mit zu sich nach Hause genommen und seitdem lebe ich hier mit ihnen zusammen. Seinen Vater und seine Schwester habe ich sofort in mein Herz geschlossen und sie haben mich mit Freude in ihrem Haus empfangen und aufgenommen. Dafür bin ich ihnen auch mehr als nur dankbar, doch meinen Schmerz kann mir keiner nehmen. An jedem Morgen wenn Sunita mich weckt, setzte ich mir ein gekünsteltes Lächeln ins Gesicht und lasse den Tag dann so passieren. Wenn ich dann abends in meinem Bett liege werde ich wieder von Alpträumen geplagt, in denen ich wieder gefesselt bei Ajay bin und Akira's Leiche neben mir liegt. Ich habe sogar schon versucht mich umzubringen, dass war einen Tag nachdem wir bei Arijit zuhause angekommen sind, der Schmerz in meinem Herzen war einfach zu groß und ich wollte nicht mehr leiden müssen, doch wie Gott es wahrscheinlich wollte hat Arijit mich dann dabei erwischt. Seitdem stehe ich unter ständiger Beobachtung von ihm und seinem Vater Harish (Amitabh Bachchan). Auch wenn die beiden alles versuchen um mich wieder glücklich zu machen, es wird niemals klappen. Ich habe zu viel erlebt um das jemals verarbeiten zu können. In dem Moment an dem Arijit und Harish denken, dass ich mich besser fühle und sie meinen das sie mich nicht mehr beobachten müssen, genau nach diesem Moment werde ich mir das Leben nehmen. Dann kann ich endlich wieder meine Mutter, Akira und Varun wieder sehen und das ist alles was ich will.

"Hallo? Leela, wovon träumst du schon wieder? Denkst du etwa gerade daran wie du mit Arijit eine heiße Nacht verbringst oder was?", reißt mich Sunita lachend aus meinen Gedanken. Zu oft erinnert sie mich an Akira und das tut weh.

"Nein, du Dummerchen. Hör zu, dein Bruder ist mein bester Freund aber mehr auch nicht."

"Autsch, wenn er wüsste das du ihn gefriendzoned hast.."

"Er weiß es."

"Du kannst mir ruhig sagen, dass du auf ihn stehst."

"Nein, mein Herz gehört schon jemand anderem. Oder soll ich besser sagen gehörte?"

"Was? Wem denn bitte? Und wieso denn 'gehörte'?"

Ich würde ihr so gerne von Varun erzählen, aber dann würde ich das Versprechen das ich ihrem Bruder gegeben habe brechen also versuche ich einfach vom Thema abzulenken.
"Ach, erzähle ich dir ein andermal. Reden wir jetzt mal lieber von dir. Was läuft da eigentlich zwischen dir und Sidhu?"