Bild: Anthony Bankey
Hey hey!
Es geht wieder weiter mit Frances Forster und ich hoffe, ihr seid mir wegen dem letzten Fasttod nicht böse :))
Eure,
IS
____________________________________________________
Die hellgraue Baumwolljacke wirbelte mit dem Wind.
Meine Beine trugen mich wie von selbst durch die vielen Balkone des Himmelsschlosses, bis ich endlich gefunden hatte, was ich wollte. Der perfekte Blick auf den Innenhof, wo die Reiter sich gerade einen heftigen Übungskampf lieferten. So schnell ich konnte suchte ich die Menge ab und entdeckte Jannes Collins, der gerade einen Angriff von John Cadena abwehrte.
Zufrieden mit mir selbst fuhr ich mir mit den Handballen über meine Brust, wo sich ein Stechen breitgemacht hatte. Obwohl sich dadurch der Verband verschob, war mir das egal.
Nachdem ich entlassen wurde, war ich in mein Schlafzimmer gestürzt, räumte meinen Schrank und hatte diese tieforange Bluse unter all meinem alltäglichen Zeug gefunden. Dazu auch noch ein paar zerschlissene Jeans, schwarze Stulpen und einen bunt gemusterten Schal. Mein gesamtes Outfit rundete die Baumwolljacke mit Kapuze und Kniekehlen-Länge ab.
Ganze zwei Tage musste ich in einem von diesen stockschwulen weissen Krankenhausnachthemden herumliegen, teils im Dämmerzustand, teils unter Betäubung. Ich hatte nicht viel mitbekommen, was die Ärzte eigentlich genau mit mir machten und wer mich besuchen kam. Als ich heute Morgen keine dieser Betäubungsspritzen verpasst bekam, fühlte ich mich wieder wie ein Mensch. Ich konnte mich wieder alleine bewegen und abgesehen von einem Rezept für meine genähte Wunde gab es nichts, was die Ärzte mir mitgaben.
Es fühlte sich so gut an, wieder in richtigen Kleidern zu stecken, die typische Biese des Himmelsschlosses auf meiner Haut zu spüren. Dabei sollte ich doch eigentlich zehn Fuss unter der Erde liegen, umgeben von Blumen der letzten Ehre.
Ja. Richtig gehört.
Vor etwas mehr als sechs Tagen war ich sowas wie normal. Klar, als Skaterin und Künstlerin war ich definitiv nie normal, aber normal in den Massstäben eines Sterblichen. Dann, am dritten Juli - an meinem Geburtstag, vorgemerkt - wurde ich in diese Welt geworfen. Ich musste damit klarkommen, dass ein Junge mir 24 Stunden am Tag in den Kopf schauen konnte, meine Gedanken las und sie auch noch gegen mich verwendete. Und dieser Jemand war Jannes Collins, der zweite Prinz in der Thronfolge der englischen Keltischen Republik. Ich war sein Pegasus, diejenige, die in der Schlacht zu einem fliegenden Pferd wurde und ihn mit seinem Leben beschützte. Innert drei Tagen hatte sich mein Leben total verändert. Kämpfe standen ganz oben an der Tagesordnung und einige würden mich jetzt als verrückt abstempeln, aber ich konnte mir ein Leben ohne Eponas Magie gar nicht mehr vorstellen. Wie langweilig wären dann die Partys, wenn man genau wusste, dass die Jungs hier viel härteres Zeug tranken. Wie unbefriedigend wäre die Tatsache, dass ich weitaus attraktivere Typen kannte als die Jungs aus meiner alten Klasse.
Ich lehnte mich ein wenig über das Geländer und beobachtete das Meer aus Adligen Reitern, die sich gegenseitig niederstachen. Alle waren attraktiv, das musste ich zugeben. Jeder besass mehr Muskeln als Channing Tatum und doch, jeder schaffte es nicht, mein Herz schneller schlagen zu lassen.
Mein Blick wanderte über die Menge, suchte nach Jannes, der untergetaucht war. Als ich ihn wiederentdeckte, focht er gerade einen Kampf mit Anthony Bankey aus, dem Witzbold aus seinem Freundeskreis. Die anderen standen um die beiden herum, darunter der Kronprinz Quinn Collins, John Cadena, sowie Sean und Caine Raave. Sie alle sind Reiter in Ausbildung und diejenigen, die wohl auch zu meinen Freunden gehören. Sie sind alle schwer okay, wenn auch ein wenig arrogant und viel zu überzeugt von ihrer eigenen Schönheit. Sogar Jannes, und der gehört nicht mal zur schlimmsten Sorte.
Anthony versuchte eine Finte nach rechts, doch Jannes blockte ab und vollführte eine komplizierte Reihenfolge von Schlägen, mit denen er ihn schlussendlich entwaffnete. Quinn grinste, sagte irgendetwas zu Jannes, was dieser nur mit einem Augenverdrehen quittierte. Er schleuderte sein Schwert ins Gras und machte für seinen Bruder Platz. Tony strich sich mit der Hand über seine Stirn und entdeckte mich. Schnell drückte ich mich an die Säule neben mir, doch er erledigte seinen Job sogleich. Jannes sah zu mir hinauf, grinste und dann tauchte seine Stimme in meinem Kopf auf.
Salut,Frances...
YOU ARE READING
Frances Foster: Aufstieg des Adlers
FantasyBand 1... Frances Forster; 16 Jahre alt und eine friedliche Künstlerin, die kurz vor ihrem Schulabschluss steht. Jannes Collins hingegen ein Prinz und der verhasste Sohn des Königreiches. Ihre Welten sind so verschieden. Beide leben ihr L...