Sorry für meine aggressive Phase, aber ich musste das einfach mal irgendwie ausleben xd Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. <3
Als ich wieder zuhause ankam, beschloss ich, irgendetwas zu tun, damit ich meine Aggressionen abbauen konnte. Leider war niemand da, den ich verprügeln konnte.
Aber der Gedanke war nicht schlecht.
Mein Handy zeigte mir, wo sich Andre gerade aufhielt. Er war zuhause. „Ich muss etwas erledigen.", sagte ich. „Ist gut. Soll ich mitkommen?", fragte er. „Wenn du willst.", erwiderte ich freundlich. Es machte mich glücklich zu wissen, dass es da doch noch jemanden gab, dem ich vertrauen konnte. André. Mein bester Freund war auch als Freund zurückgekehrt. Er war da, als ich ihn brauchte und das, ohne dass ich ihn angerufen hatte. Es war Zufall gewesen – oder Schicksal. Mein Inneres zwang mich, sich bei ihm zu entschuldigen und er war erstaunlich reif damit umgegangen.
Eine Umarmung folgte.
Es war eine tolle Umarmung. So, als wäre er mein Bruder oder Cousin und als müsste ich keine Befürchtung haben, dass irgendein Drama daraus entspringen würde.
An Andres Haus angekommen, kochte alles in mir hoch. Aber ich würde nicht so dämlich sein und klingeln. Sein Problem, dass er mir gezeigt hatte, wie man in sein Zimmer kam. Also kletterte ich das großflächige Vordach hoch, während André schmiere stand. Das bodentiefe Fenster war verriegelt und mit einem kurzen Blick konnte ich erkennen, dass dieses blonde Etwas soeben das Zimmer verlassen wollte. Meine Chance.
Also holte ich den Schlagring aus meiner Jackentasche. Keine Angst, der war nur für die Scheibe, Andre fertig zu machen würde ich auch noch so hinkriegen.
Splitter.
Blut.
Sie steckten in meinem Handrücken, aber es machte mir nichts aus. Es war ein schöner Schmerz. Besser als der, zu wissen, dass man nur eine Übergangslösung ist. Besser als der, der einem sagt, dass man der anderen Person egal ist und sie sich einen Dreck um einen selbst schert. So gut, dass man mehr davon wollte. Mehr davon im Gesicht des Anderen zu sehen. Er war schneller aufgestanden, als ich dachte. So eine Scheibe überhört man auch nicht so einfach. Entsetzt sah er mich an und ich genoss seine Ahnungslosigkeit. Da fühlte ich mich etwas sadistisch, aber auf eine positive Weise (falls es sowas gibt...).
„Und? Wie läuft's so? Alles fit im Schritt bei euch?"
„Ich weiß jetzt nicht, was du meinst."
Ich lachte. Bitter, dass ihm nichts Besseres einfiel als das Offensichtliche zu leugnen. Langsam streifte ich den Schlagring von meiner Hand. Er schien ihn wohl jetzt erst bemerkt zu haben. Jetzt sah ich die Angst, aber auch die Erleichterung, als ich ihn in meiner Tasche verschwinden ließ. Dann ging alles relativ schnell.
Ein Tritt und er lag am Boden. Schon schade, wenn diese eine verwundbare Stelle so offensichtlich ist.
Mainstream war das schon. Schließlich tritt man eine männliche Person immer in ihre Körpermitte, wenn man sauer war. Also wollte ich kreativer werden. Ich setzte mich auf ihn und schlug ihn solange, bis sein Nase blutete. Erst dann machte er Anstalten sich zu wehren. Schließlich brachte er es in den Stand und hielt mich fest. Sein Griff war überraschenderweise sehr stark. Wie geht sowas, ohne Muskeln?
„Wir hätten ja auch drüber reden können?"
„Ich wüsste nicht, was es da zu reden gibt.", erwiderte ich boshaft. Dann kam es in mir hoch. Aber ich wollte nicht flennen, nicht vor ihm. Ich war doch kein Loser. Unwillkürlich begannen meine Hände zu zittern und ich nahm die Spannung aus meinem Körper. Angestrengt blickte ich nach oben. So weit, dass sich die Tränen darunter sammeln konnten, es jedoch nicht zum Ausbruch kam. Ich blinzelte oft.
Fassung bewahren.
„Weinst du etwa?", fragte er besorgt. Wieso zur Hölle fragte er mich das? Wieso interessierte ihn das?
Das Resultat war, dass ich ihm eine runterhaute. Doch er hielt meine Hand fest.
„Was soll das werden?", fragte ich aggressiv.
„Ich glaube, dass du mich eigentlich noch magst."
„Ach ja? Tue ich das?" Ich schluckte. Und hasste mein Leben. Ursprünglich dachte ich, das würde einfacher werden.
„Lass es uns doch herausfinden.", schlug er vor. Nun, es war nicht wirklich ein Vorschlag. Die frontale Näherung seines Gesichtes war ja kaum aufzuhalten.
Ich erhob mein Knie und er rutschte zusammen.
„Du bist so ein Vollidiot.", sagte ich und stieg wieder aus dem Fenster heraus auf das Vordach.
„Erledigt", rief ich André zu und wir verschwanden. Beim Umdrehen sah ich nur, wie Andre sich gerade noch so aufrecht am Fenster festhielt und mir winkte.
Was lief nur falsch mit ihm?
Wenn er mich nicht so verletzt hätte, hätte ich das vermutlich witzig gefunden. Aber statt seiner Blondinen-Aktion hätte er mir auch gleich ins Gesicht sagen können, dass er glücklicher wäre, wenn es mich nicht mehr gäbe.
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Frozen Love
RandomDie merkwürdige Geschichte von ungeklärten Gefühlen, zwei Auftragskillern und einer feindlichen Übernahme. Danke für über 500 Reads! Love you ❤️