Kapitel 47

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Er konnte die Augen nicht von mir lassen und mir ging es gleich. Auch wenn ich das Schweigen brechen und am liebsten sagen wollte „Lass es uns tun" wie in einem dieser furchtbar unrealistischen Filme...

„Störe ich?", brachte er schließlich heraus. Schön, dass sich überhaupt mal jemand dazu durchgerungen hatte, etwas zu sagen. Ich biss mir auf die Unterlippe. „Nein, warum auch.", erwiderte ich und versuchte, ruhig zu bleiben. Ruhig, trotz dem Gefühl, dass er meinen Körper scannte. Er tat ja so, als hätte er ihn noch nie gesehen.

Was zur Hölle hatte sich verändert?

Die Frage konnte ich auch noch klären, wenn mein heftiges Verlangen nach ihm verschwunden war. Also ließ ich das Handtuch fallen.

Wieder herrschte Stille, als ich es mit dem Fuß zur Seite schob und ihm dann in seine wunderschönen Augen sah. „Mir ist warm.", erklärte ich. Dann ging ich auf die Tür zu und wollte mich gerade in entrüsteter Stimmung darüber, dass mein „Plan" nicht funktionierte, an ihm vorbeizwängen, als er mich plötzlich gegen den Türrahmen stieß.

Ein leises Keuchen entfuhr mir. „Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen, dass ich was Interessantes auf Andrés PC gefunden habe.", erklärte er. „Klar und man geht auch ohne Hintergedanken in ein Bad, in dem sich ein nacktes Mädchen befindet.", sagte ich und ließ es beiläufig klingen. Er hatte ja keine Ahnung. „Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass es so schön aussieht." Ich schluckte. Hieß das, er hielt mich vorher für hässlich? Vergessen wir das. „Komm, es ist ja nicht so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen. Ist ja nun auch nicht so lange her..." Doch er sagte nichts.

Vorher war unser Verhältnis immer so freundschaftlich und unbeschwert gewesen und es machte mich wahnsinnig, dass sich das hier zu etwas merkwürdigem zu entwickeln schien, dass ich noch nicht einordnen konnte.

Als seine Hände meinen Körper berührten, zuckte ich kurz zusammen. Einerseits bekam ich Gänsehaut durch den Kontakt mit ihm, andererseits waren sie kalt. Furchtbar kalt. Meine Güte, hatte er die vorher in der Minibar gelagert?

Mit seinen Händen fuhr er an meiner Taille entlang und hob mich letztendlich hoch. Dann trug er mich rüber zum Bett und legte mich dort ab. „Was soll das werden?", fragte ich ihn. „Genau das, was du denkst.", antwortete er mir. Doch dummerweise konnte ich nicht denken. Nicht, wenn dieser wahnsinnig heiße Typ da über mir gebeugt stand und mit seinen Fingern auf meiner Haut kleine, sanfte Kreise zog. „Weißt du, dass das unfair ist, wenn ich hier die Einzige bin, die nackt ist?"

„Du hast es dir doch schließlich ausgesucht."

„Spätestens an der Tür hättest du mir das Handtuch doch auch bloß runtergerissen."

„Woher willst du das wissen?", fragte er. Mit meiner Hand fuhr ich zwischen seine Beine und streichelte ihn. „Daher. Ich glaube, da vermisst mich jemand." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Und du vermisst mich wohl nicht?" Energisch, vielleicht etwas zu sehr, schüttelte ich den Kopf. Auch seine Hand wanderte zwischen meine Beine, auch wenn es bei mir deutlich einfacher war etwas zu spüren. „Fühlt sich aber anders an.", sagte er so unglaublich heiß. „Finden wir es doch heraus."

Ich zog ihn zu mir heran, spürte sein hämmerndes Herz – ihm schien es also wie mir zu ergehen. Schnell streifte ich ihm sein T-Shirt über den Kopf und warf es auf irgendeinen Stuhl, den ich jedoch verfehlte. Schnell krabbelte ich weiter rückwärts auf das Bett und zwang ihn somit auf mich zuzukommen.

Doch dann passierte etwas Unerwartetes...

Frozen LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt