Bild: Frances Forster
Irgendwann wurden wir allerdings doch eingekreist. Solche Dämonen kamen so schnell wie sonst nichts aus dem Boden wachsen konnte. Ich hielt sie so weit von mir und Cobie entfernt, so gut es ging. Dabei konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich war keine Heldin, das war mir jetzt bewusst. Sondern einfach nur eine simple Kriegerin, die am liebsten mehr Lungenvolumen, einen Kessel voll Wasser und frische Kleidung hätte. Ach, und wenn wir schon dabei sind, eine Packung Nüsse wäre auch nicht übel.
Eine gruselige Stimme hielt die Dämonen zurück, uns zu töten und ich schauderte. Ich hatte sie schon mal gehört, durch das Band. In echt klang sie noch hässlicher als durch Jannes' Kopf.
„Ist sie das? Ist sie diejenige, die mit dir ein Band teilt? Antworte mir, du jämmerlicher Prinz!"
Mein Kopf fuhr herum und ich entdeckte Jannes.
Erleichterung durchflutete mich, als er meinem suchenden Blick begegnete. Im Moment war uns beiden eigentlich egal, dass er gefesselt auf dem Boden lag und überall Schnittwunden hatte. Er lebte. Das war die Hauptsache, um den Rest würden wir uns später kümmern.
Cobie wieherte warnend und ich schwang mein Schwert noch im richtigen Moment, sodass ein kräftiger Energiestoss den angreifenden Dämonen zurückwarf. Er schlug mit seinem Kopf an dem Gemäuer der Ruine auf und blieb da liegen. Der Chef der Kidnapper drehte sich zu mir um, die mundähnliche Linie zu einem Grinsen verzogen.
„Sie ist perfekt - "
„Frances wird dich niemals heiraten, egal ob du der Kronprinz der Dämonendynastie bist oder nicht! Sie steht nicht so auf eingebildete Ärsche, die die Welt erobern wollen!", Jannes' Verteidigungsrede ging in einem schmerzverzehrten Stöhnen unter. Der sogenannte Prinz hatte ihm in die Kronjuwelen getreten. Sein Schmerz liess unser Band ebenfalls erzittern und ich versuchte, nicht ebenfalls unter dem Schmerz aufzustöhnen. Warum spürte ich diesen Schlag, aber nicht diejenigen, die er davor ertragen musste?
Der Prinz liess seine Dämonen in Reih' und Glied aufstellen, sodass ich durch einen schmalen Gang auf ihn zukommen könnte. Er breitete die Arme aus. Der grässliche Klang seiner Stimme wurde von Jannes' Gedanken überdeckt.
Er will dich erpressen...
Das wird er nicht schaffen. Wir holen dich hier raus, Jannes. Und wir werden alle überleben...
„...Ich habe da einen Deal für dich, Franca!"
„Frances!", verbesserte ich scharf, doch der Prinz überging meine Bemerkung, als wäre ich Luft.
„Wenn du an meine Seite kommst, werde ich deinen ach so tollen Reiter verschonen und ihn laufen lassen. Wenn du dich deinen Pegasuskräften entsagst und dich von mir beissen lässt, werde ich dir zeigen, wie weitaus mehr du mit deiner Energie tun kannst..."
„Und wenn ich das nicht will? Wenn mir meine Pegasusseite durchaus gefällt?", gab ich stolz von mir. Ich war stolz darauf, ein vollblütiger Pegasus zu sein. Ich war stolz darauf, die Tochter meiner Eltern zu sein. Und platzte vor allem vor Stolz darüber, dass ich der Pegasus des besten Reiters aus Erden war: Jannes Collins.
Schleimerin!!!, kam es von Jannes und genau das brachte mich dazu, mich noch stärker gegen die Energie zu wehren, die durch meine Adern floss.
„Dann tut es mir leid, deinen kleinen Freund hier töten zu müssen..."
Der Dämon zauberte eine Axt hervor, die genauso aus Glas bestand wie er selbst. Panik durchzuckte meinen Körper und den von Jannes. Das einzige, was wir beide dachten, war: FUCK!!!!
Adrenalin rauschte durch meinen Körper, als ich nach meiner Magie griff, ohne es richtig zu denken. Ich kniete mich hin, liess das Schwert fallen und schlug meine Fingernägel in die feuchte Erde. Die Fäden der Elektrizität schossen über den Boden, liessen alles erzittern und gleichzeitig sprossen tausende kleine Blumen aus dem Boden, die Rosendornen rankten sich um die Beine des Prinzen. Er wehrte sich entnervt, seine Dämonen griffen ein und wollten mit ihre Waffen in den Rücken stechen, doch Cobie stiess sie beiseite. Mein Instinkt brodelte, liess mich zu einem Pegasus werden. Alles an mir veränderte sich und ich kippte nach vorne, landete auf meinen Vorderläufen und testete die Hufe kurz.
Mein Körper wollte sich wehren, wollte mich verteidigen ohne Waffen. Mit dem Maul schnappte ich mir den Schwertgriff, dann faltete ich meine Flügel auseinander und wischte die Dämonen einfach beiseite, die gerade Cobie angriffen. Ein einziger Blick reichte und wir stiessen uns vom Boden ab, schossen in den Himmel. Hier oben hatten wir Heimvorteil, konnten das gesamte Spektakel von oben beobachten. Die Dämonen rannten wild durcheinander, die Köpfe immer zu uns gerichtet. Einen einzigen Moment verharrte ich in der Luft, genoss den sanften Wind, der das Gewitter ankündete. Dann war der Augenblick vorbei und ich stürzte so schnell ich konnte auf Jannes zu, Cobie blieb als Verstärkung oben und sah sich alles an. Ihre Ohren drehten sich in Richtung Schloss, doch ich konnte keine Alarmsirenen vernehmen.
Meine Magie arbeitete nichtmehr, also zerschnitt der Dämonenprinz mit seiner Glasaxt die Dornenranken umseine Beine und kugelte seine Schultergelenke, bevor er sich zu Jannes wandte.Dieser kniete noch immer auf dem Boden, zwei Dämonen standen hinter ihm undhielten die Fesseln. Das Zurren einer niedersausenden Waffe durchschnitt dieLuft. Während sich ein kleiner Raum zwischen den beiden Prinzen bildete, sprangich dazwischen und nahm die Schuld auf mich. Die Axt schlug in meine Brust,Blut spritzte und dabei durchtrennte sie Massenweise Muskeln. Die Augenhöhlendes Dämonenprinzen rissen erschrocken auf, als es schon zu spät war.
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Frances Foster: Aufstieg des Adlers
FantasyBand 1... Frances Forster; 16 Jahre alt und eine friedliche Künstlerin, die kurz vor ihrem Schulabschluss steht. Jannes Collins hingegen ein Prinz und der verhasste Sohn des Königreiches. Ihre Welten sind so verschieden. Beide leben ihr L...